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Tätowierte Fische: „Der Gipfel der Perversion“

Instagram-Story: Tätowierte Fische
Screenshots: Robert Marc Lehmann / Instagram

Der Fotograf und Aktivist Robert Marc Lehmann hat auf Instagram ein schockierendes Video gepostet: Darin zu sehen sind tätowierte Fische in einem Aquarium. Viel mehr Verachtung für die Rechte von Tieren geht kaum.

„I love you“ steht in schwarzer und roter Farbe auf den kleinen weißen Fischen in dem kleinen Aquarium. Auf Wunsch werden andere mit einem Firmenlogo versehen. In Teilen Südostasiens scheinen tätowierte Fische als Dekoration beliebt zu sein, aber auch als Geschenk, das immer wieder auch einen Weg nach Europa findet.

Der Fotograf, Filmemacher und Aktivist Robert Marc Lehmann hat diese tätowierten Fische in Vietnam gefilmt. Er macht die Aufnahmen auf seinem Instagram-Account in einer Story („Just Fish“) öffentlich, um darauf aufmerksam zu machen, wie Fische für die Aquarienhaltung misshandelt werden.

„Verstoß gegen jegliche Ethik und Moral“

Instagram-Story: Tätowierte Fische
„Der Gipfel der Perversion“ (Screenshot: Robert Marc Lehmann / Instagram)

Unter dem Hashtag #Fuckzoosandaquariums zeigt Lehmann in seiner Instagram-Story nicht nur die tätowierten, sondern auch auf engstem Raum in Aquarien gehaltene, verletzte, tote und im Müll entsorgte Fische.

Insbesondere die tätowierten Fische nennt er dabei einen „Verstoß gegen jegliche Ethik und Moral“. Den Fischen werden offenbar mit einem Laser Muster oder Schriftzüge in die Haut geschrieben. Auch Fische, denen fluoreszierende Farbe tätowiert wurde, findet er in Vietnam – „der Gipfel der Perversion“.

In seinem undercover gefilmten Videomaterial zeigt er außerdem Salzwasseraquarien mit aus dem Meer gefangenen Fischen – zum Beispiel Paletten-Doktorfischen, den meisten Menschen bekannt als „Dory“ aus „Findet Nemo“ und Clownfischen („Nemo“). In den nackten Tanks liegen jede Menge tote Fische.

Fischsterben durch Aquarien

Instagram-Story: Tätowierte Fische
Mit fluoreszierender Farbe tätowierte Fische (Screenshot: Robert Marc Lehmann / Instagram)

Lehmann gibt zu bedenken, dass ein großer Teil der „Zierfische“, die als Aquarienfische weltweit gehandelt werden, illegal in Südostasien gefangen werden. „So werden die Riffe weltweit nicht nur durch Überfischung immer leerer, sondern auch durch die Aquarienindustrie.“

Etwa 99 Prozent der Meeresfische in Aquarien werden wild gefangen. Dabei schätzen die Welternährungsorganisation FAO und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), dass bis zu 80 Prozent der wild gefangenen Fische beim Fang und Transport bis ins Aquarium sterben. Die Zierfischhaltung in Aquarien trägt dadurch massiv zum Artensterben bei.

Lies dazu auch: Warum wir uns endgültig von Aquarien verabschieden sollten.

Utopia meint: Tiere einzig und alleine zur Unterhaltung und Belustigung von Menschen derart zu malträtieren, zeugt von einem schockierenden Mangel an Empathie und Mitgefühl. Auch wenn Fische bekanntlich nicht schreien können (sonst wären tätowierte Fische womöglich kein Thema) und umstritten ist, ob sie Schmerzen so empfinden wie wir Säugetiere: Die Forschung zeigt, dass sie durchaus in der Lage sind, auf Schmerzsignale zu reagieren.

Traurigerweise sind die tätowierten Fische nur einer von vielen Fällen, in denen Fische grausam behandelt und gehalten werden. Dass der Fotograf Robert Marc Lehmann sich öffentlich gegen diese Praktiken und gegen die Aquarienhaltung im Allgemeinen einsetzt, finden wir inspirierend – gerade in der Instagram-Welt, in der sonst vor allem Oberflächlichkeiten zu sehen sind.

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