Wenn im Sommer die Sonne das Wasser erhitzt, können sich Blaualgen explosionsartig vermehren. Hier erfährst du, wie du die Cyanobakterien erkennst und wann sie gefährlich sind.
In der Regel ist die Wasserqualität von Badegewässern in Deutschland sehr gut. Im Sommer, wenn es verstärkt zu einem Befall mit Blaualgen kommt, kann sich das ändern. Streng genommen sind Blaualgen gar keine Algen, sondern Bakterien. Ihr wissenschaftlicher Name lautet „Cyanobakterium“. Die meisten der mehreren Tausend auf der Erde vorkommenden Blaualgensorten sind ungefährlich, während nur etwa 40 von ihnen Giftstoffe produzieren.
Eine Besonderheit ist, dass ihre Zellen Gasbläschen enthalten. Deshalb schwimmen Blaualgen an der Wasseroberfläche.
Wie vermehren sich Blaualgen?
Blaualgen mögen warme, stehende oder träge fließende und nährstoffreiche Gewässer. Wenn sie an einem Ort günstige Bedingungen vorfinden, können sie sich explosionsartig vermehren. Dieses Phänomen wird als „Blaualgenblüte“ bezeichnet. Du findest Blaualgen bei heißem Sommerwetter vor allem hier:
- Teiche und Seen, insbesondere, wenn sie eher flach sind
- Uferregionen von Seen, Flüssen und Meeren
Aber auch anderswo können Blaualgen auftreten.
Übrigens: Nicht nur Blaualgen können die Wasserqualität beeinträchtigen. Insbesondere Stadt-Seen werden zunehmend zum Gesundheitsrisiko, weil sich darin auch oft Antibiotika-Rückstände sowie Chemikalien finden.
Wie erkennst du Blaualgen?
Offizielle Badegewässer in Deutschland werden regelmäßig auf Blaualgen untersucht, zum Beispiel vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde. Da Blaualgen jedoch sehr plötzlich und lokal auftreten können, ist es gut, wenn du sie selbst erkennen kannst.
Anzeichen für eine starke Blaualgenvermehrung sind:
- trübes grünliches Wasser
- grünliche bis bläuliche Schlieren an der Wasseroberfläche
- ein muffiger Geruch
Wenn du Blaualgen an einer Badestelle entdeckst, wo bisher keine waren, solltest du das zuständige Gesundheitsamt oder die Umweltbehörde informieren. Diese können dann eine Warnung herausgeben. Denn Blaualgen können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Wie gefährlich sind Blaualgen?
Generell sind kleine Mengen der von einigen Blaualgenarten produzierten Gifte für gesunde Menschen unbedenklich. Wenn du an Stellen badest, an denen die Belastung mit Blaualgen sehr stark ist, können folgende Symptome auftreten:
Besonders gefährlich sind Blaualgen für Kinder oder Menschen, die durch eine Krankheit oder das Alter geschwächt sind. In sehr seltenen Fällen können die Gifte der Blaualgen Teile der Lunge lähmen und so zum Tod führen.
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Verhaltenstipps bei Blaualgen
Auch wenn das Baden im See bei hohen Temperaturen verführerisch ist, solltest du unter Umständen davon absehen, wenn das Gewässer mit Blaualgen belastet ist:
- Wenn von offizieller Seite Badeverbote wegen Blaualgen an bestimmten Badestellen verhängt werden, solltest du diese ernst nehmen und nicht dort schwimmen.
- Meide das Wasser, wenn es trübe ist, muffig riecht oder an der Oberfläche grünliche Schlieren zu sehen sind. Es gibt eine einfache Faustregel: Wenn das Wasser so trübe ist, dass du deine Füße nicht mehr erkennen kannst, wenn du knietief darin stehst, solltest du nicht baden.
- Schütze insbesondere Kinder vor den Blaualgen. Sie sind empfindlicher und schlucken häufiger Wasser. Außerdem bewegen sie sich meistens in Ufernähe, wo Blaualgen besonders gerne vorkommen.
- Auch für einige Tiere sind Blaualgen giftig. Deshalb solltest du deinen Hund nicht ins Wasser lassen, wenn es von Blaualgen befallen ist.
Falls du erst während des Badens merkst, dass an deiner Badestelle viele Blaualgen sind, solltest du dich nach dem Baden gut abduschen und deine Badekleidung waschen.
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