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Von der Arbeitslosigkeit in die Identitätskrise – „Jetzt. Nicht.“ läuft ab heute im Kino

Film von Julia Keller: "Jetzt.Nicht."
©W-film / Heimatfilm

Der Film „Jetzt. Nicht.“ von Julia Keller erzählt die Geschichte des erfolgreichen Managers Walter, der völlig unerwartet gekündigt wird, in eine Identitätskrise stürzt und dem schließlich klar wird: Im Leben zählen auch noch andere Dinge als Arbeit. 

Seine Tage sind lang, sein Terminkalender voll: Walter, Mitte vierzig, arbeitet von früh bis spät in der Marketingabteilung eines Kosmetikherstellers. Ohne ersichtlichen Grund wird er eines Tages entlassen. Die erzwungene Auszeit lässt den Protagonisten in eine existenzielle Krise fallen und wirft Fragen auf, die sich vorher gar nicht gestellt haben: Woran soll man sich im Leben orientieren, wenn Arbeit und Leistung nicht mehr zählen? Auf der Suche nach Antworten flüchtet sich Walter in die Identität eines anderen Mannes. Eine Entscheidung mit Folgen.

„Was macht einen Menschen eigentlich aus, wenn nicht Arbeit?“

Das ist der Inhalt des Spielfilmdebüts „Jetzt. Nicht.“ von Regisseurin Julia Keller. Der Film zeigt auf emotionale Weise eine der vielen Schattenseiten unserer modernen Leistungsgesellschaft: In einer Welt, in der man sich über die Arbeit definiert, kann die Arbeitslosigkeit schon mal zu einer ausgewachsenen Identitätskrise führen.

„Ich glaube, dass heutzutage einfach die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem immer mehr verschmelzen. Man arbeitet zu Hause, man ist überall erreichbar, auch vielleicht die Beziehung sogar zu deinem Partner wird über Arbeit bestimmt. Und natürlich ist es dann umso härter, wenn das wegfällt, weil dadurch natürlich auch einfach das Selbstwertgefühl oder auch, was einen selber ausmacht, damit sofort wegfällt“ erklärt Keller die Idee des Films im Interview mit Deutschlandfunk Kultur. „Und was dann bleibt, ist so ein bisschen die Frage: Was macht einen Menschen eigentlich aus, wenn nicht Arbeit?“

Das Sozialdrama „Jetzt.Nicht.“ ist beunruhigend und zeigt gleichzeitig die Chancen einer solchen Identitätskrise auf: Nämlich herauszufinden, ob es da nicht doch noch etwas anderes gibt als Quartalszahlen, Oberklasse-Dienstwagen, Business-Meetings und unaufhörliches Wachstum.

Der Film „Jetzt.Nicht.“ läuft ab Donnerstag, den 09. November in den deutschen Kinos. 

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