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Kindermatratzen bei Öko-Test: 4 sind lebensgefährlich

Kindermatratze
CC0 / Pixabay / Stocksnap

Kinder sollten sich nirgendwo so sicher fühlen wie im eigenen Bettchen. Leider gilt das nicht immer: Öko-Test hat 14 Kindermatratzen untersucht. Jede zweite Matratze fiel durch, vier können für Babys sogar lebensgefährlich werden.

Eine gute Matratze für Kinder oder Babys sollte keine Schadstoffe enthalten und den kleinen Körper optimal stützen. Vor allem aber sollten sie sicher sein, das heißt, es darf keine Gefahr bestehen, dass Kleinkinder sich verletzen, stecken- oder hängenbleiben oder schlecht Luft bekommen. Ist eine Matratze zu weich, kann ein Baby in Bauchlage zu weit einsinken und im schlimmsten Fall ersticken.

Eine zu weiche Kindermatratze kann tödlich sein

Deshalb gibt es seit 2017 sogar eine eigene DIN-Norm für Kindermatratzen. Leider erfüllen nicht alle Matratzen, die im Handel erhältlich sind, diese Anforderungen. Von den 14 Matratzen für Kinder, die Öko-Test jetzt untersucht hat, waren Produkte von Alvi, Aro Artländer, Lonsberg und Julius Zöllner beispielsweise zu weich – und damit für Kleinkinder potentiell (lebens-)gefährlich. Die Modelle fielen mit „ungenügend“ durch, Öko-Test wies ausdrücklich auf eine „mögliche Erstickungsgefahr“ hin.

An anderen Produkten fielen den Prüfern weitere Gefahrenquellen auf: Reißverschlussgriffe ließen sich abbrechen, Etiketten ablösen, oder die Matratzenfüllung war zu leicht zugänglich. Kleinkinder können sich lose Kleinteile in den Mund stecken – auch hier droht Erstickungsgefahr. Fünf Hersteller hielten diese Vorgaben laut Öko-Test nicht ein, eine Matratze von F.A.N. kassierte deswegen (und wegen weiterer Mängel) ebenfalls ein „ungenügend“.

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Nur vier von 14 Matratzen sind „gut“ oder „sehr gut“

Ebenfalls ärgerlich: Einige Kindermatratzen waren größer oder kleiner als angegeben. Passt die Matratze nicht optimal ins Gestell des Kinderbetts, können sich Kinder einklemmen. Öko-Test rügte außerdem unbelegte Werbeversprechen eines Matratzenherstellers, die mit der Angst vor dem plötzlichen Kindstod spielen (siehe dazu unten).

Die halbwegs gute Nachricht: Auch wenn sich in fast allen Matratzen geringe Mengen umstrittener Inhaltsstoffe fanden, enthielt kein Modell laut Öko-Test gravierende Schadstoffe.

Mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“ oder „gut“ konnten letztlich nur vier der 14 getesteten Kindermatratzen überzeugen. Diese Matratzen waren fest genug, um ein Einsinken zu verhindern, hatten die korrekte Größe und bestanden auch die Prüfung der Inhaltsstoffe zumindest mit dem Ergebnis „gut“.

Öko-Test Kindermatratzen 2019: Das sind die Testsieger

Zu den Testsiegern (in der Größe 70 x 140 cm) gehören:

Öko-Test hatte seinen letzten Kindermatratzen-Test Anfang 2018 veröffentlicht, damals waren allerdings andere Modelle ins Labor geschickt worden.

Im Vergleich mit den aktuellen Ergebnissen aus dem Sommer 2019 ergibt sich vor allem folgende Überraschung: Hersteller Lonsberg, dessen Kinder-Kokos-Matratze 2018 noch ein „gut“ erhalten hatte, fiel dieses Jahr mit seiner Kokos-Latex-Matratze für Kinder durch. Hersteller Prolana hingegen, zuletzt mit der Matratze Lara Plus noch mit einem „befriedigend“ platziert, verbesserte sich mit der Matratze Ronja Plus auf ein „gut“.

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Alle Details findest du in der Ausgabe 09/2019 von Öko-Test sowie online auf www.oekotest.de.

Noch mehr Kindermatratzen im Test

Auch Stiftung Warentest hat in der Vergangenheit wiederholt Kindermatratzen untersucht. Hier findest du alle Testergebnisse von Warentest und Öko-Test im Überblick:

Das mindert das Risiko des plötzlichen Kindstods

  • Dein Baby sollte immer in Rückenlage schlafen.
  • Im Bett sollten sich keine Kissen und kein Kuscheltier befinden. Auch ‚Nestchen‘ gelten als gefährlich.
  • Babys sollten im ersten Lebensjahr am besten im Schlafsack schlafen.
  • Die optimale Temperatur im Kinderzimmer liegt bei ca. 18 Grad.
  • Lass dein Kind nicht auf einer zu weichen Matratze schlafen.
  • Britische Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein Schnuller die Gefahr des plötzlichen Kindstods um 90 Prozent senken kann.
  • Auch Rauchen gehört zu den großen Risiken für den plötzlichen Kindstod. Deshalb: Verzichte zum Schutz deines Kindes darauf.

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