Bunte Haarfarben sind oft wahre Chemiebomben und bergen ein gesundheitliches Risiko. Bei Öko-Test haben die Haarfärbemittel so schlecht abgeschnitten, wie kaum ein anderes Produkt in der Geschichte des Verbrauchermagazins.
Haarfarben in bunten Farbtönen sind bei jungen Leuten im Trend. Auftragen, einwirken lassen und abspülen – laut Öko-Test können dabei allerdings viele Schadstoffe in den Körper gelangen. Denn die untersuchten Haarfarben sind alles andere als unbedenklich. Öko-Test fand in den Färbemitteln so viele chemische Stoffe, dass alle Produkte durchgefallen sind.
Öko-Test: Haarfarben zerstören die Kopfhaut
Ob Blau, Gelb, Orange oder Rot – Öko-Test kann keine einzige Farbe empfehlen. Unter den enttäuschenden Produkten im Test sind auch bekannte Hersteller:
- Schwarzkopf Professional Igora Color Worx Direct Dye, Purple
- L‘Oréal ColoVistaWashout, Bluehair
- Color 2 Create by Isana Mix + Shade, Passion Purple
Besonders bunte Haarfärbemittel enthalten meist aromatische Amine, von denen viele als problematisch gelten. Einige setzen Anilin frei, das in Tierversuchen als krebserregend eingestuft wurde. Viele weitere Amine wurden von der EU-Kommission noch gar nicht bewertet, da es zu wenige Studien gibt. Dennoch werden die Stoffe bereits in den Haarfärbemitteln eingesetzt, ohne dass ihre gesundheitlichen Risiken bekannt sind, warnt Öko-Test.
In fast allen Haarfärbemitteln fand Öko-Test im Labor PEG/PEG-Derivate. Diese stellte Öko-Test auch schon 2017 in Shampoo fest. Zu PEG gibt es bereits aufschlussreiche Studien: Die PEG-Derivate machen die Haut durchlässiger für Schadstoffe und können Allergien auslösen. Außerdem werden PEG-Derivate aus potenziell krebserregenden Erdöl-Derivaten hergestellt.
Öko-Test sieht dies besonders problematisch, da die Haarfarben bis zu 30 Minuten einwirken müssen. Erst danach werden sie wieder aus den Haaren gewaschen. Viel Zeit also, um die Kopfhaut anzugreifen und in den Körper zu gelangen.
Bedenkliche Konservierungsstoffe in Färbemitteln
In den untersuchen Schwarzkopf-Färbemitteln stellte das Labor Propylparaben fest. Es steht im Verdacht, hormonell zu wirken und hat in Tierversuchen die Fortpflanzungsfähigkeit behindert. Langzeitstudien am Menschen gibt es allerdings noch nicht. Zur Sicherheit wurden die Grenzwerte aber immer weiter gesenkt – die Schwarzkopf-Produkte halten sie auch ein.
Andere Konservierungsstoffe können schnell starke Allergien auslösen: Dazu zählen Methylisothiazolinon und Chlormethylisothiazolinon, die sich in Produkten von Arctic Fox, Crazy Color und Manic Panic befanden. Die Stoffe sind sogar in Kosmetik verboten, die auf der Haut bleiben und nicht abgewaschen werden.
Öko-Test rät zu natürlichen Farben
Wer Farbe will, soll sie auch bekommen: Natürliche Haarfärbemittel können die Haare fast genau so bunt färben, wie chemische Farbstoffe. Mit einigen Hausmitteln lassen sich die Haare auch gut aufhellen.
Alle Details zum Test findest du in der Ausgabe 02/2018 von Öko-Test und auch online.
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