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Asche und Blei in Nudeln: Nestlé wird verurteilt

Maggi Nudeln Nestle Instantnudeln
Foto: By Sixth6sense (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Es war einer der größten Lebensmittelskandale bei Nestlé: In Proben von Instant-Nudeln der Tochterfirma Maggi in Indien wurden erhöhte Gehalte an Asche und Blei gemessen. Nun hat ein Gericht Nestlé verurteilt.

Fertignudeln sind ohnehin nicht gerade gesund – wenn sie neben den üblichen Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern jedoch auch noch Stoffe wie Blei enthalten, können sie jedoch sogar gefährlich werden. 2015 und 2016 hatten indische Behörden jedoch gleich mehrere bedenkliche Substanzen in Maggi-Instantnudeln entdeckt.

Konkret wurden in Labor erhöhte Mengen von Blei, Asche und einem Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat) gefunden. Die indische Behörde für Lebensmittelsicherheit erklärte die Nudeln daraufhin als „unsicher und gefährlich“ – Nestlé musste die Produkte für sechs Monate aus den Regalen nehmen.

Kleine Strafe für Nestlé

Nun hat ein indisches Gericht Nestlé Indien verurteilt: Der Konzern muss umgerechnet etwa 70.000 Dollar Strafe zahlen – eine Summe, die für den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern kaum ins Gewicht fallen dürfte. Auch Zulieferer von Nestlé erhielten bei dem Prozess eine Strafe, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Ein Sprecher des Unternehmens erklärte gegenüber Reuters, dass Nestlé Indien Berufung gegen das Urteil einlegen werde. In dem Fall wurden „inkorrekte Standards“ angewendet, so der Sprecher.

Wichtiges Geschäftsfeld für Nestlé

Auch auf einer eigens eingerichteten Webseite erklärt Nestlé, dass die Fertignudeln schon immer unbedenklich und zum Konsum geeignet seien. Das in den Laboruntersuchungen gefundene Blei und Mononatriumglutamat habe keine Grenzwerte überschritten. Zu den erhöhten Aschegehalten äußert sich Nestlé in dem Statement allerdings nicht.

Fertignudeln sind ein wichtiges Geschäftsfeld für Nestlé, vor allem in Indien: Laut BBC machen die Maggi-Nudeln 80 Prozent des gesamten Instantnudeln-Marktes aus. Für Nestlé geht es bei dem Urteil also um deutlich mehr, als nur um die 70.000 Dollar Strafe – die Verurteilung stellt auch die Glaubwürdigkeit von Nestlé erneut aufs Spiel.

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