Ein Facebook-User hat im Supermarkt ein Angebot entdeckt, das ihn fassungslos gemacht hat: In einem Kühlregal fand er aufgeschnittene Apfelstücke, verpackt in Plastik. Er postete ein Bild der Apfeltüte auf Facebook – nach einem Shitstorm reagierte der Supermarkt.
Bei vielen Produkten, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, kann man nur noch den Kopf schütteln. Dazu gehören auch die in Plastik verpackten Apfelschnitze des Schweizer Supermarkts „Migros“, auf die ein Facebook-User vor etwa einer Woche gestoßen ist.
Der Supermarkt verkaufte 70 Gramm Apfelschnitze für 1,50 Euro, verpackt in einer kleinen Plastiktüte. Einen Apfel selbst zu schneiden oder einfach hineinzubeißen muss für manche zu mühevoll sein – anders kann man sich das Angebot des Supermarkts nicht erklären.
Wütender Post auf Facebook
Damit die Stücke frisch bleiben und keine braunen Flecken bekommen, wurden sie mit einem Konservierungsstoff behandelt und im Kühlregal aufbewahrt – eine doppelte Energie- und Ressourcenverschwendung. Ganz zu schweigen von dem unnötigen Plastik: Ungeschnittene Äpfel wären eigentlich durch ihre Schale ausreichend geschützt. Hinzukommt, dass der Preis von 1,50 Euro für 70 Gramm (entspricht einem kleinen Apfel) extrem überteuert ist. Zum Vergleich: Für einen Bio-Apfel zahlt man derzeit etwa 50 Cent bei gleicher Menge.
Der Migros-Kunde, der die Apfeltüte entdeckt hatte, verfasste einen wütenden Facebook-Post und teilte ihn auf der Seite des Supermarkts. „Die vernünftigen Menschen versuchen den Konsum von in Plastik verpackten Produkten einzuschränken und was macht ihr? Schneidet Äpfel in Streifen und zerstört damit den natürlichen Schutz um die Streifen dann in Plastik zum Schutz einzupacken“, schrieb er in seinem Beitrag. Der Facebook-Post wurde mehr als 2.600 Mal geteilt und fast 1.500 Mal kommentiert (Stand 20.03.).
Protest auf Facebook zeigt Wirkung
Inzwischen hat Migros auf den Facebook-Shitstorm reagiert. Dem Schweizer Nachrichtenportal „Blick.ch“ zufolge erklärte eine Sprecherin, dass Migros die Apfeltüten testweise ins Sortiment aufgenommen hatte. „Wir wollen dem Kunden das anbieten, was für ihn den Alltag praktischer macht“, sagte die Sprecherin. Migros kündigte nach den Protesten im Netz allerdings an, die Schnitze wieder aus dem Sortiment zu nehmen.
In vielen Obst- und Gemüseabteilungen von Supermärkten findet man teils absurde Plastikverpackungen. Es ist erfreulich zu sehen, dass Konsumenten mit Protesten Druck auf Supermärkte ausüben können und so etwas bewirken. Noch wirkungsvoller ist es, wenn Kunden Produkte wie die Apfelschnitze in der Tüte gar nicht erst kaufen.
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