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Briefwahl beantragen: So gehst du vor

Briefwahl beantragen
Foto: CC0 / Pixabay / planet_fox

Bei jeder Wahl in Deutschland kannst du die Briefwahl beantragen. So kannst du deinen Stimmzettel bequem per Post abschicken. Dabei musst du aber verschiedene Dinge beachten.

Briefwahl beantragen kannst du bei jeder Wahl ob für die Bundestagswahl, für Landtagswahlen, Europawahlen oder Kommunalwahlen. In diesem Jahr finden in Bayern und Hessen die Landtagswahlen am 8. Oktober statt. Es gibt verschiedene Wege, wie du den Wahlschein für die Briefwahl beantragen kannst:

  • Die Wahlbenachrichtigung, die du per Post einige Wochen vor der Wahl zugeschickt bekommst, enthält auch einen Vordruck für den Briefwahlantrag. Füllst du den Vordruck aus und schickst ihn ab, erhältst du pünktlich die Unterlagen für die Briefwahl zugesandt.
  • Online-Formular der Stadt oder Gemeinde: Auf der Webseite deiner Stadt oder Gemeinde kannst du in den meisten Fällen die Briefwahl-Unterlagen beantragen.
  • E-Mail oder Fax: Viele Städte und Gemeinden haben auf ihrer Webseite extra Kontaktdaten für den Antrag auf Briefwahl hinterlegt. So kannst du auch per E-Mail oder Fax die Unterlagen anfordern.

Wichtig ist für die Behörde, dass der Antrag schriftlich eingeht. Am Telefon kannst du die Briefwahl-Unterlagen daher nicht beantragen.

Briefwahl beantragen: Voraussetzungen, Fristen und Termine

Briefwahl beantragen kannst du nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung.
Briefwahl beantragen kannst du nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung.
(Foto: CC0 / Pixabay / webandi)

Damit deine Stimme auch gezählt wird und du die Briefwahl-Dokumente ausgehändigt bekommst, musst du auf mehrere Dinge achten:

  • Die Stadt oder Gemeinde verschickt die Unterlagen an die gemeldete Wohnanschrift. Alternativ kannst du auch eine abweichende Adresse (Urlaubsanschrift) angeben oder unter Vorlage deines Personalausweises oder Reisepasses direkt im Rathaus oder dem Bürgeramt wählen.
  • Du solltest so früh wie möglich Briefwahl beantragen, wenn du nicht persönlich wählen gehen möchtest. Am besten kurz nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung.
  • Auch aus dem Ausland kannst du per Briefwahl wählen. Achte aber darauf, ausreichend Porto auf den Brief zu kleben. Im Gegensatz zur Briefwahl innerhalb Deutschlands trägst du die Portokosten selbst. Damit der ausgefüllte Wahlbrief rechtzeitig sein Ziel erreicht, solltest du ihn weiter im Voraus abschicken und eventuell den Versand per Luftpost wählen.

Damit die Stimme gezählt wird, muss der Brief bis um 18.00 Uhr am Wahlsonntag angekommen sein. Daher solltest du den Brief spätestens am vorherigen Donnerstag in den Briefkasten werfen. Alternativ kannst du den Brief auch noch bis Sonntag um 18.00 Uhr persönlich in den Briefkasten des Rathauses werfen oder in einem beliebigen Wahlraum des eigenen Wahlkreises abgeben.

Für die Landtagswahlen in Bayern und Hessen am 8. Oktober bedeutet das: Schicke deinen Wahlbrief so früh wie möglich, aber spätestens am Donnerstag, den 5. Oktober ab.

So funktioniert die Briefwahl in Bayern

Bei der Briefwahl gibt es meist sehr viele Umschläge und Stimmzettel. In den Briefwahlunterlagen der Landtagswahl in Bayern befinden sich ein Merkblatt, ein Wahlschein, drei Kuverts (weiß, blau und rot) und vier Stimmzettel (zwei weiße und zwei blaue). So funktioniert die Wahl per Brief:

  1. Fülle als erstes die Stimmzettel aus. Die beiden weißen Stimmzettel sind für die Landtagswahl. Auf dem kleinen weißen Stimmzettel ist für deine Erststimme, hiermit wählst du eine:n Direktkandidat:in aus. Der große weiße Zettel ist für deine Zweitstimme, hier wählst du eine Partei. Mit den beiden blauen Stimmzettel wählst du für den Bezirkstag
  2. Falte die beiden weißen Stimmzettel und lege sie in den weißen Briefumschlag. Verschließe ihn anschließend sorgfältig. Falte die beiden blauen Stimmzettel und lege sie in den blauen Briefumschlag. Verschließe ihn sorgfältig.
  3. Unterschreibe nun den Wahlschein, um zu erklären, dass wirklich du gewählt hast. Stecke den Wahlschein, den weißen so wie den blauen Umschlag in den etwas größeren roten Umschlag.
  4. Den roten Umschlag kannst du innerhalb Deutschlands ohne Briefmarke in einen Briefkasten stecken oder außerhalb Deutschlands mit entsprechendem Porto versehen.

So funktioniert die Briefwahl in Hessen

In den Briefwahlunterlagen bei der Landtagswahl in Hessen befinden sich ein Merkblatt, ein Wahlschein, ein amtlicher Stimmzettel, ein blauer Stimmzettelumschlag und ein roter Briefumschlag. So funktioniert die Wahl:

  1. Fülle den Stimmzettel aus und lege ihn gefaltet in den blauen Briefumschlag. Verschließe diesen Umschlag sorgfältig.
  2. Fülle den Wahlschein aus – mit Datum und unterschreibe mit Vor- und Nachnamen.
  3. Gebe den blauen, verschlossenen Umschlag und den Wahlschein in den roten Briefumschlag und klebe diesen sorgfältig zu.
  4. Den roten Umschlag kannst du innerhalb Deutschlands ohne Briefmarke in einen Briefkasten stecken. 

Briefwahl beantragen und durchführen: Warum es wichtig ist

Briefwahl ist besser, als nicht wählen zu gehen.
Briefwahl ist besser, als nicht wählen zu gehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / planet_fox)

Du bist am Wahltag im Urlaub? Deine Großeltern können nicht mehr alleine aus dem Haus und ins Wahllokal gehen? Warum Menschen die Briefwahl beantragen, kann viele Gründe haben, es ist in einigen Fällen eine gute Alternative zum klassischen Wahlgang. Denn so gehst du sicher, dass deine Stimme auch zählt und Politiker:innen eine Chance bekommen, die deine Ansichten vertreten. Wie viel Klima- und Umweltschutz betrieben wird, hängt maßgeblich von den gewählten Politiker:innen ab. Du kannst zum Beispiel eine Partei wählen, die sich besonders für Umweltschutz einsetzt.

Warum wählen gehen – ich kann doch eh nichts ändern?

Damit in einer Demokratie möglichst die Interessen vieler Menschen vertreten werden, sollten auch möglichst viele Menschen zur Wahl gehen. Denn wenn beispielsweise nur Anhänger einer bestimmten Partei zur Wahl gehen und alle anderen nicht, weil sie der Ansicht sind, sie könnten ohnehin nichts ändern, bekommt diese bestimmte Partei auch alle Stimmen.

Meine Stimme kann doch eh nichts bewegen

Doch, in vielen Fällen kommt es auf wenige Stimmen an: Bei manchen Wahlen brauchen Politiker:innen mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen, um ein Mandat zu bekommen. Bei der Zweitstimme können wenige Stimmen ausschlaggebend dafür sein, ob eine Partei eine Person mehr oder weniger ins Parlament schicken kann. Davon können politische Mehrheiten für oder gegen bestimmte Beschlüsse abhängen.

Vor Ort wählen oder per Briefwahl?

Besser als die Briefwahl zu beantragen ist es, wenn du vor Ort im Wahllokal wählst. Das spart Ressourcen (weniger Papier und CO2 beim Versand). Immerhin werden die Wahlunterlagen auf Recycling-Papier gedruckt und in vielen Fällen klimaneutral transportiert. Allerdings nur in Form von CO2-Zertifikaten zum Ausgleich der entstandenen CO2-Emissionen.

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Überarbeitet von Nora Braatz

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