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Mobbing im Netz: Lena Meyer-Landrut wehrt sich mit Spiegel-Selfie

Lena Meyer-Landrut wehrt sich gegen Mobbing im Netz
Screenshot: Instagram/Lena Meyer-Landrut

„Hässlich und nichts wert“ – mit solchen und schlimmeren Kommentaren wird Lena Meyer-Landrut tagtäglich auf Instagram beleidigt und beschimpft. Jetzt wehrt sie sich mit einem provokativen Selfie.

Es ist ein Armutszeugnis: Hasskommentare gehören scheinbar genauso selbstverständlich zu Instagram, Facebook und Co. wie Likes, Shares und Follower. Wie schlimm es für die Betroffenen tatsächlich ist, darauf macht Sängerin Lena Meyer-Landrut derzeit mit einem mutigen Selfie aufmerksam.

Darauf ist zu sehen, wie sich die Sängerin im Spiegel selbst fotografiert. Auf der Spiegelscheibe sind mit Edding Aussagen gekritzelt wie „Du wirst nie genug sein“, „Fotze“ und „Arrogante Göre“ – offenbar Auszüge aus Lenas Kommentarspalten.

Hier könnt ihr das Bild auf Instagram sehen: 

Mobbing im Netz

Mit ihrem Selfie macht sie auf ein Problem aufmerksam, das fast alle Menschen betrifft, die in den Sozialen Medien eine gewisse Reichweite erzeugen: Mobbing im Netz.

Beleidigende Kommentare unter Bildern sind dabei selten Einzelfälle. Oft entwickelt sich bei solchen Hasskommentare eine ganz eigene Dynamik, Nutzer stacheln sich gegenseitig an, pflichten sich bei – je mehr Kommentare, desto niedriger die Hemmschwelle, so scheint es. Die Anonymität und Distanz im Netz machen es möglich, Konsequenzen für die Mobber gibt es selten.

Lena Meyer-Landrut: Zuspruch von Fans

Lena Meyer-Landrut gehört zu den bekanntesten Influencerinnen Deutschlands: über 2,3 Millionen Menschen folgen der Sängerin auf Instagram. Für ihr Selfie erhält sie von ihren Anhängern viel Zuspruch, über 2000 Kommentare generierte ihr Post in den ersten 24 Stunden: „Die sind einfach nur neidisch, dass du es zu was gebracht hast. Hör nicht auf die“, schreibt ein Nutzer. Eine Nutzerin findet „Zeugt von ihrer Stärke, so offensiv mit dem Thema umzugehen.“ Doch selbst unter diesem Bild sind Beschimpfungen zu lesen.

Nicht nur Prominente sind betroffen

Auch andere Promis kennen das Problem, Jennifer Weist, Frontfrau der Band Jennifer Rostock hat ihre Art gefunden, damit umzugehen und empfiehlt Lena: „Kommentare nur noch von Freunden zulassen. Mir geht es seitdem phantastisch.“

In Lenas Instagram-Story (leider nicht mehr abrufbar) zeigt Lena, dass nicht nur Promis betroffen sind: Hier veröffentlichte sie Fotos von Followern, die selbst mit Mobbing im Netz zu kämpfen haben.

Am Mittwochabend äußerte sich die Sängerin erneut zu den Beleidigungen, indem sie ein Bild mit den Worten „Growth through Resistance“ (dt.: „Wachstum durch Widerstand“) postete, darunter verfasste sie einen recht langen, aufbauenden Text, in dem sie ihren Followern Mut zuspricht und fordert „Lasst uns gegen den Hass kämpfen, indem wir die Liebe wählen – immer wieder.“

Wichtiges Thema: Hass im Netz

Lena Meyer-Landrut postet auf Instagram normalerweise Bilder von Luxusreisen und Designerklamotten und bewirbt Marken, wie L’Oréal und Adidas oder den Modekonzern H&M, der immer wieder wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in der Kritik steht. Dafür kassiert sie vermutlich jede Menge Geld – eine übliche Praxis im Influencer-Geschäft, die man kritisch sehen darf.

Dass sie ihre große Reichweite nun dafür nutzt, auf ein so wichtiges gesellschaftliches Problem wie Mobbing im Netz aufmerksam zu machen, finden wir aber begrüßenswert. Auch, dass sie sich als Teil der Social-Media-Kampagne „#Unfollowme“ gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit im Netz einsetzt. Und vielleicht bewirbt sie bald ja auch nachhaltige Marken.

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