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Schule ohne Plastik: Heftumschläge und Schnellhefter aus Papier

Weniger Plastik in Schulränzen und Klassenzimmern: Hefte aus Papier sind eine schöne und ökologische Alternative
Foto: Minouki

Plastik ist allgegenwärtig – auch in der Schule. Tausende Schulkinder stecken ihre Hefte jedes Jahr in Heftumschläge aus Plastik und heften Arbeitsblätter in Kunststoff-Schnellheftern ab. Dabei gibt es jede Menge nachhaltige und schöne Alternativen aus Papier.

Das neue Schuljahr beginnt traditionell mit einer langen Einkaufsliste mit all den Dingen, die kleine und große Schulkinder fürs neue Schuljahr benötigen: Jede Menge Hefte (die gibt es inzwischen zum Glück in großer Auswahl aus Recycling-Papier), Heftumschläge und Schnellhefter. Für jedes Unterrichtsfach eine andere Farbe: Mathe ist Blau, Biologie Grün und das Deutschheft bekommt einen roten Schutz.

Deutschlands Schüler:innen verbrauchen unglaubliche 200 Millionen Schulhefte im Jahr – und die meisten davon benötigen einen Heftumschlag. Klassisch sind die Heftschoner aus Kunststoff. Und wandern nach dem Schuljahr in die Tonne. Die Berge von Plastikmüll kannst du ganz einfach vermeiden, wenn du auf Heftumschläge aus Papier umsteigst.

Heftumschläge aus Papier: tolle nachhaltige Alternativen

Das Argument, dass Kunststoffumschläge deutlich länger halten als die nachhaltigere Alternative aus Papier, können wir nicht bestätigen: Die Papier-Umschläge sind allesamt so konzipiert, dass sie mindestens ein Schuljahr halten. Und mehr schaffen die Umschläge aus Kunststoff auch nicht, so unsere Erfahrung. Nach einigen Monaten haben auch Plastikumschläge ziemliche Gebrauchsspuren und Risse – und wandern in den Müll. Und sollte im Schulranzen die Trinkflasche auslaufen, sind die Hefte sowieso pitschnass – egal ob mit Plastikumschlag oder Papier.

Hier unsere Ideen für weniger Plastik im Schulranzen und Klassenzimmer:

minouki: schöne Heftumschläge aus Papier

Heftumschläge plastikfrei Recycling Papier minouki
Hübsch, bunt und nachhaltig: Die Heftumschläge aus Papier von minouki (Foto: © minouki)

Das Freisinger Start-up minouki produziert Heftumschläge aus recyceltem Papier, die mehrere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen:

  • Die bunten, zum Teil originell designten Umschläge tragen das Umweltsiegel Blauer Engel. Sie sind zu 100 Prozent aus Recyclingpapier.
  • Die bunten Heftschoner werden regional in Bayern produziert und klimaneutral bedruckt.
  • Die ökologische Druckfarbe ist mineral- sowie kobaltfrei.
  • erhältlich in 24 verschiedenen Designs in Din A4, Din A5 und quadratisch
  • Kaufen kannst du die Heftumschläge über den Online-Shop von minouki sowie in rund 100 Ladengeschäften und einigen Online-Shops.

Komima: die Alternative zu Plastik

Ein weiteres kleines Unternehmen, das umweltfreundliche Heftumschläge aus Recyclingpapier produziert, ist Komima. Von dem fränkischen Unternehmen gibt es mittlerweile auch Sammelpappen aus Graspapier, Schulhefte und Vokabelhefte.

Bunte Heftumschläge in nachhaltig (Foto: Komima)
  • Die plastikfreien Umschläge bestehen zu 100 Prozent aus Recyclingpapier und tragen ebenfalls den Blauen Engel.
  • Die Umschläge sind kleberfrei und werden einfach zusammengesteckt.
  • gedruckt mit mineralöl- und kobaltfreien Druckfarben
  • produziert in Unterfranken
  • erhältlich in 13 Farben in Din A4 und Din A5
  • Kaufen: direkt bei Komina oder z.B. bei Memolife und Avocadostore.

Soisi: Hefte, die keinen Umschlag brauchen

Die Hefte des kleinen Unternehmens Soisi sind weiß – und dürfen bemalt werden. Damit brauchen die praktischen Hefte aus Recyclingpapier keinen extra Umschlag. Es reicht, eine Ecke rosa, grün oder hellblau anzumalen. Auch jede noch so ausgefallene Farbe ist damit möglich.

Schulhefte ohne Plastik: Hier werden einfach die Ecken bemalt.
Schulhefte ohne Plastik: Hier werden einfach die Ecken bemalt. (Foto: soisi)
  • Die Hefte sind aus 100 Prozent Recyclingpapier und tragen den Blauen Engel.
  • Die soisi-Hefte werden in Deutschland bedruckt und mit Hilfe einer Behindertenwerkstätte verschickt.
  • Kaufen: z.B. bei Greenstories oder Memolife. Schulen können die Hefte auch als Sammelbestellung direkt bei Soisi bestellen.

Herma: Papierumschläge statt Plastik

Auch von Herma gibt es Hefthüllen aus Papier – in 16 verschiedenen Farben:

Heftschoner aus Papier - in vielen knalligen Farben
Heftschoner aus Papier – in vielen knalligen Farben (Foto: Herma)
  • 100 Prozent Recyclingpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel
  • hergestellt in Deutschland
  • erhältlich in 16 Farben
  • Kaufen: z.B. bei Memolife oder Amazon

Schnellhefter aus Papier

Schnellhefter aus Pappe zu finden, ist deutlich einfacher als Heftumschläge. Inzwischen gibt es sie auch häufig im konventionellen Schreibwarenhandel zu kaufen. Hier einige Anbieter, die wir dir empfehlen können:

memo-Schnellhefter aus Recyclingkarton

  • ausgezeichnet mit dem Blauen Engel
  • hergestellt in Deutschland
  • Kaufen: Memolife

Herlitz-Schnellhefter

  • in zwei Kartonstärken erhältlich, der Manila-Karton besteht zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial und ist mit dem Blauen Engel gekennzeichnet.
  • Kaufen: über Amazon oder Thalia

DIY-Idee: Heftumschlag selber machen

Wer keine Umschläge findet und sie nicht online bestellen möchte, kann sie aus Tonpapier, Geschenkpapier oder Zeitungspapier auch selber basteln.

Leg dazu das Heft geöffnet auf das Papier. Zeichne die Form ab und gib rechts und links vier Zentimeter dazu, oben und unten jeweils einen halben Zentimeter. Knick die Seiten um und klebe sie mit einem Klebestift für Papier fest.

Utopia meint: Zwar sind die Papierschoner für Hefte etwas teurer als die Plastik-Variante, dafür hältst du ein ökologisch produziertes Produkt in den Händen. Unser Tipp, damit die Heftumschläge möglichst lange halten: Pack alle Hefte zusammen in eine Pappmappe.

Über viele Schuljahre hinweg lässt sich mit Heftumschlägen aus Papier viel Plastik sparen – und die Umwelt schützen. Die Gründerin von minouki, Sylvia Manhart, hat es schön auf den Punkt gebracht:

„Ein Papierumschlag rettet nicht die Welt. Aber er kann Teil des Umweltkonzeptes einer Schule sein und das Gespräch über das globale Plastikproblem anregen.“

Sylvia Manhart, minouki

Übrigens: Die meisten Lehrer:innen sind aufgeschlossen und für nachhaltige Alternativen zu begeistern. Berichte ihnen oder deinen Klassenelternsprecher:innen einfach, was es inzwischen für tolle Möglichkeiten gibt, im Schulalltag auf Plastik zu verzichten. Vielleicht motiviert sie das, eine Sammelbestellung für die Klasse zu initiieren.

Weitere Tipps findest du im Artikel: Plastik vermeiden: 7 einfache Schritte zu weniger Plastikmüll

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