Katholische Institutionen weltweit wollen fossile Energieträger nicht länger unterstützen. 40 Organisationen haben angekündigt, ihre bestehenden Investitionen in Kohle, Gas oder Öl abzuziehen.
Ein sogenanntes „Divestment“ ist das Gegenteil eines Investments: Geldgeber ziehen ihre Investitionen aus solchen Unternehmen ab, die mit fossilen Energieträgern Profite machen und so das Klima schädigen. Genau das haben kirchliche Organisationen in verschiedenen Ländern vor: 40 katholische Institutionen ziehen ihre Gelder aus bisherigen An- und Rücklagen in Öl-, Kohle- oder Ölsand-Investitionen zurück.
Mit beteiligt sind laut dem britischen „Guardian“ unter anderem die deutsche Bank für Kirche und Caritas, die Erzdiözese von Kapstadt, die belgische Bischofskonferenz und mehrere Gemeinschaften in der italienischen Stadt Assisi, der Heimat des heiligen Franziskus.
Divestment der katholischen Kirche hat eine symbolische Wirkung
Um wie viel Geld es sich bei den Divestments der katholischen Kirche handelt, ist unbekannt. Wahrscheinlich ist jedoch eine beträchtliche Summe, bedenkt man, wie hoch die jährlichen Einnahmen der Kirche sind. Bedeutend ist jedoch nicht allein der Geldwert des Divestments, sondern vor allem die symbolische Wirkung der Aktion. Das Ziel der globalen Divestment-Bewegung ist es, der fossilen Energiebranche nicht nur die Finanzierung, sondern auch den moralischen Rückhalt in der Gesellschaft zu entziehen.
Besonders wichtig sei dabei das Divestment der deutschen Bank für Kirche und Caritas, heißt es bei Radio Vatikan. Die Bank sei eines der ersten katholischen Geldinstitute weltweit, die ihre Gelder aus der Finanzierung von fossilen Brennstoffen abziehen.
Papst Franziskus und der Klimaschutz
Der Zeitpunkt des Divestments ist nicht zufällig gewählt. Kirchenvertreter verkündeten das Vorhaben am 4. Oktober – dem Todestag des Mitbegründers des Franziskanerordens Franz von Assisi. Am Gedenktag von Franz von Assisi organisierten die Kirchen liturgische Feste und themenbezogene Veranstaltungen zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dazu aufgerufen hatte das „Global Catholic Climate Movement“.
Insgesamt lässt sich beobachten, dass Umwelt- und Klimaschutz auch im kirchlichen Kontext immer wichtiger werden – wohl vor allem dank des Einsatzes von Papst Franziskus.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche veröffentlichte 2015 eine Umweltenzyklika („Über die Sorge für das gemeinsame Haus“), die sich mit Themen wie Klimaschutz, die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen und soziale Gerechtigkeit auseinandersetzt. In seinen Reden thematisiert der Papst immer wieder den Klimawandel und ruft zum Schutz unseres Planeten auf.
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