Eine Petition der etwas anderen Art: Eine englische Medienorganisation versucht, die Müllteppiche in den Ozeanen vor den Vereinten Nationen als offiziellen Staat anerkennen zu lassen. Wer will, kann Bürger der „Trash Isles“ werden und so die Kampagne unterstützen.
Plastikmüll im Meer ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit – so viel ist den meisten von uns bekannt. Trotzdem tut vor allem die Politik noch zu wenig gegen den Plastikmüll. Eine englische Medienorganisation hat nun eine interessante Idee, das zu ändern: Mit einer außergewöhnlichen Kampagne will sie die führenden Politiker weltweit dazu zwingen, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.
„LADbible“ hat eine Petition ins Leben gerufen, die die Anerkennung der Müllteppiche im Meer als eigene Nation fordert. „Trash Isles“ – also „Müll-Inseln“ – soll die Nation heißen und das 196. Land der Welt werden.
Plastikteppich in der Größe von Frankreich
Die wichtigsten Kriterien eines Staates erfüllen die Müllstrudel laut den Initiatoren der Petition. Demnach gebe es vier Voraussetzungen für einen Staat. Er muss:
- ein bestimmtes Gebiet abgrenzen,
- eine Regierung bilden,
- eine dauerhafte Bevölkerung haben,
- in der Lage sein, mit anderen Staaten zu interagieren.
Ein definiertes Territorium hätten die Trash Isles bereits: Laut den Initiatoren der Petition hat sich etwa im Pazifischen Ozeanen vor der Küste Hawaiis ein Plastikteppich in der Größe von Frankreich gebildet. Eine Bevölkerung für die Nation fehlt noch, hier kommt jedoch die Petition ins Spiel. Wer teilnimmt, registriert sich als potentieller „Bürger“ für die Trash Isles.
Mehr als 100.000 Unterschriften
Mit der Aktion wollen die Initiatoren Aufmerksamkeit für das Plastikproblem im Meer schaffen – und zwar an den höchsten Stellen. Die Petition richtet sich an den UN-Generalsekretär António Guterres. Der Antrag auf Anerkennung als Nation müsste prinzipiell von allen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats gelesen werden. Wenn die Trash Isles außerdem tatsächlich den Status einer offiziellen Nation erhielten, würden für sie unter anderem die Regelungen der UN-Umweltcharta greifen.
Auch wenn die Kampagne nicht ganz ernst gemeint ist – die Initiatoren betonen, dass sie keine Idee „zum Wegwerfen“ ist. Im Netz kommt die Petition auf jeden Fall gut an, sie hat schon mehr als 115.000 Unterschriften (Stand 21.09.).
Selber gegen Plastikmüll aktiv werden
Im Meer schwimmen mehrere hunderttausend Tonnen Plastikteile und jeden Tag kommt mehr Plastikmüll dazu. Das Plastik wird zur Lebensgefahr für viele Meerestiere und ist außerdem schon tief in unsere Nahrungskette eingedrungen. Mehr Aufmerksamkeit für das Plastikproblem in der Politik zu erzeugen ist also dringend notwendig.
Mindestens genauso wichtig ist es jedoch, selbst aktiv zu werden. Tipps dazu findest in unseren Beiträgen „Leben ohne Plastik: diese 14 einfachen Tipps kann jeder umsetzen“ und „10 erstaunliche Dinge, die es auch ohne Plastik gibt“.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- 9 Produkte mit Mikroplastik – und gute Alternativen
- Plastikmüll im Meer – was kann ich dafür?
- Das Pacific Garbage Screening soll tonnenweise Plastikmüll aus den Meeren sammeln
War dieser Artikel interessant?