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Verbraucherzentrale warnt: So viel zahlen Frauen bei Kosmetik mehr

Kosmetik, Frauen, Gender Pricing, Diskriminierung
Foto: © Verbraucherzentrale Hamburg

Wenn Kosmetik eine rosafarbene Verpackung hat, mit Blumen verziert ist oder süßlich riecht, ist sie oft teurer. Produkte, die speziell für Frauen konzipiert sind, kosten häufig deutlich mehr. Eine Analyse der Verbraucherzentrale Hamburg zeigt, wie groß die Preisunterschiede sind.

Frauen geben in der Drogerie oft viel mehr aus als Männer – und das liegt nicht nur daran, dass sie mehr Kosmetik kaufen. Auch die Preise sind schuld, wie die Verbraucherzentrale Hamburg nun nachwies – und zwar bereits zum vierten Mal.

Für ihren Marktcheck hat sich die Verbraucherschutzorganisation 28 Drogerie-Produkte genauer angesehen: Einwegrasierer, Rasierschäume, Rasiergels, Bodylotions und Eaux de Toilette – jeweils auf die weibliche und männliche Zielgruppe zugeschnitten.

Gleicher Inhalt, unterschiedliche Verpackung

Das Ergebnis: Im Durchschnitt zahlen Frauen für die untersuchten Rasierprodukte 38 Prozent mehr als Männer. Der Rasierschaum der Marke Isana von Rossmann ist in der Variante für Frauen sogar mehr als doppelt so teuer (109 Prozent) wie der Schaum für Männer.

An den Produkten selbst kann der hohe Preisunterschied nicht liegen – die Varianten unterscheiden sich in Inhalt und Zusammensetzung kaum: Die Einwegrasierer von Isana, budniCare und den anderen Marken sind laut Verbraucherzentrale in der „weiblichen“ und „männlichen“ Ausführung identisch – nur Farbe und Verpackung sind anders: für Frauen rosa und blumig, für Männer blau, grün oder schwarz. Auch bei Rasiergel und Rasierschaum sind viele Inhaltsstoffe gleich.

Was tun gegen die Preisdiskriminierung?

Eingewachsene Haare entstehen oftmals nach dem Rasieren.
Einwegrasierer sind schlecht für die Umwelt. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / kropekk_pl)

Diskriminiert wird gleich zweifach: Frauen zahlen für viele Produkte mehr, zugleich verdienen sie im Durchschnitt weniger als Männer. Dank Untersuchungen wie dem Marktcheck der Verbraucherzentrale wächst das Bewusstsein für das sogenannte „Gender Pricing“. Die Verbraucherschutzorganisation hat die Preisaufschläge für Frauen zum ersten Mal 2015 analysiert. Seitdem haben sich die Unterschiede bei Pflegeartikeln etwas reduziert – verschwunden sind sie aber nicht.

Das liegt jedoch auch an den Frauen selbst: Sie sind diejenigen, die die teureren Produkte kaufen. „Hersteller und Händler nutzen aus, dass Frauen häufiger als Männer bereit sind, für Pflegeprodukte mehr Geld auszugeben, vor allem, wenn sie sich von der Gestaltung der Verpackungen angesprochen fühlen“, so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Wenn Frauen nicht draufzahlen wollen, sollten sie also „Männerprodukte“ kaufen und sich nicht von schönen Verpackungen verführen lassen – sie landen ohnehin im Müll. Unabhängig davon sollten weder Männer noch Frauen Einwegrasierer verwenden, Enthaarung funktioniert auch ohne Plastik und Einwegklingen. Außerdem gibt es auch deutlich bessere Kosmetik als die von der Verbraucherzentrale ausgesuchten Produkte. Mehr Infos: Die besten Naturkosmetik-Hersteller

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