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7 Cleantech-Start-ups, die konkret etwas für den Klimaschutz tun

CleanTech Start-up
Foto: © Sunzilla

CleanTech bedeutet „saubere Technologien“. CleanTech-Innovationen machen heute schon verschiedene Sektoren nachhaltiger – ob Verkehr, Energie, Gebäude, Land- oder Ressourcenwirtschaft.

CleanTech ist ein Schlagwort für alle neuen Produkte und Dienstleistungen, die mehr Leistung bringen und effizienter sind als herkömmliche Technologien. Und die gleichzeitig die Kosten, den Einsatz natürlicher Ressourcen, Energieverbrauch, Abfälle oder die Verschmutzung reduzieren.

Die meisten CleanTech-Start-ups sind von Beginn an auf viel Geld angewiesen sind, um ihre technischen Lösungen überhaupt zu einer gewissen Reife zu bringen. Climate-KIC ist die größte europäische Förderinitiative für klimafreundliche Technologien und hat seit 2010 europaweit schon mehr als 500 Start-ups gefördert. Dazu zählen auch die folgenden Start-ups, die mit ganz unterschiedlichen Ideen Alternativen bieten und konkret zu mehr Klimaschutz beitragen.

Agrilution

Das Münchener Start-up Agrilution bietet den „plantCube“ an, den Gewächsgarten für die eigene Küche. In dem Kühlschrank-großen System ist die Saat auf mehreren Ebenen auf Matten gebettet und kommt daher völlig ohne Erde aus. Für die richtige Belüftung, Wasserzufuhr und Beleuchtung durch LED-Lampen ist automatisch gesorgt. Auf diese Weise wachsen die Pflanzen besonders schnell.

Das System ermöglicht einen weitgehend klimafreundlichen Anbau: Es verbraucht bis zu 95 % weniger Wasser und durch die vertikale Anordnung auch weit weniger Fläche als der herkömmliche Anbau. Lediglich Strom benötigt das System. Da es so groß ist wie eine gängige Spülmaschine, passt es leicht in jede Küche. Was das Konzept von Agrilution außerdem besonders macht, ist die digitale Vernetzung. So können sich die Hobbygärtner über eine App untereinander austauschen. Rund 2.000 Euro soll das System kosten, es ist also kein wirkliches Schnäppchen. „Aber wer Wert legt auf Bio, für den rentiert sich das eigene Gewächshaus allemal“, sagt Gründer Maxiliman Lössl.

Cleantech Start-up
PlantCube, der Gewächsgarten fürs Zuhause. (Foto: © Agrilution)

Carbon Delta

Auf dem Klimagipfel Ende 2016 in Marrakesch haben 45 Staaten beschlossen, bis Mitte des Jahrhunderts aus Kohle, Öl und Gas aussteigen. Dies wird nicht gelingen, wenn wir die Art und Weise, wie wir wirtschaften, nicht radikal verändern und dekarbonisieren. Carbon Delta aus der Schweiz kombiniert die Potenziale aus den Bereichen Fintech und CleanTech. Das Start-up ermittelt und analysiert die Klimaresilienz börsennotierter Unternehmen. Dazu hat es ein eigenes Evaluierungssystem entwickelt, das es Investoren ermöglicht, die Klimarisiken ihrer Portfolios zu beurteilen. Dabei geht es einerseits darum, inwieweit der Wert eines Unternehmens an Investitionen in die fossile Industrie hängt. Zum anderen wird auch analysiert, inwieweit der Klimawandel den Wert des Unternehmens direkt beeinträchtigen könnte.

Ecoglobe

„40 Prozent der weltweit benötigten Energie wird in Gebäuden verbraucht“, sagt Tariq Kaddoura. Der Gründer des Beratungs- und Softwareunternehmens Ecoglobe sieht daher ein Riesenpotenzial darin, Gebäude nachhaltiger zu machen. Und zwar ganzheitlich: nicht nur durch Erneuerbare Energien, sondern auch durch einen verbesserten Umgang mit Wasser oder eine optimale Belüftung. Ecoglobe hilft Unternehmen und Architekten dabei, ihre Projekte nachhaltiger zu gestalten – und dabei gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Dazu hat Ecoglobe die Software „Building Optimizer“ entwickelt. Die Software findet durch Simulationen heraus, welche Investitionen den größten Einfluss auf Energieverbrauch, Komfort und Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes haben. Welche Kriterien berücksichtigt werden und welche Ziele genau erfüllt werden sollen, das entscheidet der Kunde.

Green City Solutions

Green City Solutions, gestartet in Dresden, sitzt mittlerweile auf dem Berliner Euref-Campus. Das Start-up hat den „City Tree“ entwickelt – eine Installation, die Moose und eine IoT-Technologie kombiniert. Vertikal an einer freistehenden Wand angebracht, entspricht die Umweltleistung des City Trees der von 275 urbanen Bäumen. Allerdings benötigt ein City Tree dafür lediglich 5 % der Kosten und 99 % weniger Platz. Die Wand absorbiert Feinstaub und CO2 und kann die lokale Luftverschmutzung in einem Umkreis von 50 Metern um 30 % reduzieren. Der freistehende Biofilter verbessert die Aufenthaltsqualität durch Luftbelastungs-, Lärm- und Hitzereduktion.

Der „City Tree“ steht unter anderem bereits in Oslo, Paris sowie in Dresden und in Berlin. Darüber hinaus wurde in Asien die erste Einheit diesen Sommer in Hong Kong implementiert.

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Ein City Tree (Bildmitte) in Oslo – die Umweltleistung entspricht lt. Hersteller der von 275 Bäumen. (Foto: © OsloPhototour)

NÜWIEL

Sandro Rabbiosi, Vater dreier Kinder, testete verschiedene Fahrradanhänger, um nicht doch noch auf ein Auto umsteigen zu müssen. Doch kein Anhänger war ihm sicher genug, weil den meisten ein Bremssystem fehlt. Also gründete Rabbiosi das Start-up NÜWIEL in Hamburg und entwickelte einen intelligenten Fahrradanhänger für den Lastentransport. Der Anhänger ist mit einem Elektromotor ausgestattet, der bis zu 25 km/h schnell fährt. Installierte Sensoren messen Geschwindigkeit und Fahrtrichtung des Fahrrades und steuern den Anhänger praktisch eigenständig hinterher. Geht es bergab, bremst der Anhänger leicht und lädt dabei seine Batterien auf. Geht es bergauf, dann gibt er dem Fahrer sogar einen kleinen Schub.

Auf diese Weise können Radfahrer und Fußgänger Lasten transportieren, ohne das zusätzliche Gewicht des Anhängers zu spüren. Der Anhänger ist mit jedem Fahrrad, Faltrad, Lastenrad oder Elektrofahrrad kompatibel – ohne Umbauten. Der Anhänger erfüllt die EU-Normen für den Betrieb auf Fahrradwegen und Straßen.

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Der motorisierte Fahrradanhänger von Nüwiel. (Foto: © Nüwiel)

SunZilla

1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu einem zuverlässigen Stromnetz. Ihren Energiebedarf decken sie oft mithilfe von Dieselgeneratoren. Nachteilig an Dieselgeneratoren ist nicht nur deren Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen, sondern auch die Emission von Abgasen sowie der Lärm. Das Start-up SunZilla hat ein mobiles Solarkraftwerk entwickelt und will damit eine grüne, nachhaltige und geräuschlose Alternative zu Dieselgeneratoren bieten.

Das System ist ein Zusammenspiel aus Solarmodulen und kleinem Batteriespeicher und ermöglicht eine zuverlässige Energieversorgung genau da, wo sie benötigt wird. Das Besondere des SunZilla-Konzepts: Das Start-ups bietet den Bauplan kostenlos und als Open-Source im Internet an. „Wir wollen die Energieproduktion und den Energieverbrauch dezentralisieren und demokratisieren, um die Menschen weltweit unabhängiger vom bestehenden, nicht nachhaltigen System zu machen“, schreibt SunZilla auf seiner Homepage.

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Das mobile Solarkraftwerk von Sunzilla ersetzt stinkende Dieselgeneratoren. (Foto: © Sunzilla)

ZOLAR

Das Vorhaben, eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren, kann mitunter ganz schön kompliziert wirken. Viele Details und Auflagen wollen beachtet werden. Die Berliner ZOLAR will Hausbesitzern die Anschaffung von Solaranlagen und Stromspeichern so einfach wie möglich gestalten. Das Start-up übernimmt alle Aufgaben von der ersten Idee über die Planung bis zur Installation und den Betrieb der Anlage.

Interessierte Hausbesitzer geben online die Beschaffenheit und Größe des Daches, den Standort des Gebäudes, ihren Stromverbrauch und weitere Details ein, die wichtig für die Installation der Anlage sind. Außerdem soll noch ein Foto vom Dach hochgeladen werden. Auf Basis der Daten erstellt ZOLAR ein Festpreis-Angebot und vermittelt einen lokalen Fachberater aus seinem Netzwerk. Der Dienstleister berät und installiert mit seinem Team die Anlage plus Wechselrichter und Stromspeicher.

CleanTech: Fördergelder suchen Ideen

Hast du eine zündende Idee für mehr Klimaschutz? Seit 1. Dezember können sich Start-ups aus dem CleanTech-Bereich wieder für das Accelerator-Programm von Climate-KIC bewerben. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 6. Februar 2017.

Das Accelerator-Programm läuft über einen vorher definierten Zeitraum zwischen 6 und 18 Monaten. Neben Coaching und Zugang zu Investoren, Mentoren und potenziellen Partnerunternehmen bekommen die Start-ups auch eine finanzielle Unterstützung von bis zu 95.000 Euro.

Gastbeitrag von Cassi Welling, Managerin des Berliner Climate-KIC Accelerators

Climate-KIC ist die größte europäische Förderinitiative für klimafreundliche Technologien. Als EU-Programm 2010 ins Leben gerufen, fördert Climate-KIC mit Büros in 15 europäischen Ländern Innovationsprojekte, Start-ups und Nachwuchs-Innovatoren.

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