Blind zu backen bedeutet, dass du einen Teig, zum Beispiel für eine Quiche, zunächst vorbäckst und danach erst füllst. Erfahre hier, was genau es mit dem Blindbacken auf sich hat und wie die Backtechnik möglichst ressourcenschonend funktioniert.
Wenn du vorhast, eine (vegane) Quiche, Tarte oder einen Pie zu backen, kann es sein, dass du den Teig dafür zuerst blind backen musst. Das bedeutet, dass du den Teig ohne Füllung vorbäckst. Diese wird beim Blindbacken durch eine „blinde“ Füllung aus getrockneten Hülsenfrüchten oder ungekochtem Reis ersetzt.
Das Blindbacken ist eine Backtechnik, die für zwei Dinge sorgt:
- Der Boden wird knusprig und weicht nicht durch, wenn die feuchte Füllung nachher eingefüllt wird.
- Außerdem stabilisiert die Blindfüllung die Teigränder, sodass diese nicht einfallen.
Die „blinde“ Füllung entfernst du nach dem Vorbacken. Je nach Rezept lässt du den Teig dann komplett auskühlen, ehe du die richtige Füllung hinzugibst oder du gibst die Füllung sofort hinein und bäckst den Kuchen dann weiter.
Blind backen: So funktioniert es
Blindbacken erfordert nur einige zusätzliche Schritte:
- Rolle einen Teig aus, fette eine Backform ein und lege sie mit dem Teig aus.
- Stich mit einer Gabel ein paar Mal in den Teig. So entstehen beim Backen keine Luftblasen.
- Lege ein Stück Backpapier auf dem Teig aus und fülle anschließend die getrockneten Hülsenfrüchte oder den ungekochten Reis in die Backform. Die „blinde“ Füllung sorgt dafür, dass der Teigboden beschwert wird, keine Blasen wirft und der Teigrand in Form bleibt.
- Schiebe den Teig mitsamt der Blindfüllung für etwa zehn bis 15 Minuten in den Backofen.
- Hole den vorgebackenen Teig aus dem Ofen und entferne die Hülsenfrüchte und das Backpapier.
Jetzt kannst du den Teig weiterverarbeiten:
- Kalte Füllung: Wenn in den Teig eine Füllung kommt, die selbst nicht gegart werden muss, kannst du den vorgebackenen Teig noch einmal ohne Blindfüllung zurück in den Ofen schieben. So wird der Boden schön knusprig und bekommt eine goldgelbe Farbe. Lass den Boden anschließend auskühlen, bevor die eigentliche Füllung daraufkommt. Diese Vorgehensweise eignet sich zum Beispiel, wenn du eine Zitronentarte backst.
- Warme Füllung: Einige Füllungen müssen gegart werden. Gib sie also auf den vorgebackenen Boden und backe den Teig mitsamt der Füllung zu Ende. So gehst du zum Beispiel bei der Bakewell Tarte, einer Tomaten-Quiche oder einem Zwetschgenkuchen vor.
Übrigens: Nicht jeden Teig kannst du blind backen. Mit einem Mürbeteig klappt es aber problemlos. Probiere einfach dieses Grundrezept für Mürbeteig. Veganer:innen können sich an einem veganen Mürbeteig versuchen.
Nachhaltig blind backen: So geht's
Du musst den Ofen nicht vorheizen, wenn du den Teig blind backst. Vorzuheizen ist meistens nur bei sehr empfindlichen Teigen sinnvoll. Je nach Ofen kann es unterschiedlich lange dauern, bis der Teig vorgebacken ist. Achte also darauf, dass dein Teig nicht schon beim Blindbacken zu dunkel wird. Nutze außerdem die Zeit, in der der Teig blind gebacken wird, und bereite währenddessen schon die Füllung zu.
Ressourcen sparst du ebenfalls ein, wenn du das Backpapier mehrmals verwendest. Auch die Hülsenfrüchte kannst du nicht nur einmal zum Blindbacken nutzen: Lass sie einfach abkühlen und verwahre sie in einem Schraubglas. Kennzeichne sie entsprechend als Back-Hülsenfrüchte, denn kochen solltest du sie nach dem Backen nicht mehr. Im Handel sind übrigens auch spezielle Blindbackkugeln erhältlich, die du unbegrenzt oft nutzen kannst. Du findest sie auch online, zum Beispiel auf Amazon.
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