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So großartig reagiert ein Fair-Fashion-Label auf eine widerliche rassistische Beleidigung

Rassismus Armed Angels
Fotos: Screenshots Armed Angels (Webseite und Facebook)

Das faire Mode-Label „Armedangels“ hat auf seiner Facebook-Seite die E-Mail eines Kunden veröffentlicht, welche übelste Beschimpfungen enthält. Das Label sendet eine deutliche Botschaft zurück – und zeigt damit, dass bei fairer Mode kein Platz für Rassismus ist.

Wer darauf achtet, fair produzierte Kleidung zu kaufen, tut dies in der Regel, weil er oder sie sich Gedanken über die Auswirkungen des eigenen Einkaufsverhaltens gemacht hat. Es geht darum, durch den eigenen Konsum keinen Schaden für die Umwelt oder Mitmenschen zu verursachen. Umso mehr überrascht es, dass ausgerechnet ein Fair-Fashion-Label mit einer menschenverachtenden E-Mail eines Kunden konfrontiert wurde.

„Warum werben Sie auf Ihrer Webseite bitte mit ekelhaften Negern?“, schreibt der Kunde in seiner E-Mail an Armedangels-Gründer Martin Höfeler. Immerhin sei das Label offensichtlich ein deutsches Unternehmen.

„Wir können auf das Gesindel verzichten“

„Hätten Sie lieber Neger statt uns Europäer hier in Europa?“, heißt es weiter in der Mail. Wenn Höfer gerne in Gesellschaft „solcher Exoten“ sei, solle er doch in die entsprechenden Länder auswandern, schlägt der Verfasser vor. „Wir können hier sehr gut auf dieses Gesindel verzichten“, endet der Text.

Armedangels hat den Text der E-Mail auf Facebook veröffentlicht – ohne den Namen des Absenders zu nennen. Dazu richtet das Label eine deutliche Botschaft an den Verfasser: „Sie sind ganz offensichtlich…: ein Arschloch. Eine Person mit rassistischen Ansichten und Einstellungen.“

Laut gegen Rassismus

Armedangels hat außerdem ebenfalls eine Empfehlung für den Absender: „Wenn Sie gerne in Gesellschaft von Gleichgesinnten sind, dann würden wir Ihnen vorschlagen, Ihre Bekleidung anderweitig zu beziehen.“ Falls er ein Kundenkonto bei Armedangels habe, werde das Unternehmen es umgehend löschen. „Wir können sehr gut auf Kunden wie Sie verzichten“ – dazu stehen die Hashtags #lautgegenrechts und #lautgegenrassismus im Facebook-Post.

Hier der Post auf Facebook:

Lob für Armedangels

Auf Facebook kommen die entschlossenen Worte von Armedangels gut an: „Perfekte Antwort auf so einen Text“, kommentiert beispielsweise ein User. „Danke für’s Kantezeigen“, schreibt ein anderer Nutzer. Der Post wurde innerhalb von nur drei Tagen fast 8.000 Mal geliked, außerdem hunderte Male kommentiert und geteilt.

Das Signal von Armedangels kommt zu einer wichtigen Zeit: Aktuell ist eine politische und mediale Debatte über Rassismus und Ausgrenzung in vollem Gange. Seit einigen Wochen berichten außerdem Betroffene unter dem Hashtag #metwoo von ihren Erfahrungen mit Alltagsrassismus. In den sozialen Medien sammeln sich tausende Erfahrungsberichte mit teils unfassbaren Geschichten. Die E-Mail des Armedangels-Kunden zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass die Debatte um Rassismus ernsthaft geführt wird.

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