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Korallenriffe: Warum sie so wichtig sind und wie du sie schützt

Korallenriffe
Foto: CC0 / Pixabay / Mariamichelle

Korallenriffe zählen zu den prachtvollsten und ökologisch vielfältigsten Lebensräumen der Erde. Ihr Einfluss endet jedoch nicht an der Meeresoberfläche: Korallenriffe sind auch für uns Menschen von großer Bedeutung .

Korallenriffe: die größten natürlichen Bauwerke der Welt

Forscher*innen gehen davon aus, dass Korallenriffe mehr als ein Viertel aller marinen Organismen beherbergen. Nicht ohne Grund nennt man Korallen die „Architekten“ der Ozeane: Riffe sind die größten von Lebewesen erschaffenen Bauwerke und bilden die Grundlage für äußerst komplexe Ökosysteme.

Wo ein Korallenriff ist, da ist mit einer Fülle an Leben zu rechnen – zumindest traf diese Aussage bis vor wenigen Jahren zu. In letzter Zeit hat sich dies durch menschliche Einflüsse geändert: Mehr als die Hälfte aller Korallen des Great Barrier Reefs sind 2016 bereits gestorben; mit ihnen weitere Lebewesen.

Die Ursachen werden klar, wenn man unter anderem Fischereimethoden näher betrachtet. Werden Dynamit und Cyanid eingesetzt, können auch Teile eines Riffs weggesprengt werden. Ebenso gefährdet die konventionelle Fischerei dem ausbalancierten Ökosystem eines Korallenriffs, da sie die Fischbestände drastisch reduziert und damit anderen Meeresbewohnern die Nahrungsgrundlage nimmt.

Hinzu kommt die Verschmutzung der Meere  durch Abwässer und Dünger aus der Landwirtschaft. Vor allem sind es jedoch die steigenden Treibhausgasemissionen, die auch im Wasser für einen Temperaturanstieg sorgen und zu einer Versauerung der Meere führen.

Was macht Korallenriffe so schützenswert?

Rund eine halbe Milliarde Menschen hängt wirtschaftlich von Korallenriffen ab.
Rund eine halbe Milliarde Menschen hängt wirtschaftlich von Korallenriffen ab. (Foto: CC0 / Pixabay / Peggy_Marco)
  • Korallenriffe beherbergen ein enormes Artenreichtum

In den Verästelungen von Korallen finden Meeresschnecken und Krebstiere Schutz, Quallen und Mantarochen schweben vorbei, Haie gehen nachts auf die Jagd. Neben tropischen Regenwäldern gehören Korallenriffe zu den artenreichsten und ältesten Ökosystemen unseres Planeten.

Knapp 800 Stachelhäuterarten (dazu gehören Seesterne und Seegurken),  rund 500 Seetangarten und mehr als tausend Fisch- und Schwammarten wurden alleine im australischen Great Barrier Reef beobachtet: Eine heterogene Gemeinschaft an Räubern und Beutetieren, an fest verwachsenen und frei beweglichen Organismen, an Pflanzen- und Fleischfressern. Sie alle teilen sich diesen Lebensraum und sorgen durch gegenseitige Interaktionen für die Widerstandsfähigkeit eines Korallenriffs gegen Umwelteinflüsse.

  • Korallenriffe als wirtschaftliche Grundlage

Schätzungsweise eine halbe Milliarde Menschen hängt wirtschaftlich von der Gesundheit der Korallen ab; von Fischer*innen bis hin zu Konsument*innen. Wenn die Fischbestände weiter zurückgehen, entgleitet vielen Menschen sowohl die Arbeits- als auch die Nahrungsgrundlage. Anders gesagt: Die Zerstörung von Korallenriffen könnte sich über eine ökologische Krise hinaus zu einer finanziellen Krise entwickeln.

  • Korallen binden Kohlenstoffdioxid.

Kohlenstoffdioxid ist zwar nicht das stärkste, sicher jedoch das am meisten vorhandene Treibhausgas in unserer Atmosphäre. Es spielt deswegen eine wichtige Rolle im Kontext des Klimawandels und trägt unter anderem zur Versauerung der Meere bei.

Hier kommen Korallen ins Spiel: Die Organismen sind dazu fähig, große Mengen des Klimagases zu fixieren. Sie könnten also dabei helfen, die Klimakrise in den Griff zu bekommen – dies gelingt jedoch nur, wenn sie ausreichend geschützt werden.

  • Korallenriffe schützen Küstenstädte.

Durch ihre stabile Struktur können Riffe als Wellenbrecher fungieren. Für mehrere Millionen Menschen in Ländern wie Indonesien, Vietnam oder den USA könnte sich daher das Überschwemmungsrisiko erhöhen, wenn Riffe weiter zerstört werden.

  • Korallen könnten Krankheiten heilen

Wissenschaftler*innen gehen außerdem davon aus, dass viele Inhaltsstoffe aus Korallen in Zukunft von medizinischer Bedeutung sein könnten. In Anpassung an das dynamische Ökosystem eines Korallenriffs haben hier viele Organismen bestimmte Substanzen entwickelt, mit denen sie sich verteidigen und schützen können. Es wird daher vermutet, dass Korallenriffe eine Goldgrube für die Entdeckung neuer Inhaltsstoffe sind.

Wie du Korallenriffe schützen kannst

Es ist schön, das bunte Treiben an einem Korallenriff aus nächster Nähe zu betrachten. Damit diese Pracht jedoch nicht zerstört wird, solltest du beim Schnorcheln oder Tauchen einen gewissen Abstand zum Riff einhalten. Denk immer daran, dass Korallen leicht abbrechen können und du ihnen zum Beispiel mit deinen Taucherflossen Schaden zufügen kannst.

Dazu kommt, dass in manchen Ländern Schmuckstücke oder Dekoartikel aus Korallen als Souvenirs an Touristen verkauft werden. Das ist besonders problematisch, da Korallen langsam wachsen. Mit einem aus den Meerestieren gefertigten Mitbringsel kannst du also zu einer Zerstörung beitragen, von dem sich ein Riff erst nach Jahren wieder erholt.

Forscher*innen haben außerdem herausgefunden, dass bestimmte Inhaltsstoffe in Sonnencremes Korallenriffe schädigen können. Einige Inselstaaten verbieten deswegen den Gebrauch herkömmlicher Sonnenschutzmittel. Um dennoch einen Sonnenbrand vorzubeugen, gibt es inzwischen alternative Produkte, die auf umweltschädliche Substanzen verzichten. (Du findest solche Alternativen in unserer Bestenliste Mineralische Bio-Sonnencreme)

Die Hauptursache für den Rückgang der Korallen ist der Anstieg der Meerestemperatur – verursacht durch den Klimawandel. Es wird prognostiziert, dass schon eine Erwärmung um „nur“ zwei Grad eine Schädigung aller Korallen-Ökosysteme bis zum Jahr 2050 bewirken könnte. Es liegt sowohl an der Politik, als auch am Einzelnen, das Klima und die Umwelt besser zu schützen, um solche Konsequenzen zu vermeiden.

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