Das Buch „Atlas des Unsichtbaren“ gibt neue Impulse für die Sicht auf die Welt. Dabei spielen weniger Landesgrenzen, Meere oder Gebirge eine Rolle, sondern vielmehr die aktuellen Probleme unserer modernen Welt.
Mit dem „Atlas des Unsichtbaren“ laden die Autoren James Cheshire und Oliver Uberti ihre Leser:innen anhand verschiedener Karten und Grafiken zu einem Perspektivenwechsel auf die Welt ein. Nicht das Offensichtliche, sondern die verborgenen Themen und Probleme, die die moderne Welt auszeichnen, stellt das Buch dar. „Daten haben die Macht, die Zeit an einem bestimmten Punkt einzufrieren, und genau wie man erst das Negativ entwickeln muss, bevor man ein Foto erhält, kommen die in den Datensätzen verborgenen Muster erst durch Karten und Grafiken richtig zum Vorschein“, heißt es in der Einleitung.
Probleme und Fragen der Gegenwart und Zukunft
Der „Atlas des Unsichtbaren“ wagt einen Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unseres Planeten. Er stellt die Phänomene und Probleme dar, die die Welt früher beschäftigt haben, mit denen wir aktuell zu kämpfen haben und die für uns in der Zukunft relevant sein werden. Das Buch unterteilt sich dabei in vier Kategorien:
- Woher wir kommen: Einzelschicksale im Holocaust und DNA-Kits, die Menschheitsgeschichte als Reihe von Verschmelzungen, das wahre Ausmaß des Sklavenhandels und die Herkunft unserer Namen – spannende Fakten über unseren Ursprung wechseln sich mit dunklen Kapiteln der Menschheitsgeschichte ab.
- Wer wir sind: Bevölkerungszahlen, die sich mithilfe von Mobilfunkdaten jederzeit abrufen lassen; Pendlerströme in Amerika; das Phänomen zunehmenden Bike-Sharings oder der Zusammenhang zwischen dem Einkommen und der Entfernung zur nächsten Stadt in verschiedenen Ländern – dieses Kapitel setzt sich mit dem aktuellen Zustand auf unserem Planeten auseinander und stellt die großen Ausmaße dar, die die Schere zwischen Arm und Reich weltweit auslöst.
- Wie es uns geht: Eine globale Glücksmessung, die großen Mengen an CO2-Ausstoß, die pro Woche durch Flugreisen entstehen, der deutlich höhere Anteil an unbezahlten Arbeitsstunden, die Frauen leisten müssen oder das Leid von Geflüchteten am Beispiel der Rohingya in Myanmar: Die Grafiken aus diesem Kapitel machen deutlich, mit welchen großen Problemen und Defiziten wir weltweit zu kämpfen haben – und dass das Glück eines Landes immer vom Einkommen abhängt.
- Was uns erwartet: Zunehmende Hitzewellen und Kälteeinbrüche, Waldbrände und Wirbelstürme, schmelzende Gletscher, rückgängige Fischbestände in Folge der Ozeanerwärmung, verlangsamtes Bevölkerungswachstum durch niedrige Geburten- und Todesraten: Die Zukunft auf der Erde sieht düster aus, wenn man sich die Folgen des Klimawandels in Form von steigenden Temperaturen und regelmäßigen Naturkatastrophen anschaut.
Bekannte Inhalte und überraschende Abbildungen
Utopia meint: Der „Atlas des Unsichtbaren“ ist ein anspruchsvolles Buch, das dringliche Fragen und Probleme der Gegenwart und Zukunft in den Blick nimmt. Weil es mehr Grafiken als Text enthält, müssen sich Leser:innen umfassend mit den Abbildungen auseinandersetzen, um sie richtig interpretieren und einordnen zu können. Dabei sind die Fakten, die das Buch liefert, weitaus weniger überraschend als die Darstellungsformen selbst, durch die sie transportiert werden. Schließlich lässt sich das Werk keineswegs mit gängigen Atlanten, die Länder, Kontinente oder Ozeane darstellen, vergleichen. Daher sei der „Atlas des Unsichtbaren“ allen ans Herz gelegt, die Freude daran haben, überraschende Karten und Grafiken zu entdecken.
Daten zum Buch:
- Titel: „Atlas des Unsichtbaren: Karten und Grafiken, die unseren Blick auf die Welt verändern“
- Autoren: James Cheshire und Oliver Uberti
- ISBN: 978-3446270930
- Preis: 26,00 Euro
- Kaufen**: im lokalen Buchhandel oder online, zum Beispiel bei Buch7, Thalia oder Amazon
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