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Angora-Wolle: Wieso du sie nicht kaufen solltest

Angora-Wolle als Garn
Foto: CC0 / Pixabay / waku

Angora-Wolle mag warm, weich und kuschelig sein. Doch für ihre Produktion leiden Tiere qualvoll. Warum du über die Wolle wissen musst.

Angora ist eine Wollart, die aus dem Fell des Angorakaninchen hergestellt wird. Das Tier wird bereits seit über 300 Jahren wegen seiner langen, weichen Haare gezüchtet. Inzwischen gibt es mehrere Unterarten, deren Wolle von sehr weich zu etwas fester reicht.

Angora-Wolle wird überwiegend für Decken, Pullover, Schals, Bettwäsche, Unterwäsche und Strumpfhosen verwendet. Sie ist vor allem wegen ihrer wärmenden und schweißabsorbierenden Eigenschaften beliebt. Doch die Herstellung der Textilfaser ist mit großem Tierleid verbunden.

Warum du Angora-Wolle nicht kaufen solltest

Angora Kaninchen leiden für die Wollproduktion
Angora Kaninchen leiden für die Wollproduktion (Foto: CC0 / Pixabay / kasiaczernik)

Heutzutage stammt der Großteil der Angorawolle aus Großproduktionen. Dem Tierschutzbund zufolge stammen 95 Prozent der weltweiten Angora-Wolle aus China. Als eines der wenigen Länder der Welt, gibt es dem Tierschutzbund zufolge dort keinerlei Tierschutzgesetze. Der Umgang mit den sensiblen Tieren ist oft extrem grausam und wird dennoch strafrechtlich nicht verfolgt.

Diese Gründe sprechen gegen den Kauf von Angora-Wolle: 

  • Kaninchen sind von Natur aus bewegungsfreudige und aktive Tiere. Die in Großproduktionen gehaltenen Tiere werden jedoch in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Oft hausen die sensiblen Tiere in kleinen Gitterkäfigen, in denen sie sich nicht einmal ausstrecken oder auf die Hinterläufe stellen können. Dünne Gitterstäbe stellen zudem eine große Verletzungsgefahr für die Pfoten dar.
  • Angorakaninchen werden zu den Qualzuchten gezählt: Dazu gehören Tierarten, die durch übertriebene Zucht ihr Leben lang verschiedene Leiden ertragen müssen, erklärt die Tierschutzorganisation Peta aufklärt. Das Fell der Angorakaninchen wurde im Laufe der Zeit derart lang gezüchtet, dass sich die Tiere allein kaum noch sauber halten können. Verletzungen und Infektionen sind die Folge.
  • Damit sich die gestressten Tiere in den Zuchtanlagen nicht gegenseitig beißen, werden sie meist in Einzelhaltung gehalten, wodurch ihnen der Kontakt mit Artgenossen fehlt. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es in den Käfigen keine.
  • Die Gewinnung der Angora-Wolle ist mit großer Qual verbunden: In einem Undercover-Video der Tierschutzorganisation Peta ist zu sehen, wie den Tieren die Haare us der Haut gerupft werden und sie vor Schmerz und Angst schreien.
  • Viele Kaninchen überleben diese Prozedur nicht. Laut Peta sterben rund 50 Prozent der Tiere innerhalb einer Woche nach der Schur. Sie verenden oft qualvoll und langsam an ihren Verletzungen. Die Tiere die überleben, sind ohne ihr Fell viele Wochen lang Kälte und Temperaturschwankungen schutzlos ausgeliefert und kauern traumatisiert bis zur nächsten Schur in ihren Käfigen.

Was du gegen den Konsum von Angora-Wolle tun kannst

Angora-Wolle ist zwar weich, ihre Herstellung aber grausam
Angora-Wolle ist zwar weich, ihre Herstellung aber grausam (Foto: CC0 / Pixabay / waku)

Inzwischen gibt es einige Organisationen, die sich für den Schutz der Kaninchen einsetzen. So macht etwa die französische Organisation One-Voice auf die qualvollen Umstände in der Angora-Produktion aufmerksam. Erfreulicherweise haben mittlerweile auch einige Bekleidungsfirmen reagiert und Angora-Wolle aus ihrem Sortiment gestrichen, darunter H&M, Benetton, ESPRIT, Hugo Boss, Tchibo und Lacoste, wie das Verbraucherschutzportal Codecheck berichtet.

Auch du kannst aktiv etwas gegen die Tierquälerei tun, indem du keine Angora-Wolle kaufst. Kläre auch deine Mitmenschen über die Herstellung der Wolle auf oder mache in Geschäften, die noch Produkte mit Angora-Wolle anbieten, darauf aufmerksam. Je kleiner die Nachfrage nach Angora-Wolle wird, desto weniger Kaninchen müssen dafür leiden.

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