Apfelwein selber zu machen ist gar nicht schwer. Mit frischen Äpfeln und ein paar wenigen Hilfsmitteln bereitest du den fruchtig-sommerlichen Obstwein ganz einfach selbst zu.
Apfelwein ist ein säurig-süßlicher Fruchtwein aus Äpfeln. Er wird in verschiedenen Regionen Deutschlands und der Welt produziert und getrunken. In vielen Gegenden ist er auch als Most oder als Viez bekannt.
In Hessen, vor allem im Raum Frankfurt, ist der Apfelwein ein wichtiger Bestandteil der Lokalkultur. Dort wird er auch „Ebbelwoi“ oder „Stöffsche“ genannt. Auf vielen Stadtfesten wird er traditionell in blau verzierten Tonkrügen, den sogenannten „Bembeln“, serviert.
Doch schon die alten Griechen und die Römer haben Apfelwein selber gemacht. Das erfrischende Sommergetränk mit fünf bis sieben Prozent Alkoholgehalt hat also eine sehr lange Tradition. Auch im Winter wird der Apfelwein auf Weihnachtsmärkten gern heiß serviert. Wir zeigen dir, wie du ihn für jede Jahreszeit ganz einfach selber machst.
Zum Entsaften brauchst du:
- eine Weinpresse oder
- einen Entsafter oder
- einen Pürierstab
- ein Mulltuch
- ein Sieb und
- einen Topf
Für die Gärung des Apfelweins benötigst du zudem einen:
- Gärbehälter mit
- Gärverschluss (und Gärröhrchen) sowie
- einem langen Löffel
Wichtig: Stelle zuerst sicher, dass dein Gärbehälter nicht verunreinigt ist. Das kann den Gärprozess und die Qualität deines Apfelweins beeinflussen. Sorge also dafür, dass er komplett steril ist, indem du ihn zum Beispiel mit sehr heißem Wasser abkochst.
Apfelwein selber machen: Das Rezept
- Zubereitung: ca. 90 Minuten
- Ruhezeit: ca. 40318 Minuten
- Menge: 4
- 10 kg Äpfel deiner Wahl
- 500 g Zucker
- 1 g Weinhefe
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Zuerst werden die Äpfel gepresst. Wasche dafür die Äpfel gründlich, entferne Stiele, Gehäuse und Kerne. Behalte aber die Schale bei.
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Schneide die Äpfel in grobe Stücke.
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Presse die Äpfel entweder mit der Weinpresse aus oder entsafte sie mit dem Entsafter. Hast du kein passendes Gerät zuhause, kannst du die Apfelstücke pürieren. Wringe sie anschließend mit Hilfe des Mulltuchs und des Siebs aus.
Tipp: Wenn es in deiner Nähe eine Kelterei gibt, kannst du deine Äpfel dort gegen frisch gepressten Saft eintauschen.
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Fülle deinen frischgepressten Apfelsaft in das Gärgefäß. Hinweis: Achte darauf, dass ungefähr zehn Prozent des Gefäßes frei bleiben, damit der Gärschaum Platz hat.
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Gib den Zucker hinzu und rühre das Ganze mit einem sterilen Löffel gut um.
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Rühre die Weinhefe mit etwas warmem Wasser an.
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Fülle die Hefe mit in das Gärgefäß.
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Verschließe das Gefäß mit dem Gärverschluss, sodass keine Luft mehr hineinkommt.
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Stelle das Gärgefäß mitsamt des Apfelsaftes in einen kühlen Raum. Die Temperatur sollte 21 Grad nicht überschreiten. Am besten eignet sich ein Keller oder ein spezieller Kühlraum.
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Lass das Gefäß ungefähr vier Wochen lang stehen und den Wein gären.
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Wenn sich in dem Gärröhrchen keine Bläschen mehr bilden, ist der Apfelwein fertig.
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Fülle den Apfelwein um bzw. ziehe ihn mit einem dünnen Schlauch ab. Achte darauf, dass nichts von dem trüben Grund hineingelangt.
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Fülle ihn in sterile Glasflaschen. Du kannst den Apfelwein entweder sofort servieren, oder (am besten erneut mit einem Gärverschluss) weiter für einen oder mehrere Monate weitergären lassen.
Tipps für selbstgemachten Apfelwein
Um Apfelwein selber zu machen, brauchst du frischen Apfelsaft. Am besten eignet sich dafür eine Mischung an verschiedenen Apfelsorten. So schmeckt der Apfelwein später weder besonders süß, noch besonders sauer. Je nach Geschmack solltest du auch zu Äpfeln deiner Wahl greifen.
In diesem Artikel erfährst du, welche Apfelsorten es gibt und wie sie schmecken. Apfelselsorten: Wie sie heißen, woher sie kommen und wann sie Saison haben
Um die Äpfel zu entsaften, gibt es drei verschiedene Methode: Am besten eignet sich dafür eine Weinpresse: Sie holt den meisten Saft aus den Äpfeln heraus. Möchtest du regelmäßig Apfelwein selber machen, lohnt sich eine Anschaffung auf jeden Fall. Ein Entsafter holt nicht ganz so viel Saft aus den Äpfeln, die manuelle Methode noch weniger.
Achte darauf, die Äpfel in Bio-Qualität zu kaufen, damit vermeidest du den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und unterstützt eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Apfelsaft ist häufig nicht rein pflanzlich
- Öko-Test Äpfel: Pestizide, Spritzgifte und Klimabilanz im Check
- Warum es sich lohnt, Biowein zu kaufen
Überarbeitet von Melanie Grünauer
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