Die Politik tut nicht genug, um den Klimawandel aufzuhalten: Das kritisiert Greta Thunberg schon seit Beginn ihrer Freitagsproteste. Vor einigen Tagen hat sie ein Meme gepostet, das die aktuelle Situation junger Klimaktivist*innen auf den Punkt bringt.
Was ist zu tun, wenn jemand gerade ertrinkt? Ganz einfach: Man versucht, die Person aus dem Wasser zu ziehen, oder zumindest ihren Kopf hochzuhalten, damit sie atmen kann. Die Person soll überleben. In dem Meme namens „Drowning High Five“ passiert das aber nicht: Statt zu helfen, klatscht eine zweite Person die Hand der ertrinkenden ab.
Das Meme zirkuliert schon seit 2017 in den sozialen Medien – ursprünglich stammt es von dem russischen Künstler „Gudim“. Es symbolisiert die vorgetäuschte Solidarität von Personen, die in Wirklichkeit gar nicht helfen wollen.
„Ihr seid so inspirierend“
Am Dienstag postete Greta Thunberg eine Variation davon auf Instagram. In dieser Version symbolisiert die ertrinkende Person die jugendlichen Klima-Aktivist*innen. Sie bitten um Hilfe und eine zweite Hand nähert sich – die der Politiker*innen. „Ihr seid so inspirierend“, sagt die Politik und klatscht in die Hand. Dann verschwindet sie wieder und lässt die Klima-Aktivist*innen ertrinken.
Greta Thunberg und Fridays for Future fordern eine strengere Klimapolitik
Gretas Post ging in kürzester Zeit viral – allein auf Instagram wurde er mehr als 900.000 Mal geliked und tausendfach kommentiert. „Auf den Punkt gebracht“ – so oder so ähnlich lauten die Kommentare dazu. Was auf den ersten Blick witzig erscheint, ist allerdings ziemlich bitter: Wissenschaftlichen Prognosen zufolge droht die Klimakrise katastrophale Folgen für die Menschheit und den gesamten Planeten zu haben.
Die Welt hat nur noch ein kurzes Zeitfenster, um diese Entwicklungen aufzuhalten. Dafür muss sie die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es vor allem strengere verbindliche politische Maßnahmen – das ist die Hauptforderung von Greta Thunberg und Fridays for Future.
Wir dürfen Klimaschutz nicht vernachlässigen
Ihre monatelangen Protestaktionen zeigten besonders im vergangenen Jahr Wirkung: Thunberg und andere Aktivist*innen wurden zu Talkshows eingeladen, sprachen mit hochrangigen Politiker*innen und nahmen an Veranstaltungen wie dem UN-Klimagipfel oder dem Wirtschaftsforum teil. Zwar sind die Aktivist*innen gern gesehene Gäste – an der Klimapolitik der Staaten hat sich allerdings nur wenig geändert.
Während der Corona-Pandemie ist die Klimakrise in den öffentlichen Diskussionen wieder in den Hintergrund gerückt. Wir sollten Klima- und Umweltschutz aber auch in Krisenzeiten nicht vernachlässigen. Was du selbst tun kannst:
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