8 Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in unseren Ozeanen – jede Minute eine LKW-Ladung voller Plastikmüll. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen hat nun eine neue Kampagne für saubere Meere vorgestellt und prominente Unterstützer ins Boot geholt.
Die „CleanSeas“-Kampagne der Vereinten Nationen wurde im Februar dieses Jahres auf dem Weltmeergipfel in Bali vorgestellt. Sie fordert: Regierungen weltweit sollen stärker gegen Plastikmüll kämpfen, die Industrie soll Plastikverpackungen minimieren und Produkte intelligenter designen. Gleichzeitig ruft die Kampagne Konsumenten dazu auf, ihre Wegwerfmentalität zu überdenken, „bevor unsere Meere unumkehrbare Schäden davontragen“, so die UN.
„Wir haben viel zu lange zugeschaut“
Es sei höchste Zeit, das Umweltproblem anzugehen:
Wir haben viel zu lange zugeschaut, während das Problem immer schlimmer geworden ist. Es muss aufhören.
warnt Erik Solheim, Chef des UN-Umweltprogramms.
Zehn Länder seien bereits an Bord: So will Indonesien seinen Meeresmüll um 70 Prozent bis 2025 reduzieren. Uruguay will Abgaben auf Einmal-Plastiktüten erheben und Costa Rica will durch besseres Müllmanagement und Bildung gegen Einmal-Plastik vorgehen.
Prominente wie der Singer-Songwriter und Umweltbotschafter der UN Jack Johnson unterstützen den Kampf der Vereinten Nationen gegen die Vermüllung der Weltmeere. So sollen Veranstalter auf seiner Tour im Sommer 2017 den Gebrauch von Einweg-Plastikflaschen reduzieren. Er ruft Verbraucher außerdem dazu auf, alltägliche Handlungen zu ändern:
Wir können alle heute damit anfangen, Plastikmüll zu vermeiden. Indem wir wiederverwendbare Taschen und Wasserflaschen nehmen, zu Plastikstrohhalmen „Nein“ sagen und Produkte wählen, die ohne Mikroplastik und Verpackung sind.
Bis 2050 mehr Plastik als Fisch?
Jedes Jahr landen 8 Millionen Tonnen Plastik in unseren Meeren mit verheerenden Auswirkungen auf die Meerestiere, den Tourismus und das Ökosystem. Bis zu 80 Prozent des Meeresmülls ist Plastik. Werfen wir weiterhin achtlos Plastikflaschen, Tüten und Becher nach einmaligem Gebrauch in die Umwelt, könnten die Meere nach Schätzungen bis 2050 mehr Plastik als Fisch enthalten, so die UN. Zudem könnten im gleichen Zeitraum 99 Prozent der Seevögel Plastik in sich tragen, das sie durch die Nahrung aufgenommen haben.
Die Kampagne der UN ist ein wichtiger Schritt gegen das Plastikproblem in den Meeren, sie kann nicht genug prominente Unterstützung erfahren. Gleichzeitig kann und sollte jeder Einzelne seinen Beitrag leisten und wo es geht, Plastikmüll vermeiden.
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