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Die nächste deutsche Großstadt verbietet Feuerwerk in der Innenstadt

Feuerwerk Verbot Hannover
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Stundenlanger Lärm, extreme Feinstaubkonzentrationen in der Luft und jede Menge Müll auf den Straßen – das alljährliche Silvester-Feuerwerk ist für Menschen, Tiere und die Umwelt eine Belastung. Einige Orte verbieten die Böller zumindest in bestimmten Gebieten.

Die vielen Feuerwerke an Silvester sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch gefährlich: Regelmäßig kommt es zu Unfällen, bei denen sich Menschen verletzen oder Dinge in Brand geraten. Die Gefahr beginnt schon bei der Produktion: Jedes Jahr explodiert irgendwo auf der Welt eine Feuerwerksfabrik.

In Hannover wurde in diesem Jahr nun erstmals ein Raketenverbot verabschiedet. Es gilt allerdings nur für die Innenstadt von Hannover. Wegen der vielen Verletzten in den vergangenen Jahren darf dort nicht mehr geböllert werden.

Noch mehr Feuerwerk-Verbote

Neben Hannover schränken zahlreiche andere Städte und Orte das Silvester-Feuerwerk ein:

  • Göttingen verbietet Raketen in der Innenstadt.
  • In Düsseldorf gilt seit zwei Jahren ein striktes Feuerwerksverbot in der Altstadt. Es ist dort sogar verboten, Böller oder Raketen mit sich zu tragen.
  • In Tübingen ist die Altstadt ebenfalls Raketen-freie Zone.
  • In Bayern gibt es an vielen Orten Böllerverbote – in der Regel in der Nähe von Burgen, Schlössern und historischen Gebäuden. Das Verbot soll sie vor Schäden schützen.
  • Besonders gefährdet sind außerdem viele Altstädte in Niedersachsen mit ihren Fachwerkhäusern aus Holz. Unter anderem in Lüneburg, Hildesheim, Bad Gandersheim, Hameln, Celle und Wolfenbüttel sind Raketen in den Altstädten verboten.
  • In Bremen und Dortmund gibt es in bestimmten Gebieten ebenfalls Verbotszonen.

Privates Feuerwerk verbieten?

Silvester Luftverschmutzung Raketen Feinstaub Neujahr
Nach dem Feuerwerk bleibt Müll zurück. (Foto: "The remains of the night" von athriftymrs.com unter CC-BY-2.0)

Weil die Raketen so viel Schaden anrichten, fordern unter anderem Umweltschutzorganisationen schon lange ein generelles Verbot für privates Feuerwerk. Aktuell wird diese Forderung beispielsweise in München diskutiert: Statt vieler privater Zündeleien soll nur noch ein großes zentrales Feuerwerk erlaubt sein.

In zwölf Bürgerversammlungen wurde sogar schon über ein Verbot abgestimmt – nur drei waren dagegen. Dass das Verbot durchgesetzt wird, ist trotzdem unwahrscheinlich. Das Problem: Feuerwerke fallen laut der Münchner Abendzeitung in den Bereich des Sprengstoffrechts, für das der Bund zuständig ist. Für ein umfassendes Verbot für eine ganze Stadt müsste erst einmal ein Bundesgesetz geändert werden.

Was viele nicht über Feuerwerk wissen

Solange Feuerwerk und Raketen erlaubt sind, bleibt also nur eines: Selbst auf Raketen verzichten – und andere über die Schäden für die Umwelt, aber auch für Menschen aufklären. Was viele beispielsweise gar nicht wissen: Die Feuerwerkskörper werden unter extrem gefährlichen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen hergestellt. Verätzte Hände, Kinderarbeit, Niedriglöhne und Krankheiten, die durch die Substanzen in den Raketen verursacht werden – die Zustände in den Fabriken sind katastrophal. Mehr dazu: Feuerwerksproduktion: Fabriken brennen, Kinder arbeiten – und wir sind taub 

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