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Cadmium in Lebensmitteln: Wie das Schwermetall ins Essen kommt

Weizen, Getreide
Foto: CC0 / Pixabay / Hans

Cadmium ist ein giftiges Schwermetall, das in der Umwelt vorkommt und so auch in unsere Nahrung gelangt. Wie gefährlich Cadmium im Essen ist und was du sonst noch wissen musst, haben wir hier zusammengefasst.

Was ist Cadmium?

Werden Altbatterien unsachgemäß entsorgt, wird Cadmium freigesetzt
Werden Altbatterien unsachgemäß entsorgt, wird Cadmium freigesetzt (Foto: CC0 / Pixabay / 422737)

Bei Cadmium handelt es sich um ein chemisches Element, das hochgiftig ist. Es kommt in sehr geringen Mengen in der Erdkruste vor, in verwittertem Gestein und entsteht auch bei Vulkanausbrüchen. Größtenteils fällt es als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Blei, Kupfer und Zink an. Es entsteht zudem bei unsachgemäßer Entsorgung von Akkus und wird in der Farbindustrie sowie zur Pestizid- und Düngemittelherstellung verwendet.

Das giftige Schwermetall ist also weitverbreitet und oft nicht zu vermeiden, denn es reichert sich schon seit Jahrhunderten in den Böden an. Dort ist es kaum biologisch abbaubar und gelangt so auch in unsere Nahrungskette.

Welche Lebensmittel sind besonders mit Cadmium belastet?

Weizen ist stark mit Cadmium belastet
Weizen ist stark mit Cadmium belastet (Foto: CC0 / Pixabay / Candiix)

Cadmium wird von den Pflanzen aus dem Boden aufgenommen und im Gewebe gespeichert. Regen oder händisches Säubern der Pflanzen kann die Cadmium-Belastung daher auch nicht verringern. Diese Pflanzen werden zu Futtermitteln weiterverarbeitet (z.B. Soja) oder gelangen vom Feld direkt auf unsere Teller (z.B. Getreide).

Besonders mit Cadmium belastet sind:

  • Meeresfrüchte,
  • Innereien,
  • Wildpilze,
  • Ölsaaten,
  • Weizen,
  • Kartoffeln,
  • Blattgemüse.

Andere Getreidesorten und Gemüse sind zwar auch belastet, jedoch nicht so stark. Weil insbesondere Weizenprodukte und Kartoffeln zu Grundnahrungsmitteln zählen, erreichen viele Menschen die täglich tolerierbare Menge an Cadmium. Und das, obwohl der Darm nur 5 Prozent des Cadmiums aus den Lebensmitteln herauslöst – alles andere wird ausgeschieden.

Höchstdosis Cadmium pro Woche

Viele Pilze sind mit Cadmium belastet.
Viele Pilze sind mit Cadmium belastet. (Foto: CC0 / Pixabay / nidan)

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den tolerierbaren Wert auf 2,5µg pro Kilogramm Körpergewicht und Woche festgesetzt. Das heißt: Wird diese Menge nicht überschritten, sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine Gesundheitsschäden zu befürchten.

Laut Bundesumweltministerium ist die Cadmiumbelastung in Deutschland zwar hoch, liegt aber deutlich unterhalb der toxikologisch geduldeten Aufnahmemenge der EFSA. Im Schnitt nehmen wir etwa 1,5 µg Cadmium pro Kilogramm Körpergewicht wöchentlich über die Nahrung auf. Vegetarier kommen auf etwa 1,8 µg Cadmium pro Kilogramm Körpergewicht, da sie mehr Getreide und andere pflanzliche Nahrungsmittel zu sich nehmen. Auch Raucher haben eine höhere Cadmiumaufnahme, da das im Tabak enthaltene Cadmium zu 50% von Menschen aufgenommen wird.

Risiken und Gefahren von Cadmium

Cadmium ist ein giftiges Schwermetall. Eine chronisch hohe Belastung mit Cadmium kann zu Niereninsuffizienz und Demineralisierung der Knochen (Osteoporose) führen. Bereits 1993 wurde Cadmium von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als Humankanzerogen für Lungenkrebs eingestuft.

US-Forscher haben in einer Studie nachgewiesen, dass Cadmium die Alterung der Körperzellen beschleunigt und damit das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöht, darunter Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme.

Eigene Cadmium-Aufnahme verringern

Bio-Produkte enthalten tendenziell weniger Cadmium, so eine Studie
Bio-Produkte enthalten tendenziell weniger Cadmium, so eine Studie (Foto: CC0 / Pixabay / Fotoworkshop4You)

Du kannst zu einem kleinen Teil dafür sorgen, weniger Cadmium über die Nahrung aufzunehmen:

  • Wenn du dich für Lebensmittel aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft entscheidest, verringerst du die Cadmium-Aufnahme etwas. Denn in einer Studie wurde nachgewiesen, dass biologisch angebautes Getreide weniger Cadmium enthält. Das liegt zum Teil daran, dass in der ökologischen Landwirtschaft keine Mineraldünger eingesetzt werden. Gerade Phosphordünger aus der konventionellen Landwirtschaft kann hohe Cadmium-Mengen enthalten, so das Umweltbundesamt.
  • Achte auch darauf, genug Eisen und Calcium zu dir zu nehmen. Denn bei einem Mangel löst der Körper mehr Cadmium aus der Nahrung heraus, sagen Mediziner.

Auf lange Sicht hilft aber nur, das Cadmium in der Natur zu verringern. Das heißt, dass zum Beispiel der Gehalt an Cadmium in Düngemitteln reduziert und Altbatterien und Akkus sachgemäß entsorgt werden.

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