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Fast fünfmal so groß wie Deutschland: Müllstrudel im Pazifik gigantischer als gedacht

Plastikmüll pazifischer Müllstrudel Pacific Garbage Patch the ocean cleanup
Foto: The Plastic Oceans Foundation

Plastiktüten, Fischernetze, Flaschen und andere Kunststoffteile – im großen Müllstrudel im Pazifik treibt jede Menge Plastikmüll. Eine neue Analyse zeigt: Der Müllstrudel ist um einiges größer, als bislang angenommen.

Die Weltmeere sind stark mit Plastik verschmutzt, das ist schon lange bekannt. Besonders viel Plastikmüll schwimmt zwischen Hawaii und Kalifornien im sogenannten „pazifischen Müllstrudel“ (Great Pacific Garbage Patch), er gilt als der größte Müllstrudel weltweit. Wie ein internationales Forscherteam der „Ocean Cleanup Foundation“ nun herausfand, ist er noch viel gigantischer, als bisher angenommen.

Der neuen Untersuchung zufolge schwimmen im pazifischen Müllstrudel etwa eine Billion Plastikteile. Zusammen wiegen sie 80.000 Tonnen – so viel wie 500 Jumbo Jets. Das Plastik bewegt sich in einem Gebiet von 1,6 Millionen Quadratkilometern, das entspricht einer Fläche mehr etwa 4,5-mal so groß wie Deutschland.

Bis zu 16 mal mehr Plastik als in alten Schätzungen

Die Berechnungen wurden am Dienstag im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht. Die Zahlen zur Verschmutzung des Müllstrudels sind vier bis 16 Mal höher als bisherige Schätzungen.

Für die Untersuchung hatten sich Wissenschaftler des Meeressäuberungsprojekts „The Ocean Cleanup“ mit internationalen Forschern und sechs Universitäten zusammengetan. Auch ein Unternehmen, das auf Flugsensoren spezialisiert ist, war beteiligt.

Vor allem größere Plastikteile

Um den pazifischen Müllstrudel zu erfassen, durchquerte das Team den Müllstrudel mit 30 Wasserfahrzeugen zugleich, die Proben aus dem Wasser nahmen. Außerdem analysierten die Forscher den Strudel auch aus der Luft mit Flugzeugen. Die Flugzeuge waren mit speziellen Sensoren ausgestattet, die multispektrale Bilderdaten und 3-D-Scans lieferten.

Besonders überrascht waren die Forscher über die vielen großen Plastikteile. 92 Prozent des gefundenen Plastiks bestand aus größeren Objekte, Mikroplastik machte nur acht Prozent der Masse aus.

The Ocean Cleanup will im Mai starten

Die Ergebnisse der Analysen sind unter anderem für das Meeressäuberungsprojekt „The Ocean Cleanup“ relevant.  Das Start-up will Plastikmüll mit einem Gerät mit kilometerlangen Fangarmen aus dem Meer fischen.

„Um ein Problem zu lösen ist es wesentlich, es erst einmal zu verstehen. Diese Ergebnisse versorgen uns mit Eckdaten, um unsere Cleanup-Technologie zu entwickeln und zu testen. Sie zeigen aber auch die Dringlichkeit unseres Plastikmüll-Problems“, sagte Boyan Slat, der CEO von The Ocean Cleanup. Das Unternehmen plant, im Mai mit der ersten Meeressäuberungsaktion im Pazifik zu starten. Aktuell wird die Anlage noch getestet.

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