Babys lieben Körpernähe – und sie lieben es, getragen zu werden. Babytragen sind deshalb ideal für Neugeborene, Babys oder Kleinkinder. Im Babytrage-Test 2022 hat Öko-Test zehn Modelle auf Herz und Nieren getestet. Vier sind „gut“, eine beliebte Babytrage allerdings nur „ausreichend“.
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Babytragen sorgen dafür, dass unsere Babys bei uns sind – und zwar ganz nah. Das Tragen beruhigt sie und stillt ihr Bedürfnis nach Geborgenheit, Nähe und Körperwärme. Für viele Eltern sind Tragehilfen eine praktische Alternative zum sperrigen Kinderwagen und perfekt fürs Spazierengehen oder einen schnellen Einkauf.
Öko-Test hat sich insgesamt zehn Babytragen näher angeschaut. Die Tragen wurden zur Schadstoffprüfung ins Labor geschickt und einem Praxistest unterzogen. Trageberater:innen haben die Beinhaltung, Sitzposition und die anatomisch korrekte Haltung und Körperunterstützung der Babys in den Tragehilfen geprüft.
Babytrage-Test 2022: Welche Tragen sind empfehlenswert?
Vier Tragen haben mit „gut“ abgeschnitten, vier mit „befriedigend“, eine bekam nur ein „ausreichend“. Die vier besten Modelle im Babytrage-Test sind:
Babytrage-Testsieger Vollschnallentrage (Full-Buckle-Trage)
Manduca Babytrage XT
- Note: gut
- Preis: ca. 170 Euro
- Alter: 0 bis 36 Monate
- Gewicht: 3,5 bis 20 kg
- Material: Bio-Baumwolle
- Kaufen: bei Babymarkt, Babywalz oder Amazon
Ruckeli Basic Slim Babytrage
- Note: gut
- Preis: ca. 160 Euro
- Alter: 0 bis 30 Monate
- Gewicht: 3,5 bis 30 kg
- Material: Bio-Baumwolle
- Kaufen: bei Ebay oder Amazon
Babytrage-Testsieger Halbschnallentrage (Half-Buckle)
Girasol MySol Halfbuckle
- Note: gut
- Preis: ca. 115 Euro
- Alter: 0 bis 36+ Monaten
- Gewicht: 3 bis 15 kg
- Material: recycelte Baumwolle
- Kaufen: bei Helden-Tragen
Storchenwiege BabyCarrier
- Note: gut
- Preis: ca. 124 Euro
- Alter: 0 bis 24 Monate
- Gewicht: 3,5 bis 15 kg
- Material: Baumwolle
- Kaufen: bei Helden-Tragen oder Amazon
Alle Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 12/22 oder auf ökotest.de nachlesen.
Kritik im Babytrage-Test: Schadstoffe und eine nicht optimale Sitzposition
Wichtige Kriterien bei Babytragen sind:
1. Anhock-Spreiz-Haltung: Wichtig ist, dass die Tragehilfe die natürliche Anhock-Spreiz-Haltung des Babys unterstützt: Die Beine des Kindes sollten nicht „herunterbaumeln“, sondern sollten M-förmig angehockt sein. Der Po des Kindes bildet den tiefsten Punkt, die Knie sind angewinkelt auf Höhe des Nabels. Diese Haltung unterstützt die gesunde Hüftentwicklung und beugt einer Hüftdysplasie vor.
2. Schadstoffe: In den Babytragen haben Babys und Kleinkinder viel direkten Hautkontakt zum Stoff. Deshalb ist es wichtig, dass die Babytrage frei von Schadstoffen ist. Alle Produkte im Test wurden in spezialisierten Laboren auf krebserregende Farbstoffbausteine, optische Aufheller, umstrittene halogenorganische Verbindungen, verbotene phosphororganische Flammschutzmittel und lösliches Antimon untersucht.
Nicht alle Produkte erfüllten im Babytrage-Test die Voraussetzungen von Öko-Test: In einer Tragehilfe von Stokke fand das Labor einen aus der Sicht der Tester:innen stark erhöhten Gehalt des toxischen Elements Antimon. Antimonverbindungen können Haut und Schleimhäute reizen. „Da Babys in der Trage gerne an den Schulterträgern lutschen und kauen, über die diese Gurte zum Teil verlaufen, müssen die Hersteller hier dringend nachbessern“, so die Forderung von Öko-Test. In dem Modell von Stokke und einem weiteren von DidyKlick 4u fand das Labor zudem halogenorganische Verbindungen, die ebenfalls nichts in Babyprodukten zu suchen haben.
Bei der Kokadi Tragehilfe Flip Babysize kritisierten die Tester:innen von Öko-Test, dass für kleine Babys die Luftzirkulation im Gesichtsbereich nicht optimal sei.
Die beliebte Baby Björn Babytrage Harmony bekam im Babytrage-Test nur ein „ausreichend“. Ein Grund: „Die Anhock-Spreiz-Haltung für kleine Babys wird nur als ‚ausreichend‘ beurteilt“.
Babytragen: Gut zu wissen
- Mit dem Tragen kannst du direkt nach der Geburt beginnen. Feste Tragen eignen sich allerdings erst ab einem Körpergewicht von ca. 3,5 kg. Für weniger Gewicht sind Tragetücher die bessere Wahl.
- Ob Tragetuch oder Babytrage ist reine Geschmacksache. Bei einer Trageberatung kannst du verschiedene Systeme ausprobieren und dich beraten lassen. Zusätzlich zu einem Babytrage-Test wie hier von Öko-Test ist dies eine gute Entscheidungshilfe vor dem Kauf.
- Achte immer darauf, dass dein Kind gut Luft bekommt und das Kind nicht auf die Brust absinkt.
- Das Baby mit dem Blick nach vorne, d.h. in die große weite Welt gerichtet, zu tragen, wird nicht empfohlen. „Der Rücken des Kindes ist in dieser Position nämlich meist unnatürlich durch-gestreckt, die ergonomisch optimale Anhock-Spreiz-Haltung kaum möglich“, erklären die Prüfer:innen von Öko-Test.
Kurz erklärt:
- Vollschnallentrage / Full-Buckle-Trage: Hüft- und Schultergurte werden mit Schnallen geschlossen.
- Halbschnallentrage / Half-Buckle-Trage: Nur der Hüftgurt wird mit einer Schnalle geschlossen. Der obere Teil wird wie ein Tragetuch gebunden.
Utopia.de meint: Tragehilfen sind teuer – und werden nur kurze Zeit genutzt. Es lohnt sich, auf Flohmärkten, im Bekanntenkreis oder im Internet nach gebrauchten Babytragen Ausschau zu halten. Dabei sparst du nicht nur Geld und Ressourcen, sondern sorgst zudem dafür, dass sich eventuelle Schadstoffe durch das häufige Waschen verflüchtigt haben.
Tipp: Tragejacke für den Winter
Du wirst es schnell merken: Wenn du dein Baby vor dem Bauch trägst, bekommst du im Winter die Jacke nicht mehr zu. Abhilfe schafft eine sogenannte 3-in-1-Tragejacke. Sie hat einen Einsatz, der mit einem Reißverschluss eingesetzt wird, und sorgt damit für mehr Platz. Zuerst für den dicken Babybauch, später für das Baby in der Trage oder im Tragetuch. Nach der Tragezeit kannst du die Jacke ohne Einsatz als ganz normale Winterjacke weiter nutzen.
Nachhaltigere Tragejacken gibt es z.B. bei Avocadostore oder Babysnatur.
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