Bitteres Schaumkraut: Diese gesunde Vitamin-C-Bombe gibt es gratis in der Natur

Bitteres Schaumkraut
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Das Bittere Schaumkraut ist eine essbare heimische Wildpflanze, die vor allem für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt ist. Wo du sie finden kannst und wie sie sich verwerten lässt, erfährst du in unserem Artikel.

Das Bittere Schaumkraut ist ein Wildkraut aus der Familie der Kreuzblüter. Es ist auch unter anderen Namen bekannt, vor allem als Falsche Brunnenkresse, weil es der Echten Brunnenkresse recht ähnlich sieht. Die botanische Fachbezeichnung ist Cardamine amara.

Wie ihr deutscher Name schon ankündigt, hat diese Schaumkrautart einen ausgeprägt bitteren Geschmack. Dennoch ist das Bittere Schaumkraut nicht nur essbar, sondern auch gesund: Unter seinen Inhaltsstoffen fallen vor allem die großen Mengen an Vitamin C auf. Aufgrund dieser Eigenschaft wurde die Schaumkrautart früher unter anderem gegen die Mangelerkrankung Skorbut eingesetzt.

Wo wächst das Bittere Schaumkraut?

Das Bittere Schaumkraut findest du in der freien Natur vor allem an kühlen, nassen und nährstoffreichen Standorten. Zum Beispiel wächst es:

  • auf Quellfluren
  • an Gräben
  • an Bächen mit (mäßig) schnell fließendem bis sickerndem Wasser
  • in Waldsümpfen
  • in Erlenbrüchen mit dauerhaft hohem Grundwasserspiegel

Grundsätzlich siedelt sich das Bittere Schaumkraut eher in höheren Lagen als in Tiefenlagen an, denn die dort herrschenden kühlen Gegebenheiten kommen den Bedürfnissen der Pflanze besser entgegen. 

Prinzipiell kannst du die Blätter des Bitteren Schaumkrauts das ganze Jahr über sammeln, denn es ist winterhart. Die Hauptsammelzeit liegt allerdings zwischen April und Juni, denn dann sind die Blätter jung und du kannst auch die Blüten sammeln und verarbeiten.

Übrigens: Zu diesem Zeitpunkt kannst du auch andere Frühlings-Wildkräuter und Sommer-Wildpflanzen sammeln.

So erkennst du das Bittere Schaumkraut

Verwechslungsgefahr: Die Brunnenkresse (hier im Bild) sieht dem Bitteren Schaumkraut ähnlich, hat aber gelbe statt violetter Staubbeutel.
Verwechslungsgefahr: Die Brunnenkresse (hier im Bild) sieht dem Bitteren Schaumkraut ähnlich, hat aber gelbe statt violetter Staubbeutel. (Foto: CC0 / Pixabay / Kathas_Fotos)

Wie schon erwähnt, lässt sich das Bittere Schaumkraut auf den ersten Blick leicht mit der Echten Brunnenkresse verwechseln. Wenn du näher hinschaust, kannst du es anhand verschiedener Merkmale aber gut von dieser Pflanze unterscheiden:

  • Größe: Das Bittere Schaumkraut wird zwischen zehn und 60 Zentimeter hoch.
  • Stängel: Der gefurchte und stark beblätterte Stängel ist mit Mark gefüllt. Darin unterscheidet sich das Bittere Schaumkraut von der Brunnenkresse, denn ihr Stängel ist hohl.
  • Blätter: Die kurzstieligen grünen Blätter sind am Stängel wechselständig angeordnet, wachsen also versetzt und nicht im selben Winkel. Die Blattfläche ist in mehrere einzelne Blättchen, sogenannte Fiedern, unterteilt. Die Blätter des Bitteren Schaumkrauts sind unpaarig fiederteilig: Zwar bestehen sie aus je zwei bis acht Fiederpaaren, am Ende des Blattes sitzt aber noch ein einzelnes, größeres Fiederblatt. Die Gesamtzahl der Blättchen ist also ungerade 
  • Blüten: Zwischen April und Juni zeigt das Bittere Schaumkraut weiße Blüten, die in großen Trauben von bis zu 30 Einzelblüten zusammengefasst sind. Die einzelnen Blüten haben jeweils vier Blütenblätter und sind von eiförmigen grünen Kelchblättern umgeben. Die Kelchblätter sind etwa dreimal so lang wie die weißen Blütenblätter.
  • Staubbeutel: Auffällig sind die sechs violetten Staubbeutel des Bitteren Schaumkrauts. Anhand der violetten Farbe kannst du sie gut von der Brunnenkresse unterscheiden, die gelbe Staubbeutel hat.  
  • Geschmack: Die Blätter des Bitteren Schaumkrauts schmecken deutlich bitterer als die Brunnenkresse. Ungiftig und essbar sind aber beide Pflanzen. 

Obwohl es viele Ähnlichkeiten mit der Brunnenkresse aufweist, kannst du das Bittere Schaumkraut also an drei Merkmalen eindeutig erkennen: Dem markgefüllten Stängel, den violetten Staubbeuteln und dem sehr bitteren Geschmack der Blätter. 

Vitamin-C Lieferant: Nährstoffe und essbare Teile

Heutzutage ist das Bittere Schaumkraut als Nutzpflanze eher in Vergessenheit geraten. Neben der Tatsache, dass ihre Hauptanwendung gegen Skorbut mittlerweile nicht mehr relevant ist, kann das auch am etwas gewöhnungsbedürftigen Geschmack der Pflanze liegen.

Das Geschmacksexperiment lohnt sich aber auch in gesundheitlicher Hinsicht, denn das Schaumkraut enthält neben großen Mengen Vitamin C außerdem Senföl und Bitterstoffe. Senföl hat eine antibakterielle und antivirale Wirkung, während Bitterstoffen unter anderem nachgesagt wird, die Durchblutung und Verdauung zu fördern und Entzündungen zu hemmen. Auch sie wirken antibakteriell. 

Eine Studie aus dem Jahr 2023 konnte einen anti-entzündlichen und antioxidativen Effekt von Bitterem Schaumkraut nachweisen und sieht in der Pflanze außerdem eine gute Quelle für Polyphenole. Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unter anderem vor Krebs schützen sollen. Tatsächlich ließ sich im Rahmen der Studie eine aktive Wirkung des Pflanzenextrakts gegen Leber- und Brustkrebszellen beobachten.

Essbar sind folgende Teile des Bitteren Schaumkrauts:

  • Blätter
  • Triebspitzen
  • Blüten
  • Samen

Nicht essbar dagegen sind die Wurzeln und Stängel.

Das bittere Schaumkraut in der Küche

Die Blätter des Bitteren Schaumkrauts kannst du zum Beispiel für Kräuterquark verwenden.
Die Blätter des Bitteren Schaumkrauts kannst du zum Beispiel für Kräuterquark verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / RitaE)

Bevor du dir das Bittere Schaumkraut in größeren Mengen in die Küche holst, solltest du zuerst vorsichtig testen, ob dir der Geschmack überhaupt zusagt. Wenn du gern Kresse isst, stehen die Chancen dafür zwar nicht schlecht – allerdings schmecken die Blätter des Bitteren Schaumkrauts, wie schon erwähnt, deutlich bitterer und schärfer.

Hast du Geschmack an den Blättern gefunden, kannst du sie grundsätzlich ähnlich wie Kresse verwenden, also zum Beispiel aufs Brot streuen, einem Kräuterquark untermischen oder einer Kräuterbutter hinzufügen. Behalte bei der Dosierung aber im Hinterkopf, dass der Geschmack deutlich intensiver ist. Verwende zunächst lieber etwas weniger Schaumkraut, wenn du bekannte Kresse-Rezepte damit abwandelst, und schmecke zwischendurch immer wieder ab. 

Mit den essbaren Blüten des Schaumkrauts kannst du zum Beispiel Salate oder belegte Brote dekorieren. Sie haben einen würzigen Geschmack und sind nicht bitter. Kleingehackt kannst du auch sie für Kräuterquarks oder andere Dips verwenden.

Die Samen des Bitteren Schaumkrauts sind ebenfalls essbar. Auch sie sind nicht bitter, haben aber eine deutliche Schärfe und eignen sich deshalb geschmacklich gut als Ersatz für schwarzen Pfeffer

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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