Kann das Fairphone 5 noch nachhaltiger sein als das Fairphone 4? Wie zukunftssicher ist die Technologie? Die wichtigsten Infos zum neuen Smartphone.
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Die niederländische Technologiefirma Fairphone hat die fünfte Generation ihrer Smartphone-Modellreihe enthüllt. Spätestens mit dem Fairphone 5 wird klar, dass das Unternehmen im schnelllebigen Smartphone-Markt mit seinen nachhaltigeren Konzepten offenbar einen langen Atem hat.
Die wichtigsten Fairphone 5 Features in Kürze
- Gehäuse: ca. 162 x 76 x 10 mm
- Modulares System: 10 austauschbare Hardware-Module
- Schutz vor Wasser & Fremdkörpern: IP Schutzklasse 55
- Garantie auf Gerät: 5 Jahre
- Garantierter Software-Support: 8 Jahre
- Betriebssystem: Android 13
- Batterie: Li-Ion mit 4200 mAh Kapazität
- Speicher: 8GB RAM, 256 GB interner Speicher
- Speichererweiterung: bis zu 2 TB via SDXC-Karte
- Display: 6,46 Zoll POLED mit 1224 x 2770 Auflösung
- USB-Anschluss: Typ C
- Kameras: 3x 50MP (Primärkamera, Ultraweitwinkel und Selfie-Kamera)
- Dual-SIM: Nano-SIM-Steckplatz / eSIM fähig
- 5G-fähig: ja (5G nur von einer SIM-Karte nutzbar)
Fairphone 5: Höhere Langlebigkeit durch neuen Chipsatz?
Auch Version 5 des Fairphones ist wieder zu großen Teilen modular aufgebaut. So können Nutzer:innen einzelne Ersatzteile kaufen und ihr Telefon bei einem Defekt in vielen Fällen selbst reparieren. Das Fairphone 5 erhöht die Anzahl dieser austauschbaren Teile auf ganze 10 – beim Fairphone 4 hatten wir noch 8 gezählt. Gleichzeitig ist das Modell aber noch einmal etwas dünner und leichter geworden als der Vorgänger.
Die größte Neuerung ist das Herz des Telefons, der Chipsatz: So werkelt im Fairphone 5 nun ein Qualcomm QCM6490. Laut Hersteller ist dieser eigentlich für Industrieanwendungen gedacht. Daher soll mit dem Chipsatz eine längere Software-Unterstützung möglich sein als sonst im Consumer-Bereich üblich.
Dabei peilt Fairphone eine Zeitspanne von insgesamt 8-10 Jahren Software-Unterstützung an. Das erscheint glaubwürdig, wenn man bedenkt, dass Fairphone teilweise vergangene Modelle länger unterstützt als zuerst angekündigt. Das Fairphone 5 wird ab Werk mit Android 13 ausgeliefert, laut Hersteller handelt es sich bei der Version um ein „sauberes“ System ohne unnötige vorinstallierte Software.
Steckt auch mehr Leistung im Fairphone 5?
Zumindest auf dem Papier sieht es momentan an einigen Stellen danach aus. Denn rein bei den technischen Eckdaten sollte der neue Chipsatz dem Fairphone 5 mehr Rechenleistung bieten können als dem Vorgängermodell.
Das frühere LC-Display beim Fairphone 4 weicht einem Touchscreen mit OLED-Technologie und ist nun noch höher aufgelöst. Im Vergleich ist beim Fairphone 5 also voraussichtlich eine kontrastreichere Anzeige zu erwarten. Und auch bei den Kameras hat sich offenbar etwas getan: So lösen nun sowohl die Primär-, Weitwinkel und Selfiekamera mit 50 MP auf. Zudem wurde das Kamerasystem laut Hersteller in Sachen Feinjustierung und Bildalgorithmen verbessert.
All das in einem noch etwas schlankeren Gehäuse sowie mit einer offenbar leistungsfähigeren Batterie (4200 mAh gegenüber 3905 mAh Kapazität beim Fairphone 4). Sie soll ihre Kapazität für mehr als 1000 volle Ladezyklen behalten können und somit für jahrelange Nutzung geeignet sein.
Ob sich die vielen nominalen Verbesserungen auch im täglichen Gebrauch niederschlagen, wird allerdings erst ein Praxistest zeigen können.
Nachhaltigkeitsversprechen bei Fairphone erweitert
Gleichzeitig mit der Enthüllung des Fairphone 5 kündigt der Hersteller zudem Änderungen an, die die Nachhaltigkeit und Fairness bei der Produktion des Handys verbessern sollen:
So will Fairphone sein bisheriges Programm für existenzsichernde Löhne erweitern und dabei auf Zulieferbetriebe ausdehnen. Fairphone verpflichtet sich zudem, so viele Smartphones zu recyceln, wie das Unternehmen verkauft.
Der laut Unternehmen faire Bezug von Rohstoffen wurde außerdem ebenfalls ausgeweitet. Insgesamt 14 „Fokusmaterialien“ aus Recycling oder fairer Quelle gibt der Hersteller für das Fairphone 5 an, darunter finden sich sonst sehr umstrittene Rohstoffe wie Kobalt, Gold, Wolfram oder Lithium.
Fairphone 5: Preise und Zubehör
Produktvarianten und Preis
Das Fairphone 5 wird in drei Farben angeboten, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 699 Euro. Es ist ab sofort beim Hersteller erhältlich, alternativ bei Memolife oder Alternate. Erste Mobilfunkverträge inklusive Fairphone 5 haben wir beispielsweise bei O2 und 1&1 gesichtet, weitere werden sicher bald folgen. Wir empfehlen generell jedoch eher einen Vertrag bei einem explizit nachhaltigen Mobilfunkanbieter.
Ersatzmodule
Gleichzeitig zur Ankündigung des Telefons wurden auch die unverbindlichen Preisempfehlungen für die Ersatzmodule enthüllt:
- Akku: 39,95 Euro
- Display: 99,95 Euro
- Rückseite: 24,95 Euro
- Hauptkamera: 69,95 Euro
- Selfie-Kamera: 34,95 Euro
- Ultraweitwinkelkamera: 44,95 Euro
- USB-C-Anschluss: 19,95 Euro
- Lautsprecher: 24,95 Euro
- Hörmuschel: 19,95 Euro
- Top-Einheit: 39,95 Euro
Optionales Zubehör
Zum Schutz des Telefons wird außerdem folgendes Originalzubehör angeboten:
- Displayschutzfolie mit Sichtschutzfilter: 32,95 Euro
- Displayschutzfolie mit Blaulichtfilter: 29,95 Euro
- Schutzhülle Soft-Case (in drei Farbvarianten): 39,95 Euro
Utopia meint:
Zugegeben: Die rein technischen Neuerungen des Fairphone 5 erscheinen im ersten Moment wie typische iterative Verbesserungen und nicht gerade bahnbrechend. Aber vielleicht sind sie genau die richtige Maßnahme, um die nachhaltigeren Mobiltelefone des Herstellers endlich massenkompatibel zu machen.
Denn Fairphone hat im Bereich Unterhaltungselektronik derzeit in Sachen Nachhaltigkeit nur wenig ernstzunehmende Konkurrenz. Leider war es in der Vergangenheit manchmal wohl eher die technische Performance der Produkte, die nicht immer mit aktuellen Standards Schritt halten konnte. Ob das Fairphone 5 also nun das Zeug zum nachhaltigen „Volksphone“ hat, wird ein Utopia-Praxistest zeigen.
Kaufen: Das Fairphone 5 bekommst du ohne Vertrag zum Beispiel bei Memolife oder Alternate, mit Vertrag derzeit zum Beispiel bei O2 und 1&1.
Zuletzt waren die Fairphone Fairbuds XL bei uns im Test. Hier erfährst du, wie sie abgeschnitten haben:
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