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Agar-Agar: Was du über das pflanzliche Geliermittel wissen musst

Agar Agar
Foto: Colourbox.de/ #227050

Agar-Agar ist nicht nur für Veganer:innen und Vegetarier:innen eine echte Alternative zu herkömmlichem Geliermitteln. So wird Agar-Agar hergestellt – und wie du es verwendest.

Geliermittel Agar Agar – was ist das?

Agar-Agar sind Kohlenhydrate, die in den Zellwänden von Blau- und Rotalgen sitzen. Agar-Agar wird aus getrockneten Algen gewonnen. Aus ihnen wird das Pulver hergestellt. Bereits seit dem 17. Jahrhundert ist Agar-Agar in der japanischen Küche zuhause. Zum Beispiel als Verdickungsmittel in Suppen oder Geliermittel in Süßigkeiten und Eis.

Im Gegensatz zu Gelatine, das Knochen, Knorpel und Bindegewebe von Rindern und Schweinen enthält, ist es rein pflanzlich. Agar-Agar kannst du entweder im Schraubglas oder in kleine Papierpackungen kaufen, ähnlich wie Backpulver. Die meisten Drogerien, Bioläden und Reformhäuser haben das pflanzliche Geliermittel im Sortiment.

Agar-Agar: Die japanische Gelatine

Agar-Agar wird aus getrockneten Algen hergestellt.
Agar-Agar wird aus getrockneten Algen hergestellt.
(Foto: Colourbox.de/ #234729)

Agar-Agar wird hauptsächlich in Ostasien produziert, also in Japan, China und Korea. Aber auch in Sri Lanka und Neuseeland wird es hergestellt. Dabei stammt der Name „Agar-Agar“ aus Indonesien und Malaysia, ist aber auch dort der Eigenname für die mit der Algen-Gelatine angerührten Speisen.

Das Problem an der ostasiatischen Herkunft: Bis das pflanzliche Geliermittel in unserer Küche landet, hat es bereits eine weite Reise hinter sich. Durch den Import entstehen zusätzliche CO2-Emissionen.

Außerdem werden die Algen, aus denen Agar-Agar besteht, meist in Aquakulturen angebaut. Die wachsende Nachfrage nach Algen verbraucht viel Wasser. Auch Schädlinge können sich in diesen Algenfarmen besser verbreiten, da die Netze mit den Algen sehr dicht aneinander hängen. Viele Bio-Hersteller achten daher auf eine hohe Wasser- und Algenqualität. Ihre Aquakulturen liegen vorwiegend entfernt von Städten und Dörfern, sodass das Trinkwasser nicht verunreinigt wird. Beim Agar-Agar-Kauf solltest du daher auf entsprechende Bio-Siegel achten. 

So verwendest du Agar-Agar

Auch Tortenguss kannst du durch Agar-Agar ersetzen.
Auch Tortenguss kannst du durch Agar-Agar ersetzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Agar-Agar kannst du für süße und herzhafte Speisen verwenden – genau wie herkömmliche Gelatine. 

  • Einzig bei der Menge musst du aufpassen und die Packungsangaben ganz genau lesen. Denn Agar-Agar kann nicht eins zu eins wie Gelatine dosiert werden.
  • Agar-Agar löst sich nur in kochenden Flüssigkeiten auf und wird erst beim Abkühlen fest.
  • Die Gelierkraft des Pflanzenproduktes ist dabei sechs bis zehnmal stärker als bei herkömmlichen Geliermitteln.
  • Allerdings reagiert Agar-Agar auf jede Flüssigkeit anders. Vor allem Säure und Fett können die Bindefähigkeit schwächen. Früchte wie Pflaumen und Aprikosen verstärken hingegen die Gelierkraft.

Tipp: Wenn du lieber auf Nummer sicher gehen willst, solltest du eine Gelierprobe machen.

  1. Lege dazu einen Teller für ein paar Minuten ins Gefrierfach.
  2. Nachdem du die Flüssigkeit mit Agar-Agar nach Packungsangabe aufgekocht hast, gibst du ein paar Löffel der Masse auf den gekühlten Teller.
  3. Ist sie nach zwei bis drei Minuten noch zu flüssig, musst du noch etwas mehr Agar-Agar-Pulver dazu geben. Ist die Masse zu fest, braucht es mehr Flüssigkeit.

Wie gesund ist Agar-Agar?

Da Agar-Agar ein Produkt aus Algen ist, hat es einen hohen Proteingehalt. Weitere Inhaltsstoffe sind:

Agar-Agar besteht hauptsächlich aus langsam verdaulichen Kohlenhydraten und Eiweiß. Du solltest darauf achten, nicht zu viel Agar-Agar zu dir zu nehmen. Denn in großen Mengen kann das pflanzliche Geliermittel abführend wirken. 

Weiterlesen auf Utopia.de:

English version available: What is Agar-Agar and How Do You Use It?

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