Wer auf Eier verzichten will, kann sich beim Backen und Kochen mit veganem Ei-Ersatz behelfen. Öko-Test hat nun zehn Ei-Ersatzpulver getestet – sechs davon enthielten Schadstoffe wie Mineralöl, Phosphat und Chlorat.
Die Eierproduktion ist heute in der industriellen Tierhaltung oft mit Tierleid verbunden – und mit Lebensmittelskandalen wie zuletzt den um Fipronil in Eiern. Es gibt also durchaus nachvollziehbare Gründe, auf Eier zu verzichten.
Wer sich aber gleichzeitig nicht auch von Kuchen, Keksen, Pfannkuchen & Co. verabschieden will, findet inzwischen im Handel diverse vegane Ei-Ersatzprodukte. Meistens handelt es sich um Pulver, die auf einer Form von Stärke aus Kartoffeln, Mais oder Hülsenfrüchten wie Lupinen basieren.
Öko-Test: Nur vier Ei-Ersatzpulver sind empfehlenswert
Zehn dieser veganen Ei-Ersatzpulver hat Öko-Test im Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis: Vier der Produkte schneiden mit „sehr gut“ oder „gut“ ab. In den anderen sechs fand Öko-Test Mineralölrückstände (MOSH). MOSH reichern sich im Körper an und verursachten in Tierversuchen Leberschäden.
Außerdem fanden die Tester erhöhte Menschen von Chlorat. Chlorat kann über gechlortes Wasser oder Dünger die verarbeiteten Pflanzen verunreinigen oder durch Desinfektionsmittel in der Produktion in die Ei-Ersatzpulver gelangen. Wenn wir über längere Zeit Chlorat aufnehmen, kann das die Jodaufnahme in die Schilddrüse hemmen.
Öko-Test kritisiert außerdem, dass einige Hersteller ihrem veganen Ei-Ersatz Phosphat als Zusatzstoff hinzufügen. Das sei nicht nur unnötig, sondern auch potenziell schädlich für die Nieren.
MOSH fand Öko-Test unter anderem in dem Bio-Produkt „Antersdorfer Mühle ZauberEi“, außerdem steckt darin Chlorat. Auch das konventionelle Ei-Ersatzpulver „Loprofin Statt Ei“ ist mit Chlorat verunreinigt. Außerdem wird dem Produkt Phosphat hinzugefügt. Beide Produkte schnitten nur mit „ausreichend“ ab.
Den ganzen Test gibt es in der Öko-Test Ausgabe 03/2018 und online unter www.oekotest.de.
Die Alternative: Ei-Ersatz selber machen
Ei-Ersatzpulver sind praktisch, weil sie in fast allen Rezepten die Eier ersetzen können. Trotzdem braucht man sie nicht wirklich: Anstelle von veganem Ei-Ersatz aus dem Super- oder Biomarkt kann man auch einfache, natürlichen Zutaten als Alternativen verwenden – zum Beispiel Bananen, Avocado oder Leinsamen.
Mehr dazu: Ei-Ersatz selber machen: 6 Ideen
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