Flip-Flops sind an heißen Tagen vor allem im Freibad, am See oder im Park praktisch. Öko-Test hat sich die Badesandalen genauer angesehen; das Ergebnis ist enttäuschend: Jeder dritte Schuh fällt durch. Ein Händler nimmt nun sogar sein Modell vom Markt. Doch es gibt auch gute Nachrichten.
Wer auf der Suche nach neuen Flip-Flops ist, hat die Qual der Wahl: Ob im Modehaus, in der Drogerie und sogar beim Discounter – Flip-Flops gibt es überall zu kaufen. Dabei ist die Preisspanne enorm groß: Bei den von Öko-Test geprüften Schlappen reicht sie von 3,95 Euro für das günstigstes Paar bis zu rund 40 Euro für Flip-Flops von Designer Michael Kors. Doch der Preis sagt noch lange nichts über die Qualität der Schuhe aus, wie Öko-Test herausgefunden hat.
Öko-Test: Billig-Flip-Flops top
Ausgerechnet die beiden billigen Flip-Flops für um die vier Euro bekamen als einzige die Bestnote „Sehr Gut“:
- Fashy: Die „Fashy Zehentrenner Hibiskusblumen türkis/rosa“ kosten gerade einmal 3,95 Euro, sind aber frei von bedenklichen Schadstoffen.
- Rossmann: Auch die blau-orangenen Flipflops „Fuss Wohl V-Sandale“ von Rossmann sind mit 3,99 Euro sehr günstig und enthalten keine Schadstoffe.
Als Orientierung beim Kauf rät Öko-Test zum „Schnüffel-Check“: Wenn Die Flip-Flops müffeln oder nach Gummi und Chemie riechen, sollten sie besser nicht gekauft werden. Denn hier ist das Risiko von Schadstoffen im Gummi oder Plastik sehr hoch.
Marken- und Designer-Flip-Flops fallen bei Öko-Test durch
Dass ein hoher Preis kein Garant für schadstofffreie Schuhe ist, zeigen die Schlusslichter im Test. Und die haben es ganz schön in sich: In fast jedem zweiten Schuh stecken chlorierte Verbindungen. Diese bilden in der Müllverbrennungsanlage später giftige Dioxine und belasten Mensch und Umwelt, warnt Öko-Test.
Auch Weichmacher können gesundheitliche Schäden verursachen. Diese hat Öko-Test unter anderem in den Marken-Flip-Flops von Tommy Hilfiger, O‘Neill und Michael Kors entdeckt. In allen drei Modellen wiesen die Experten auch 2-Phenyl-2-propanol nach, das laut Bundesinstitut für Risikobewertung ebenfalls gesundheitsgefährdend sein kann. Besonders gefährlich ist aber ein anderer Stoff, den Öko-Test bei den Laboruntersuchungen entdeckt hat.
Öko-Test warnt vor giftigem Schwermetall
Das hat selbst die Experten von Ökotest überrascht: Giftiges Quecksilber befand sich in erheblichen Mengen im Knopf des Schuhs „Chung Shi Dux“ (navy). Und das obwohl Quecksilber äußerst gesundheitsschädlich ist – und für die Herstellung eigentlich gar nicht benötigt wird.
Bereits kleine Mengen Quecksilber können zu erheblichen Schäden am Nervensystem und möglicherweise auch an Herz und Immunsystem führen. Der Hersteller hat auf den Testbericht reagiert und die Produktion nach eigener Aussage gestoppt. Kunden können den mit Schwermetall belasteten Knopf gegen einen schadstofffreien beim Hersteller umtauschen.
Badeschuhe und Clogs: Fast keiner ist empfehlenswert
Neben Flip-Flops hat Öko-Test weitere Badeschuhe und Clogs getestet. Unter den Badeschuhen konnten zumindest zwei Modelle überzeugen:
- Decathlon: Die „Tribord Aquashoe 50 (blau)“ für 5,99 Euro bekommen ein „Gut“. Schadstoffe fand Öko-Test nicht, dafür aber optische Aufheller. Die sind nicht gut für die Umwelt und können bei einigen Menschen Allergien auslösen.
- Auch die schwarz-grünen Badeschuhe „Bow“ von Arena für 18,95 Euro sind „Gut“. Allerdings enthalten sie in geringen Mengen chlorierte Verbindungen, die bei der Entsorgung Dioxine in die Umwelt abgeben.
Von den getesteten Clogs schaffte es kein einziges Modell auf ein „Gut“. Lediglich die Clogs von Hersteller Crocs sind zumindest „Befriedigend“, alle anderen enthalten noch mehr Schadstoffe. Flip-Flops und Badeschuhe sind hier mit Blick auf die Schadstoffe eindeutig die bessere Wahl. Noch besser fährt man mit fairen Sandalen und Barfußsandalen nachhaltiger Marken.
Den gesamten Test findet du in der Öko-Test Ausgabe 7/2017 oder online.
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