„Zu gesund“: Limonadenhersteller warnt vor den eigenen Getränken Von Nadja Ayoub Kategorien: Ernährung Stand: 29. März 2021, 15:39 Uhr Foto: © Lemonaid Limonaden mit Bio-Zutaten aus fairem Handel: Lemonaid macht einiges besser als konventionelle Hersteller. Weil die Getränke weniger Zucker enthalten als üblich, hat die Marke jedoch seit Jahren Ärger mit den Behörden – so auch aktuell. Lemonaid protestiert nun mit Warnhinweisen auf den Flaschen. Limette, Maracuja, Blutorange und Ingwer: Die Limonade von Lemonaid gibt es in vier Geschmacksrichtungen. Wer aktuell eine Flasche kauft, findet womöglich einen Sticker mit einem Warnhinweis darauf: „Achtung – wenig Zucker“. Hintergrund ist ein Streit zwischen Lemonaid und Lebensmittelbehörden, der nun schon mehrere Jahre andauert. https://twitter.com/_LemonAid/status/1376481526976765952 Damit ein Getränk „Limonade“ heißen darf, muss es einen Zuckergehalt von mindestens 7 Prozent haben – die Lemonaid Limette kommt nur auf 6 Prozent, Maracuja auf 5,6 Prozent. 2018 erhielt Lemonaid deswegen zum ersten Mal eine Abmahnung. Wegen einer neuen Regelung müsste Lemonaid seine Flaschen entsorgen Das Unternehmen startete in den folgenden Jahren mehrere Kampagnen gegen die Limonaden-Richtlinien. Mit Erfolg: Im Februar hob die Lebensmittelbuch-Kommission die Mindestzuckergrenze für Limonade auf. Allerdings gibt es eine Einschränkung. Limonaden, die ohne andere Süßstoffe weniger als 7 Prozent Zucker enthalten, müssen den Zuckergehalt auf der Flasche angeben. Für Lemonaid sind das schlechte Nachrichten. Die Flaschen tragen nämlich kein austauschbares Etikett, alle Zutaten und Informationen sind direkt auf die Mehrwegflasche gedruckt. Um den Zuckergehalt von beispielsweise 5,6 Prozent anzugeben, müsste Lemonaid nach eigenen Angaben Millionen neue Flaschen anschaffen – und die aktuellen Flaschen entsorgen. Ohnehin findet Lemonaid die neue Verordnung unfair: „Dass wir einen Warnhinweis anbringen müssen, weil unsere Limonaden ‚zu gesund‘ sind, widerspricht jeder Intuition“, sagt Lemonaid-Gründer Paul Bethke. „Es sollten doch die Hersteller, die überzuckerte Getränke vermarkten, abgestraft werden.“ Lemonaid befürchtet außerdem, dass der Hinweis auf den Flaschen Kund:innen verwirren könnte. Warnhinweise wie bei Zigarettenschachteln Die Lemonaid-Flaschen mit Warnhinweis. (Foto: Lemonaid) Aus Protest hat Lemonaid nun Aufkleber auf die Limonadenflaschen geklebt, die wie Warnhinweise von Zigarettenpackungen aussehen. Auf ihnen stehen die Worte „Achtung, wenig Zucker“. Konventionelle Limonaden enthalten oft extrem viel Zucker – laut einer Foodwatch-Untersuchung zwischen 10 und 13 Prozent. In manchen Limos steckt sogar mehr Zucker als in klassischer Coca-Cola. Zu viel Zucker fördert nachweislich Übergewicht und die Entstehung von Typ-2-Diabetes. Ein Hinweis auf den Zuckergehalt wäre bei klassischer Limonade also deutlich sinnvoller. https://twitter.com/andreas_spr/status/1376496348892168192 Weiterlesen auf Utopia.de: Fairtrade: Diese Produkte solltest du fair kaufen Supermarkt-Tricks: so werden wir geschummelt Eistee selber machen: erfrischende Rezepte für Groß und Klein ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 521 6 Vielen Dank für deine Stimme! HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: