In seinem Buch „Outlaw Ocean“ beschreibt Ian Urbina, wie tagtäglich auf hoher See Verbrechen an Mensch, Tier und Natur verübt werden. Dabei ist die Gesetzlosigkeit des Meeres ein Problem, weshalb die Täter*innen immer wieder straffrei davonkommen.
Outlaw Ocean: Ein Buch über die Schattenseiten des Ozeans
Ian Urbina ist investigativer Journalist und insbesondere für seine Arbeit bei der New York Times bekannt. Für sein Buch „Outlaw Ocean“ begab er sich auf eine fünfjährige Recherche, um die Gesetzlosigkeit des Ozeans mit eigenen Augen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erleben.
So begleitete er zum Beispiel die Organisation Sea Shepherd auf einer Verfolgungsjagd des Schiffes „Thunder“, eines der berühmtesten Schiffe in der illegalen Fischerei-Szene. Er beobachtete die verzweifelten Versuche von Behörden, ihre nationalen Gewässer vor illegaler Fischerei zu schützen und suchte immer wieder das Gespräch mit versklavten Arbeitskräften. Urbina machte sich selbst ein Bild von den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, die sich tagtäglich auf hoher See ereignen.
Dabei beschreibt er die Mechanismen, mit denen große Fischerei-Unternehmen die Gesetzlosigkeit der Ozeane ausnutzen und ein Netzwerk kreieren, das dafür sorgt, dass sie immer wieder ungestraft davon kommen. Doch nicht nur die Fischerei, sondern auch die Verbrechen der Kreuzfahrt- und Erdölindustrie und die Piraterie sind Themen des Buches.
Einen ersten Einblick in Urbinas Arbeit gibt ein Artikel der NewYorkTimes, in dem er über die menschenverachtenden Lebensbedingungen von versklavten Männern und Kindern in der Fischereibranche aufklärt.
Outlaw Ocean: Wie ist das raue Meer zu bändigen?
In „Outlaw Ocean“ beschreibt Urbina auf persönliche Weise die Verbrechen an Mensch, Tier und dem Ozean selbst. Unsere romantisierte Perspektive auf das Meer als Ort der Freiheit wird dabei auf eine harte Probe gestellt. So erscheint der Ozean doch vor allem als gefährlicher und rechtsfreier Raum, wo Grausamkeiten selten ans Tageslicht gelangen und noch seltener ihren Weg in die Berichterstattung an Land finden.
Doch neben der Verzweiflung, die das Buch vielleicht erzeugen mag, gibt Urbina am Ende Hoffnung. Er zeigt Lösungsvorschläge auf, mit denen der Mensch die gefährliche Macht des Ozeans einschränken kann. Dabei geht er nicht nur auf Handlungsmöglichkeiten von Staaten und Politiker*innen ein, sondern ruft Leser*innen dazu auf, sich über Organisationen, wie SeaShepherd oder Seafarer Help zu informieren und diese nach eigenen Möglichkeiten zu unterstützen.
Auch unser Fischkonsum ist von Bedeutung. Denn je höher die Nachfrage nach möglichst billigem oder außergewöhnlichem Fisch und Meeresfrüchten ist, desto mehr lohnt sich illegale Fischerei. Umweltorganisationen, wie WWF und Greenpeace haben deshalb Fischratgeber erstellt, die dir aufzeigen welche Fischarten du meiden und worauf du beim Kauf generell achten solltest. Mehr Informationen zu nachhaltigem Fischkonsum bekommst du in diesem Artikel: Fisch essen: Das solltest du unbedingt beachten
Kaufen** kannst du das Buch auf Thalia, Buch7, Bücher.de oder Medimops und im Shop von **Sea Shepherd.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Plastik im Meer – was kann ich dafür? Gründe, Fakten & Lösungen
- Überfischung der Meere: Gründe und Auswirkungen
- Korallenriffe: Warum sie so wichtig sind und wie du sie schützt
War dieser Artikel interessant?