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Angora-Wolle: Wieso du sie nicht kaufen solltest

Angora-Wolle als Garn
Foto: CC0 / Pixabay / waku

Angora-Wolle mag warm, weich und kuschelig sein. Doch für ihre Produktion leiden Tiere qualvoll. Was du über die Wolle wissen musst.

Angora ist eine Wollart, die aus dem weichen, dichten Fell des Angorakaninchens gewonnen wird. Die Tiere werden laut Deutschem Tierschutzbund so gezüchtet, dass sie besonders viel und unnatürlich dichtes Fell haben, welches schnell verfilzen oder verkleben kann.

Angora-Wolle wird überwiegend für Pullover, Schals, Mützen, Unterwäsche, Strumpfhosen und Decken verwendet. Sie ist vor allem wegen ihrer wärmenden und schweißabsorbierenden Eigenschaften beliebt. Doch die Herstellung der Textilfaser ist mit großem Tierleid verbunden.  

Wie Angora-Wolle gewonnen wird

Angora Kaninchen leiden für die Wollproduktion
Angora Kaninchen leiden für die Wollproduktion
(Foto: CC0 / Pixabay / kasiaczernik)

Heutzutage stammt der größte Teil der Angorawolle aus Großproduktionen. Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes kommen 90 Prozent der weltweiten Angora-Wolle aus China. Die Tiere werden drei- bis viermal im Jahr gewaltsam geschoren oder gerupft, was für sie massiven Stress bedeutet. Den Kaninchen werden die Haare ausgerissen, so dass sie nackt und ungeschützt der Kälte ausgesetzt sind. Der Kälteschock kann zu Krankheiten und sogar zum Tod führen.

Gründe gegen den Kauf von Angora-Wolle

Angora-Wolle wird unter extremen Bedingungen gewonnen. Wir geben dir einen Einblick in die Produktion und die Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Angorakaninchen:

  • Kaninchen sind von Natur aus bewegungsfreudige und aktive Tiere. In der Massentierhaltung werden die Tiere jedoch in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Oft leben die Tiere in kleinen Drahtgitterkäfigen, in denen sie nicht aufrecht sitzen können, was zu schmerzhaften Verformungen der Wirbelsäule führt. Der Gitterboden stellt zudem eine große Verletzungsgefahr für die Pfoten dar.
  • Angorakaninchen werden zu den Qualzuchten gezählt: Dazu gehören Tierarten, die durch übertriebene Zucht ihr Leben lang verschiedene Leiden ertragen müssen, erklärt die Tierschutzorganisation PETA. Das Fell der Angorakaninchen wurde im Laufe der Zeit derart lang gezüchtet, dass sich die Tiere allein kaum noch sauber halten können. Verletzungen und Infektionen sind die Folge.
  • Angorakaninchen leben allein in engen Käfigen, da Artgenossen möglicherweise das profitable Fell anknabbern oder beschmutzen könnten, so der Deutsche Tierschutzbund.

Bekleidungsfirmen ohne Angora-Wolle

Angora-Wolle ist zwar weich, ihre Herstellung aber grausam.
Angora-Wolle ist zwar weich, ihre Herstellung aber grausam.
(Foto: CC0 / Pixabay / waku)

Inzwischen gibt es einige Organisationen, die sich für den Schutz der Kaninchen einsetzen. So macht etwa die französische Organisation One-Voice auf die qualvollen Umstände in der Angora-Produktion aufmerksam. Mittlerweile haben auch einige Bekleidungsfirmen reagiert und Angora-Wolle aus ihrem Sortiment gestrichen, darunter H&M, ASOS, Hugo Boss, Esprit und Tchibo.

Nachhaltige Alternativen zur Angora-Wolle

Nachhaltiger Konsum heißt: Nutze möglichst lange, was du hast, versuche dir etwas zu leihen oder kaufe gebraucht. Mit einem Gebrauchtkauf kannst du außerdem sichergehen, dass dein Kleidungsstück aus Angora-Wolle kein neues Tierleid verursacht hat.

Dafür kannst du bei gängigen Online-Portalen wie Vinted oder Kleinanzeigen nach passenden Produkten suchen.

Wenn du auf Kleidungsstücke mit Angora-Wolle verzichten möchtest, kannst du auf Produkte aus pflanzlichen Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Hanf zurückgreifen, die ohne Tierleid gewonnen werden.

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Überarbeitet von Melanie Grünauer

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