Wie gut ist Kleber zum Basteln wirklich? Öko-Test hat 20 Kleber mit der Auslobung „lösemittelfrei“ auf Problemstoffe getestet und kann viele von ihnen empfehlen. Von vier Flüssigklebern raten die Expert*innen jedoch ab.
Beim Kauf von Kleber achten viele Eltern darauf, dass er frei von Lösemitteln ist. Denn diese Stoffe halten den Kleber in der Verpackung flüssig, verdunsten jedoch bei der Anwendung und der Kleber wird dann hart. Problematisch dabei: Lösemittel können die Augen stark reizen oder zu Halskratzen und Unwohlsein führen. Besonders Kinder sollten daher nicht in den Kontakt mit lösemittelhaltigen Kleber kommen.
Auf den ersten Blick klingt lösemittelfreier Kleber nach einer guten Sache. Doch die Hersteller müssen zwangsläufig ein anderes Konservierungsmittel hinzufügen, damit der Kleber seine Konsistenz behält und vor Schimmel und Bakterien geschützt ist. Diese Konservierungsstoffe „können es aber ganz schön in sich haben“, schreibt Öko-Test. Das Verbraucher-Magazin hat in der Oktober-Ausgabe 2020 insgesamt 20 Klebstoffe getestet – von vier Klebern rät Öko-Test ab.
Kleber im Test: Jeder zweite Klebstoff ist „sehr gut“
Eltern haben auf der Suche nach einem guten Kleber eine große Auswahl: Von den 20 getesteten Klebstoffen haben die Hälfte mit der Bestnote „sehr gut“ abgeschnitten. Darunter befinden sich zum Beispiel:
- Pritt Bastelkleber (Flüssigkleber)
- UHU Stic (Klebestift)
- Edeka Gut & Günstig (Klebestift)
Bei keinem der Testsieger hat Öko-Test bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden oder andere Mängel festgestellt.
Kleber von Pritt und Tesa reizen Haut und Schleimhäute
Im Kleber von Tesa hat Öko-Test Caprolactam gefunden. Der Stoff gilt vor allem beim Einatmen als gesundheitsgefährdend und wurde schon im Kleber-Test 2019 kritisiert. Er kann die Haut und die Schleimhäute stark reizen und steckt in Klebern von Tesa und Pritt. Hersteller Tesa hat angegeben, dass Caprolactam zur Einstellung der klebtechnischen Eigenschaften verwendet wird, laut des Pritt-Herstellters vereinfache Caprolactam die Handhabung.
Ebenfalls bedenklich sind halogenorganische Verbindungen, wie sie in zwei weiteren Klebern nachgewiesen wurden. Diese Verbindungen können Allergien auslösen oder die Schleimhaut reizen. Außerdem reichern sie sich in der Umwelt an – mit bisher unbekannten Folgen.
Alle Details findest du in der Ausgabe 10/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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