Plastikfreies Produkt floppt bei Höhle der Löwen – Edeka und Rewe sind anderer Meinung Von Katharina Siegl Kategorien: Ernährung Stand: 10. Oktober 2018, 17:41 Uhr Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer In der „Höhle der Löwen“ hatte der EatApple-Stohhalm noch mit einigen Pannen zu kämpfen – das neue Modell des essbaren Strohhalms konnte aber bereits einige Supermärkte von sich überzeugen. Eigentlich wollten die Gründer des Start-Ups „Wisefood“ ihren Trinkhalm in der VOX-Show „Die Höhle der Löwen“ ganz groß rausbringen. Immerhin hatten Konstantin Neumann (21), Danilo Jovicic (29) und Philipp Silbernagel (26) nach dem Studium über zwei Jahre lang an dem Produkt getüftelt. Der Traum: Einen Trinkhalm entwickeln, der essbar und leicht abbaubar ist – und Plastik-Strohhalmen den Kampf ansagt. Der EatApple-Halm, den die Gründer in der Show präsentierten, besteht größtenteils aus Apfelfasern– einem Abfallprodukten aus der Apfelsaft-Produktion. Dazu kommen lediglich Zitronensäure, Stevia, etwas Wasser, Glyzerin und Pektin. Der Strohhalm ist also ein natürliches Produkt, das für weniger Plastikmüll sorgen könnte. Doch die Löwen waren wenig überzeugt – nicht ohne Grund. Die Höhle der Löwen: Darum platzte der Strohhalm-Deal Die Gründer Konstantin Neumann, Danilo Jovicic und Philipp Silbernagel präsentieren ihren essbaren Strohhalm in „Die Höhle der Löwen“. (Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer) „Gemeinsam sagen wir Plastikmüll den Kampf an“ – verkündete Konstantin den Löwen gegenüber. Er und seine Mit-Gründer erhofften sich nicht wenig von ihrem Auftritt im Fernsehen: Sie wollten mit einem der prominenten Jury-Mitgliedern einen Deal für 200.000 Euro eingehen. Im Gegenzug boten sie 8 Prozent der Firmenanteile. Leider schmeckte der Trinkhalm den Löwen überhaupt nicht. An die Geschmacksrichtung muss man sich erst gewöhnen“, so Dagmar Wöhrl, wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Auch der deutsche Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer war von dem EatApple-Halm alles andere als begeistert: „Also essen können Sie den alleine, der schmeckt gruselig“, höhnte der Geschäftsmann und verzog mehrfach das Gesicht. Über Geschmäcker lässt sich zwar streiten – doch der Halm konnte auch ein anderes Versprechen nicht halten: Bereits nach 10 Minuten fing der EatApple-Halm an, sich im Wasser der Löwen aufzulösen. Dabei hätte er laut den Machern ganze 45 Minuten halten sollen. Dazu war der EatApple teuer: Die Gründer verlangten pro Halm um die 70 Cent. Die Löwen waren alles andere als überzeugt und zu keinem Deal bereit. Neuer „Superhalm“ schon in Supermarktregalen So sieht der neue „Superhalm“ aus. (Foto: Wisefood) Nun meldeten sich die Gründer in einem Pressestatement zu Wort: Sie hätten zu dem Zeitpunkt durchaus gewusst, dass der Trinkhalm noch nicht ausgereift war. Die Sendung habe sie animiert, noch härter und schneller an einer wirklich guten Rezeptur zu arbeiten. Das Ergebnis: Ein neues, verbessertes Produkt namens „Superhalm“. Dieser soll „in jeder trinkbaren Flüssigkeit (…) eine Stunde lang stabil“ bleiben. Anders als der EatApple-Halm in der Show wurde er aus festeren Apfelfasern gefertigt und enthält kein Glyzerin und Pektin mehr. Außerdem ist er billiger – ein Superhalm kostet nur etwa 20 Cent. Das neue Konzept geht auf: Andere „Business-Löwen“ sind vom Superhalm überzeugt und platzieren ihn in den Regalen einiger Edeka- und Rewe-Märkte. Auch online ist der Superhalm erhältlich – 50 Stück für 9,99 Euro. Im November sollen mehr Supermärkte folgen. Einschließlich der Online-Verkäufe haben Wisefood schon „ein paar Millionen Trinkhalme“ verkauft. Utopia-Fazit: Gute Alternative zu Plastikstrohhalmen Der Superhalm erzeugt keinen Müll und enthält inzwischen auch keine künstlichen Zuststoffe mehr. Für Menschen, die auf eine Trinkhilfe angewiesen sind, eine gute Alternative – vorausgesetzt, der neue Halm trifft ihren Geschmack mehr als den von Carsten Maschmeyer. Alle anderen können selbst entscheiden, ob sie wirklich einen Strohhalm im Drink brauchen – oder einfach darauf verzichten können. Weitere Alternativen: Strohhalme: Plastik-Alternativen aus Glas, Edelstahl und Stroh Weiterlesen auf Utopia.de: 10 erstaunliche Dinge, die es auch ohne Plastik gibt Starbucks verbannt Plastikstrohhalme – und macht sich dabei ziemlich unglaubwürdig Weniger Plastik: Rewe und Penny verabschieden sich vom nervigsten aller Einwegplastik-Produkte ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 123 5 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Plastik Plastikfrei Umweltschutz HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: