Bambi aus dem gleichnamigen Disney-Film ist mit seinen großen Augen und dem gefleckten Fell wohl der Inbegriff eines niedlichen Rehkitzes. Doch so ganz stimmt das nicht. Wir erklären dir, warum Film-Bambi eigentlich kein Reh ist.
Auch wer den Disney-Zeichentrickfilm „Bambi“ von 1942 noch nie gesehen hat, denkt beim Stichwort Bambi vermutlich sofort an ein Reh mit langen Beinen. Doch im Filmklassiker ist Bambi überhaupt kein Reh, sondern ein Hirsch! Genau genommen gehört der kleine Bambi zur Gattung der Weißwedelhirsche.
Bambi ist kein Reh: So kam es zur Verwechslung
Wie bei vielen frühen Disney-Filmen gibt es auch für Bambi eine literarische Vorlage. Bereits Ende 1922 erschien der Roman „Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ des Österreichers Felix Salten. In diesem Buch ist Bambi tatsächlich ein Reh, sein Vater ist ein stattlicher Rehbock.
In den USA gibt es allerdings keine Rehe – deswegen wurde für die Zeichentrickverfilmung aus dem Reh Bambi der kleine Hirsch Bambi. Die deutsche Synchronisation beachtete diesen Fakt allerdings nicht: Bambi wird in der deutschen Version fälschlicherweise als Rehkitz bezeichnet, obwohl er im Film eigentlich als Hirschkalb dargestellt ist. Bambis Vater wird jedoch auch in der deutschen Fassung als Hirsch dargestellt – mit dem dazugehörigen stattlichen Geweih.
Reh oder Hirsch: Das sind die Unterschiede
(Foto: CC0 / Pixabay / NickyPe)
Landläufig wird oft angenommen, dass es sich bei Rehen um die weiblichen Exemplare und bei Hirschen um die männlichen Exemplare derselben Gattung handelt. Das ist aber nicht richtig. Korrekt lauten die jeweiligen Bezeichnungen Ricke und Rehbock beziehungsweise Hirschkuh und Hirsch(bock). Ihre Jungen sind Rehkitze und Hirschkälber. Rehe gehören zur Familie der Hirsche, unterscheiden sich aber in einigen Punkten von den hierzulande vorkommenden Verwandten, den Rot- und Damhirschen. Letztere zählen zu den Echten Hirschen, Rehe hingegen zu den Trughirschen.
An der Größe lassen sich Rehe gut von anderen Hirschen unterscheiden. Wie der NABU schreibt, sind vor allem Rothirsche deutlich größer. Rothirsche können bis zu 150 Zentimeter groß werden, Rehe sind mit 80 Zentimetern dagegen deutlich zierlicher gebaut. Außerdem sind die Hinterbeine des Rehs stark eingeknickt, damit es im Gefahrenfall schnell losspringen und sich verstecken kann. Ein stattlicher Rothirsch hat das gar nicht nötig. Auch ist sein Geweih deutlich größer und schwerer als das eines Rehbocks. Während sich Rehe eher in der Nähe von Feldern und am Waldrand aufhalten, bevorzugen Hirsche überwiegend geschlossene Wälder.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Tiere in Deutschland: Diese Wildtiere gibt es
- Raufußkauz: So erkennst du die heimische Eule
- Waldspaziergang: Darum ist er so gesund
Gefällt dir dieser Beitrag?