Mit diesen Tipps für lesenswerte Zeitschriften kannst du dich vom "Doomscrolling" verabschieden. Wir stellen dir Magazine vor, die zum Neudenken, Selbermachen, Andershandeln und Aktivwerden anregen.
Vermutlich hat jede:r von uns es schon einmal gemacht: „Doomscrolling“. Gemeint ist damit das fast obsessive Scrollen durch scheinbar nicht enden wollende schlechte Nachrichten in den Feeds der sozialen Medien. Die Wortneuschöpfung setzt sich aus „doom“, englisch für Untergang, und scrollen zusammen – Wir scheinen uns also unserem Untergang entgegenzuscrollen beziehungsweise zu -lesen.
Grüner und guter Journalismus gegen "Doomscrolling"
In der Neurowissenschaft ist bekannt, dass Negatives schneller, intensiver und besser vom Hirn verarbeitet wird als Positives. Deswegen filtert unser Gehirn schlechte Nachrichten heraus, fokussiert sich auf diese und versucht immer neue Informationen zu ihnen herauszufinden.
Vor allem in der gegenwärtigen Zeit treffen verschiedene Krisen aufeinander: die Corona-Pandemie, die Klimakrise, soziale und globale Ungerechtigkeiten, kriegerische Auseinandersetzungen. In den Medien liegt der Fokus auf Berichterstattungen zu diesen Themen und das auf Negatives gepolte Hirn findet somit ein unendliches Material an schlechten Nachrichten.
Sich über die Krisen unserer Zeit zu informieren ist wichtig, aber Doomscrolling kann zu Untätigkeit führen, wenn uns die schlechten Nachrichten zu überrollen scheinen und nur noch Frust, Müdigkeit und Ohnmacht auslösen. Es gibt aber viele Medien, die andere Herangehensweisen gewählt haben: Auch sie zeigen Probleme und Missstände auf, bieten aber gleichzeitig Inspiration, Orientierung und Lösungsansätze für eine bessere, nachhaltigere und gerechtere Welt.
Wir stellen dir 10 lesenswerte Zeitschriften vor, mit denen du dich vom Doomscrolling verabschieden und Inhalte konsumieren kannst, die anregen, selbst aktiv zu werden und andere Perspektiven einzunehmen.
Bio: Beiträge rund um eine gesunde und nachhaltige Lebensweise
FuturZwei: politisches Magazin für eine sozio-ökonomische Wende
(Foto: https://taz.de/!p5099/ (Screenshot))
FuturZwei ist das politische Magazin „für alle, die das Leben zum Besseren wenden wollen“. Es liefert Analysen, Hintergründe, und Debatten, um umfassende Informationen zu Themen rund um eine sozio-ökonomische Wende zu bieten. In dieser sehen die Magazin-Macher:innen die Grundbedingung für eine friedliche Zukunft und globale Gerechtigkeit.
Bei FuturZwei findest du zum Beispiel folgende Artikel:
- „Reverse Leadership“
- „Das Versagen der Ökos beim Elektroauto“
- „Wie sanfte Radikalität die Gesellschaft verändert“
Wer steckt dahinter:
- Das Magazin taz FuturZwei ist eine Kooperation der taz und der FuturZwei Stiftung Zukunftsfähigkeit.
Erscheinungsweise
- 4 mal im Jahr
Preise:
- Abo: 4 x FuturZwei für 30€
- Einzelheft: 7,50€ (sowohl Print als auch E-Paper)
green Lifestyle: Inspirationen für ein nachhaltiges Leben
(Foto: https://green-lifestyle-magazin.de/ (Screenshot))
Green Lifestyle informiert im zeitgemäßen Look über die Kernthemen Mode und Stil, Beauty, Wohnen, Technologie, Food und Reisen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Das Magazin möchte seine Leser:innen über die Vielfältigkeit eines grünen Lebensstils informieren und inspirieren, den eigenen Alltag nachhaltiger zu gestalten. Dazu bietet green Lifestyle neben Hintergrundartikeln auch wissenswerte News, neue Ideen und praktische Tipps „für einen genussvollen, verantwortungsbewussten Lebensstil – mit Freude und Vergnügen, ohne erhobenen Zeigefinger“.
Bei green Lifestyle findest du zum Beispiel folgende Artikel:
-
„Wandern in Deutschland – Erholung in der Natur“
-
„Runterkommen – 8 Methoden, sich zu erden“
-
„5 Tipps für eine umweltfreundliche Hochzeit“
Wer steckt dahinter:
- Das Magazin wird vom Verlag der AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH in München herausgebracht.
Erscheinungsweise
- 4 mal im Jahr
Preise:
Abo-Varianten
- Reguläres Abo (mit Prämie): 4 x green Lifestyle für 19€ (Print) oder 14,99€ (E-Paper)
- Geschenk-Abo: 4 x green Lifestyle für 19€ (Print)
- 6-Monatsabo (E-Paper): 7,49€
- Probeabo: 2 x green Lifestyle kostenfrei (Print)
Einzelheft: 4,90€ (Print), 4,49€ (E-Paper)
Greenpeace Magazin: Öko-Magazin mit fundierten Recherchen
(Foto: https://www.greenpeace-magazin.de/ (Screenshot))
1981 als Informationsblatt für die Förder:innen des frisch gegründeten gemeinnützigen Vereins Greenpeace e.V. gegründet, blickt das heutige Greenpeace Magazin auf eine lange Geschichte zurück. Mittlerweile gibt es das Magazin nicht nur in der Printausgabe, sondern auch als App und in den sozialen Medien. Es ist komplett werbefrei, da es zu 100 Prozent von seinen Leser:innen finanziert wird. Das Magazin bietet fundierte Hintergrundberichte, Reportagen, Interviews und Fotostrecken zu Themen der Kategorien Klima, Naturschutz, Konsum, Artenvielfalt, Menschenrechte und Aktivismus.
Im Greenpeace Magazin findest du zum Beispiel folgende Artikel:
-
„Eine Stadt plant den Müllausstieg“
-
„Wie sähe eine weiblich geprägte Wirtschaft aus?“
-
„Wie rassistisch ist die Umweltbewegung?“
Wer steckt dahinter:
- Das Magazin wird von der Greenpeace Media GmbH herausgebracht.
Erscheinungsweise
- 6 mal im Jahr
Preise:
Abo-Varianten
- Prämien-Abo: 6 x Greenpeace Magazin für 41,50 € (Print), 35,50 € (E-Paper), oder 46,50€ (Print plus E-Paper)
- Geschenk-Abo: 6 x Greenpeace Magazin für 41,50 € (Print), 35,50 € (E-Paper), oder 46,50 € (Print plus E-Paper)
- Probeabo: 3 x Greenpeace Magazin für 21€ (Print), 20,50 € (E-Paper), oder 23,50 € (Print plus E-Paper)
- Studenten-Abo: 6 x Greenpeace Magazin für 31,50 € (Print oder E-Paper), oder 38,50€ (Print plus E-Paper)
Einzelheft: 8,40 € (Print)
Neue Narrative: Magazin für Neues Arbeiten
(Foto: https://www.neuenarrative.de/ (Screenshot))
Neue Narrative ist ein Wirtschaftsmagazin, das laut eigenen Angaben „Geschichten aus einer neuen, egofreien Arbeitswelt“ erzählen möchte, welche die Leser:innen zum „Anpacken, Nachmachen, und Weiterdenken“ anregen. Im Magazin finden sich Artikel, Reportagen, Interviews und andere Texte, die Themen rund um Neues Arbeiten, soziales Unternehmertum, verantwortungsbewusstes Wirtschaften und neue Unternehmenskonzepte behandeln. Neue Narrative schreibt nicht nur über Neue Arbeit, sondern setzt sie auch selbst um: So ist die Redaktion selbstorganisiert, es gibt es keine:n CEO und keine:n Chefredakteur:in.
Bei Neue Narrative findest du zum Beispiel folgende Artikel:
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„Female Leadership: Braucht Führung ein Geschlecht?“
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„Toxic Positivity: Wenn der Optimismus grausam wird“
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„Die NN-Klimakolumne“
Wer steckt dahinter:
- Das Magazin wird von der NN Publishing GmbH herausgebracht.
Erscheinungsweise
- 3 mal im Jahr
Preise:
Abo-Varianten
- Basic-Abo: 3 x Neue Narrative für 29 €
- Karma-Abo: 3 x Neue Narrative für 39 € (inklusive Prämie: digitales Handbuch mit 16 Tools für die Arbeit der Zukunft)
- Geschenke-Abo: 3 x Neue Narrative für 39 € (inklusive Prämie: digitales Handbuch mit 16 Tools für die Arbeit der Zukunft)
- Business-Abo: Unternehmen können sich ein Abo-Paket erstellen lassen, das für sie passt.
Einzelheft: 9,80 € (Print) oder 8,90 (E-Paper) (es können nur ältere Ausgaben als Einzelheft bestellt werden)
Oya: "enkeltauglich" leben
(Foto: https://oya-online.de/ (Screenshot))
Oya widmet sich der Frage, „wie wir enkeltauglich leben können“ – also so nachhaltig, dass es auch den kommenden Generationen noch gut geht. Die Zeitschrift möchte zu einer alternativen Lebensgestaltung inspirieren, die ganzheitlich ausgelegt ist. So finden sich in Oya Beiträge in Rubriken wie Bildung, Gemeinschaft und Permakultur. Zudem findest du Texte mit einer Themenvielfalt, die Bauen, Technik, Gärtnern, Aktionismus, Kunst, Spielen, Zusammenleben und vieles mehr abdeckt.
Alle Artikel im Print-Magazin sind auch online kostenlos zu lesen. Oya ist gemeinschaftsgetragen und kommt ohne Chefredaktion aus. Finanzielle Unterstützung erhält das Magazin durch den sogenannten „Hütekreis“, der dem Mitgliederkreis einer solidarischen Landwirtschaft ähnelt.
Bei oya findest du zum Beispiel folgende Artikel:
-
„Mit Mini-Wäldchen die Stadt verändern“
-
„Gemeinschaftlich in Kreisen leben“
-
„Erzählen in Zeiten des Wandels“
Wer steckt dahinter:
- Das Magazin wird von der Oya Medien eG herausgebracht.
Erscheinungsweise
- 5 mal im Jahr
Preise:
Abo-Varianten
- Es gibt neun verschiedene Abo-Varianten, die von 23€/Halbjahr bis 100€/Jahr reichen. Zum Beispiel:
- Geringverdiener-Abo: 5 x Oya für 30€ (Print)
- Standard-Abo: 5 x Oya für 50€ (Print)
- Sponsor-Abo: 5 x Oya für 100€ (Print)
- Alle Abos können als Geschenk-Abos gewählt werden.
Einzelheft: 9,50€ (Print)
transform: Magazin fürs Gute Leben
(Foto: https://transform-magazin.de/ (Screenshot))
transform ist 2014 gegründet worden, um ein Magazin zu produzieren, das sich den „angenehmen Seiten eines dringend nötigen Wandels“ widmet. Das Magazin möchte Anstöße für diesen Wandel geben, indem es Menschen und Ideen vorstellt, die Veränderungen angehen. In den Ressorts Zeitgeist, Gutes Lebens, Dissidenz, Zukunft und Arbeit finden sich Texte zu Themen wie Klimawandel, Neues Arbeiten, Aktivismus, Mobilität und Gesellschaft.
Die Hefte stehen unter der Creative-Commons-Lizenz, die es der transform-Redaktion ermöglicht, ihre Inhalte als „open source“ zu veröffentlichen. Das bedeutet, dass transform seine Rechte an den Inhalten teilweise abgibt, damit diese kostenlos verbreitet, kommentiert und wiederverwendet werden können. Da transform aber komplett werbefrei ist, ist es auf den Verkauf der Ausgaben angewiesen.
Bei transform findest du zum Beispiel folgende Artikel:
-
„Kann Spiritualität Nachhaltigkeit?“
-
„Digitale Freiheit für alle“
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„Was wir tun, wenn nichts mehr zu tun ist“
Wer steckt dahinter:
- Das Magazin wird von der Oya Medien eG herausgebracht.
Erscheinungsweise
- 5 mal im Jahr
Preise:
- Abo-Varianten: Ein richtiges Abo gibt es nicht, aber Pakete: 6 E-Paper-Ausgaben für 24€, 4 Print-Ausgaben für 32€.
- Einzelheft: 10€ (Print), 5€ (E-Paper)
Öko-Test: Tests für ein nachhaltiges Leben
(Foto: https://www.oekotest.de/ (Screenshot))
Hunderttausende Produkte, von der Mundspülung bis zum Tierfutter, und Dienstleistungen wurden von Öko-Test bereits unabhängig getestet; und das nicht nur anhand funktionaler, sondern auch gesundheitlicher und ökologischer Kriterien. Das Verbrauchermagazin bietet seinen Leser:innen somit Orientierung im Angebots-Dickicht und möchte sie befähigen, mündige und nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Die Waren werden dazu in renommierten Instituten getestet. Im Magazin finden sich neben den ausführlichen Testberichten und -ergebnissen auch Artikel zu aktuellen Themen rund um ein nachhaltiges Leben.
Bei Öko-Test findest du zum Beispiel folgende Artikel:
-
Tests von diversen Produkten und Dienstleistungen
-
„Grüne Banken: Das nachhaltige Geschäftsmodell“
-
„Grüne Reisetipps: Neue Perspektiven“
Wer steckt dahinter:
- Hinter dem Magazin steht die Ökotest Holding AG, welche zum Medien-Holding der SPD gehört.
Erscheinungsweise
- monatlich
Preise:
Abo-Varianten:
- Jahresabo: 63,60€ (Print), 49,99€ (E-Paper)
- Einzelheft: 7,35€ (Print), 4,99€ (E-Paper)
Bonus-Tipp: Neues Magazin "Green"
(Foto: Wildyard)
Am 15. September 2021 soll die neue Zeitschrift „Green“ erscheinen – du kannst sie bis zum 1. September noch bei ihrer Crowdfunding-Kampagne unterstützen. Dahinter steckt Wildyard aus Hamburg, Verlag und Agentur mit nachhaltiger Mission in einem.
Das Magazin will auf 180 Seiten langlebige Geschichten erzählen und setzt dabei auf großflächige und ansprechende Bildstrecken. Bei der ersten Ausgabe dreht sich dabei alles um Deutschland: von einem Interview mit Luisa Neubauer, der Geschichte hinter Hydrophil und einem umweltfreundlichen Möbellabel sind noch weitere neun Reportagen dabei.
Das Papier ist Blauer-Engel-zertifiziert und das Magazin wirst du für 15 Euro zweimal im Jahr in Zeitschriftenläden in Deutschland, Österreich und der Schweiz oder im Onlineshop kaufen können.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- 7 Filme und Serien über Dystopien, die sich hoffentlich nie bewahrheiten
- Achtsamkeit bis Zero Waste: 20 Podcasts zu Nachhaltigkeit und grünem Leben
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