Wer seinem Rasen etwas Gutes tun will, gönnt ihm etwas Rasendünger. Doch so gut ist das möglicherweise gar nicht, fand Öko-Test heraus.
Ein saftig grüner Rasen ohne Unkraut – da kommt kein Hobbygärtner an Rasendünger vorbei. Öko-Test hat sich organischen Rasendünger genauer angesehen.
Organische Rasendünger sind sozusagen die Bio-Produkte unter den Düngern. Doch statt qualitativ hochwertigen Düngern fanden die Experten in fast allen Produkten Schadstoffe. Ein Rasendünger dürfte eigentlich gar nicht verkauft werden.
Rasendünger: Nur einmal grünes Licht von Öko-Test
Viele Rasendünger enthalten Pestizide, Schwermetalle oder sogar Salmonellen, fand Öko-Test heraus. Und das, obwohl viele Händler auf der Verpackung mit „bio“ oder „100 Prozent natürlich“ werben.
Nur einen von zehn Rasendüngern kann Öko-Test empfehlen, und der hat seinen Preis:
- Der „Wolf Garten Natura Bio Rasendünger“ ist mit ca. 5,70 Euro / Kilo der teuerste, aber auch beste Rasendünger im Test von Öko-Test Juli 2017.
- Weder Pestizide, noch Schwermetalle oder andere Schadstoffe stellt Öko-Test im Labor fest. Deshalb erhielt der Dünger als einziger ein „Sehr Gut“.
Glyphosat im Rasendünger: Öko-Test findet viele Schadstoffe
Insgesamt 17 verschiedene Pestizide hat Öko-Test in den Rasendüngern gefunden, darunter auch das krebsverdächtige Glyphosat. Auch verschiedene Schadstoffe, welche Gewässer und letztlich das Grundwasser belasten, befanden sich in einigen Düngern.
Besonders auffällig waren die Funde des Schwermetalls Chrom im „Naturen Bio Rasendünger“ und im „Oscorna Rasaflor Rasendünger“. Beide enthielten laut Öko-Test das Dreifache von dem, was der Rasen ausgleichen kann. Am Ende gelangt das Schwermetall in das Grundwasser und führt zu einem Anstieg des Chrom-Gehalts im Trinkwasser.
Salmonellen: Dieser Dünger dürfte nicht verkauft werden
Neben Glyphosat und Chrom entdeckte Öko-Test auch Salmonellen – und zwar in einer recht hohen Konzentration. Im „Oscorna Rasaflor Rasendünger“ fand das Labor mehr als 50 Gramm Salmonellen in der Dünger-Probe – damit ist er eigentlich „nicht verkehrsfähig“.
Salmonellen sind zwar erst mit dem Verzehr gefährlich. Dennoch sollten Hobby-Gärtner dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn wer beim Umfüllen in den Düngewagen mit dem Dünger in Kontakt kommt oder ihn per Hand ausstreut, könnte die Salmonellen leicht auch in den Körper aufnehmen. Schwere Magen-Darm-Erkrankungen können dann die Folge sein. Deshalb ist der Dünger im Öko-Test Juli 2017 auch durchgefallen.
Lies auch: Blumenerde, Dünger & Co. – die 10 schlimmsten Fehler im Garten
Tipp: Rasendünger selber machen
Vor dem Düngen muss man erst einmal wissen, welche Nährstoffe dem Boden fehlen. Das geht aber nur über eine Bodenanalyse im Labor. Der Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten hat eine Liste mit Instituten veröffentlicht, die auch für Privatpersonen Bodenproben durchführen (Kosten: 10 Euro bis 30 Euro).
Wenn dann feststeht, welche Nährstoffe dem Boden fehlen, kann man auch gezielt einen Dünger auswählen. Um weder Glyphosat, noch Schwermetalle, Salmonellen oder andere Schadstoffe im Rasen zu haben, macht man ihn aber am besten einfach selber.
Dafür eignet sich Kompost aus…
- Eierschalen (Kalk)
- Kaffeesatz (Stickstoff)
- Laub (Kalium und Magnesium)
Nach ein paar Monaten Ruhezeit kann der Kompost auf dem Rasen verteilt werden. Das dauert etwas, aber dafür sind dann auch wirklich keine Schadstoffe im Dünger. Bei normalem Rasen ohne besonderer Beanspruchung kann mit dem Kompost einmal im März/April, einmal im Juni und einmal im August/September gedüngt werden.
Weiterlesen auf Utopia.de
- 10 angebliche Unkräuter, die du problemlos essen kannst!
- So baust du dir den perfekten Naturgarten & Biogarten
- 10 Dinge, die du aus deinem Garten verbannen solltest
War dieser Artikel interessant?