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Buntspecht: So erkennst und schützt du ihn

Buntspecht
Foto: CC0 / Pixabay / phr159

Der Buntspecht ist in Deutschland der am häufigsten vorkommende Spechtvogel. Hier erfährst du mehr zu seiner Lebensweise und wie du zu seinem Schutz beitragen kannst.

Buntspechte kannst du nicht nur gut hören, sondern auch gut sehen. Mit seinen circa 25 Zentimetern ist der unter Artenschutz stehende Vogel in etwa so groß wie eine Amsel. Er hat ein auffälliges, schwarzweißes Gefieder und orangerote Schwanzdecken – das sind die Federn am unteren Teil des Bauches. Sein Schnabel ist dunkel, meißelförmig und sehr robust. Das muss er sein, denn mit dem Meißelschnabel kann der Buntspecht kräftig und schnell auf Baumholz einschlagen. Diese Hiebe verursachen das Trommeln, welches du im Wald oder Park hören kannst.

Auch wenn der Buntspecht übrigens mitunter minutenlang auf hartes Holz einhämmert, bekommt er davon keine Kopfschmerzen. Was einem menschlichen Gehirn mindestens eine Gehirnerschütterung einbringen würde, lässt den Vogelkopf kalt. Denn das Gehirn eines Buntspechtes sitzt nicht hinter, sondern oberhalb seines Schnabels. So bekommt es nicht die ganze Wucht des Aufpralls ab. Außerdem federn biegsame Knochengelenke und kräftige Schnabelmuskeln den Aufschlag ab. Damit der Druck die Augen nicht herausdrückt, schließt der Specht sie kurz bevor sein Schnabel auf das Holz trifft.

Wo und wie lebt ein Buntspecht?

Buntspechte lieben altes Holz.
Buntspechte lieben altes Holz.
(Foto: CC0 / Pixabay / LubosHouska)

Buntspechte sind keine Zugvögel. Du kannst sie in Deutschland also ganzjährig überwiegend in Wäldern beobachten. Sie leben in Laub- und Nadelwäldern, aber auch in Parks, großen Gärten und Bäumen am Rande von Feldern. Alte und umgestürzte Bäume sind den Spechten am liebsten. In dem Totholz tummeln sich Insekten wie Ameisen, Spinnen, Raupen und Würmer. Er kann sie mit den Widerhaken an seiner Zungenspitze aus dem morschen Holz leicht herausholen. Seine Zunge ist übrigens sehr lang und dünn, ähnlich wie ein Schnürsenkel. Außer Krabbeltierchen frisst der Buntspecht auch Samen, Nüsse und Beeren.

Der Buntspecht ist bekannt für seine sogenannten Spechtschmieden. Das sind Risse und Spalten in der Baumrinde, die Buntspechte zur Fixierung von Zapfen benutzen. Ist der Zapfen erst einmal fest verankert, kann der Vogel bequem die Samen heraustrommeln. 

Buntspechtpaare betreiben die Brutpflege gemeinsam. Die Eier legt das Weibchen im April. Ihre Nester hämmern sich Buntspechte in die Baumstämme zurecht, meistens in einer Tiefe von 20 bis 50 Zentimetern. 

So kannst du den Buntspecht schützen

Buntspechte sind für Zufütterung dankbar,
Buntspechte sind für Zufütterung dankbar,
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Der Buntspecht ist die häufigste Spechtart in Deutschland und gilt daher nicht als bedroht. Allerdings ist er ein Waldbewohner und der Rückgang naturnaher Wälder macht ihm zu schaffen. Er weicht auf Parks und Gartenanlagen aus.

Da der Specht altes Holz braucht, um genügend Nahrung zu finden, nützen ihm Forstwälder mit einem niedrigen Totholzanteil wenig. In solchen wirtschaftlich genutzten Wäldern werden die Bäume gefällt und weiterverarbeitet, bevor sie morsch werden können. 

Diverse Tierschutzorganisationen (zum Beispiel der Nabu) setzen sich dafür ein, natürliche Wälder in Deutschland zu erhalten oder wieder aufzubauen. Menschen, die selbst ein Waldstück besitzen, können sich auch daran beteiligen, indem sie: 

  • einen kleinen Teil der stehenden oder gefällten Bäume zum Verrotten im Wald lassen,
  • keine Kahlschläge vornehmen,
  • auf Gift und Chemikalien verzichten
  • und Naturverjüngung betreiben statt Anpflanzung. Die erfordert auch weniger Arbeit, da sich dabei Bäume mit wenigem menschlichen Zutun fortpflanzen.

Auch in deinem Garten kannst du es dem Buntspecht gemütlich machen: 

  • Stelle im Winter ein Futterhäuschen im ruhigen oder wilden Teil deines Gartens auf. Fülle es regelmäßig auf! Buntspechte mögen Erdnüsse oder Haselnüsse, aber auch weiches Obst. 
  • Biete den Vögeln Lebensraum und Fressstellen, indem du Ecken mit Totholz im Garten hast. Das kann ein Haufen dicker Äste sein oder zerhackte Baumstämme.
  • Hier bekommst du weitere Tipps und Inspirationen: Vogelfreundlicher Garten: Das kannst du zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen

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