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Keime, Pilze, Bakterien: So ekelhaft sind Bade-Enten

Bade-Enten Bakterien Pilze Keime
Foto: © Eawag / Andri Bryner

Kinder lieben sie: Gelbe Quietsche-Entchen, die vor allem beim Baden für Unterhaltung sorgen. Wie eine neue Untersuchung zeigt, sind die Plastiktiere jedoch wahre Keimschleudern – in ihrem Inneren bildet sich oft ein Film aus Bakterien und Pilzen.

Vor allem bei kleineren Kindern dürfen bunte Gummitiere in der Badewanne nicht fehlen. Allerdings können die Spielzeuge Krankheiten auslösen – die warm-feuchte Umgebung in Badezimmern ist ein idealer Nährboden für Keime.

Wissenschaftler des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag und der Universität von Illinois haben sich die weichen Bade-Tierchen genauer angesehen und im Labor untersucht. Das Ergebnis ist nicht gerade appetitlich: Im Inneren der Spielzeuge bildeten sich sogenannte Biofilme, also Schleimschichten mit Mikrorganismen. Zwischen 5 Millionen und 75 Millionen Zellen pro Quadratzentimeter tummelten sich auf den Plastikflächen.

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Mikrosopische Ansicht (Foto: © Eawag)

Neue und gebrauchte Plastik-Enten

Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschaftler zum einen gebrauchte Bade-Enten gesammelt und zum anderen neue Figuren gekauft. Die noch unbenutzten Figuren badeten sie in einem Zeitraum von elf Wochen in Wasser – einen Teil davon in sauberem Wasser und einen anderen Teil in benutztem Badewasser. Anschließend schnitten sie die Figuren auseinander und untersuchten die Rückstände.

Die Forscher fanden in allen Proben Biofilm mit Pilzen und Keimen. 80 Prozent aller Entchen enthielten dabei Bakterien, die Krankheiten auslösen können. Darunter Legionellen und die Stäbchenbakterien „Pseudomonas aeruginosa“ – laut Eawag sind das hartnäckige Krankenhauskeime. Besonders stark betroffen waren diejenigen Enten, die in Badewasser geschwommen hatten und so mit Hautschuppen, Schweiß, Schmutz und Seifenrückständen in Berührung kamen.

Plastikmaterial ist die ideale Nährstoffquelle

Das Forschungsteam untersuchte außerdem, weshalb der Biofilm überhaupt entsteht. Eine Hauptquelle war das Material selbst. Das weiche Plastikmaterial setzt organischen Kohlenstoff frei – die ideale Nahrung für Pilze und Bakterien. Außerdem gelangen Stickstoff, Phosphor und andere Bakterien aus dem Badewasser in die Figuren.

Drückt ein Kind dann das Plastiktier zusammen, spritzt eine mit Keimen verschmutzte Brühe heraus. Das könne im schlimmsten Fall zu Entzündungen an den Augen oder Ohren sowie zu Magen-Darm-Infekten führen.

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Eine Plastik-Ente von innen. (Foto: © Eawag)

Strengere Richtlinien für Kunststoffe

Wer Bade-Enten zu Hause hat, sollte diese regelmäßig abkochen, um die Bakterien abzutöten. Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, fordert das Forscherteam strengere Richtlinien für die Kunststoffe für Bade-Spielfiguren. Für problematische Chemikalien gebe es bereits strikte Richtlinien, das gleiche solle auch für die Kunststoffe gelten. Der Umwelt zuliebe sollte man Plastik ohnehin so weit wie möglich vermeiden.

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