Schnell was essen, ohne Mühe und sich dabei gesund ernähren: Das versprechen vegane Fertiggerichte. Aber funktioniert das denn wirklich – oder steckt die schnelle Küche voller Gewürze und Schadstoffe? Öko-Test hat Instant-Vegan untersucht – und ein entscheidendes Problem identifiziert.
Das Angebot an veganen Fertiggerichten wächst stetig, weil auch die Zahl der sich rein pflanzlich ernährenden Menschen auf inzwischen geschätzt 1,3 Mio. Menschen gestiegen ist.
In der aktuellen Ausgabe 5/2018 untersuchte der Verbrauchermagazin Öko-Test 21 vegane Fertiggerichte. Es nahm dabei vegane Tiefkühl- und Kühlkost ebenso unter die Lupe wie Dosen- und Instant-Fertiggerichte.
Öko-Test: vegane Fertiggerichte oft gut bis sehr gut
Hier die wichtigsten Fakten zum Test:
- Gute Nachricht: Mehr als zwei Drittel der veganen Fertiggerichte schnitten bei Öko-Test mit „gut“ oder „sehr gut ab“.
- Schadstoffe waren zwar zu finden, aber selten. Dennoch wurden die Tester fündig, unter anderem fanden sie Chlorpropham (hindert Kartoffeln am Keimen, gilt als möglicherweise krebserregend), Anorganisches Arsen (gelangt aus dem Grundwasser in Reisanbaugebieten in den Reis) und Cadmium (giftiges Schwermetall).
- Gesättigte Kohlenwasserstoffe stecken nur in wenigen Produkten, MOSH/POSH-Rückstände führten bei vier Gerichten zu Abwertungen. Hintergründe im Beitrag Mineralöle in Kosmetik und Lebensmitteln: Das musst du wissen.
- Zu viel Salz ist das Hauptproblem. Viele Gerichte enthalten es in Mengen, die als „erhöht“ oder „stark erhöht“ einstuft.
Zu viel Salz in Fertiggerichten
Wenn zu viel Speisesalz verzehrt wird, steigt das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Bluthochdruck ist einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten gehört, die als häufigste Todesursache gelten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt maximal 6 Gramm Salz pro Tag, das ist etwa ein Teelöffel. In Fertiggerichten steckt fast immer mehr Salz als gesund wäre, das gilt für vegane wie für nicht-vegane Supermarkt-Produkte. Lies auch 10 ungesunde Lebensmittel, die wir nicht mehr essen sollten.
Um die Menge an Salz zu erkennen, reicht ein Blick auf die Lebensmittel-Zutatenliste, wo auch die umstrittenen Zusatzstoffe Hefeextrakt und Aroma ausgewiesen sein müssen. Lies dazu auch unsere Anleitung: Lebensmittel-Zutatenliste richtig lesen.
Fertiggerichte vegan: was Öko-Test empfiehlt
Auch „Sensorikexperten“ haben die Produkte geprüft und Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz bewertet. Fazit von Öko-Test: Vegane Fertiggerichte schmecken fast immer sehr gut, überraschend wenige Gerichte bekamen nur ein „gut“ – und schlechter war keines.
Drei empfehlenswerte vegane Fertiggerichte aus dem Öko-Test:
- Bio Inside: Linsencurry „India“ (Tiefkühl-Fertiggericht, Bio, 4,49 Euro / 400 g)
- Alnatura: Bulgur Pfanne Mediterrane Art (Instant-Fertiggericht, Bio, 2,45 Euro / 200 g)
- dm: Bio Chili Sin carne (Dose, Bio, 2,25 Euro / 400 g)
Zwei nicht empfehlenswerte vegane Fertiggerichte aus dem Öko-Test:
- Netto: Satori Gemüsecurry Napapiri (Mikrowelle): Die Tester fanden hier Chloropham und Cadmium und bemängelten Probleme bei der Kennzeichnung.
- Heirler Cenovis Schneller Becher Gemüsereis Mediterran (Instant): Das Verbrauchermagazin fand Anorganisches Arsen und Spuren von MOSH/POSH und bemängelte Hefeextrakt als Gewürz (lies auch: Ist Hefeextrakt das neue Glutamat?)
Welches der 21 veganen Fertiggerichte als einziges die Note „sehr gut“ erhalten hat und welche Produkte nicht über ein „befriedigend“ hinauskamen liest du in der aktuellen Öko-Test Mai 2018 und auf www.oekotest.de.
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