Vor den Feiertagen führen viele Menschen einen Corona-Schnelltest zu Hause durch. Nach dem Test stellt sich die Frage: Wohin mit den vielen Einzelteilen des Testkits? In welche Tonne gehören Pipette, Stäbchen und die Testkassette? Gelten wegen einer eventuellen Infektionsgefahr besondere Regeln?
Wem der Schutz der Umwelt am Herzen liegt, der oder die zuckt derzeit bei den wachsenden Müllbergen innerlich zusammen: Wir alle müssen OP- bzw. FFP2-Masken tragen, die nach wenigen Malen Tragen entsorgt werden. Viele machen zuhause regelmäßig Corona-Schnelltests, damit fällt zusätzlicher Müll an.
Wer sich selbst testet, steht nach dem (hoffentlich negativen) Test vor der Frage: Wie kann man den Schnelltest am besten entsorgen? In welchen Müll sollen all die vielen Einzelteile, aus denen so ein Testkit besteht?
Die Selbsttests für Laien bestehen üblicherweise aus einem (in Papier und Plastik verpackten) Teststäbchen für den Abstrich, dem Fläschchen mit der Lösung, einer Kunststoff-Pipette, der Testkassette sowie der Anleitung und einer Umverpackung.
Zum Schutz von Umwelt und Gesundheit: Schnelltests richtig entsorgen
Wir haben recherchiert und dabei erfahren: Den Abfall, der bei Abstrichen im häuslichen Umfeld anfällt, hat das Robert Koch-Institut (RKI) als „Hausmüll“ eingestuft. Die Viruslast wird bei den Selbsttests als gering angesehen – nichtsdestotrotz sollten die Schnelltest-Abfälle in einem reißfesten, feuchtigkeitsbeständigen und dichten Behältnis verpackt über die Restabfalltonne entsorgt werden. Das empfehlen das Bundesumweltministerium und das Robert Koch-Institut (RKI) in ihren Empfehlungen zu aktuellen Fragen der Abfallentsorgung.
Corona-Selbsttests entsorgen: Darf die Verpackung in den gelben Sack?
Da die Viruslast meist gering ist und sowohl die Umverpackungen als auch der Beipackzettel nicht mit dem Probenmaterial in Berührung kommen, dürfen Umverpackungen aus Papier oder Pappe sowie der Beipackzettel in die Papiertonne. Kunststoffverpackungen dürfen in den gelben Sack, so Michael Jedelhauser, Referent Kreislaufwirtschaft beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) gegenüber Utopia.
Sollte der Schnelltest positiv ausfallen, ist es sicherer, alle Abfälle gut verpackt über den Restmüll zu entsorgen. Der nächste Schritt lautet in diesem Fall: Isoliere dich zuhause und vereinbare einen Termin für einen PCR-Test, um das Ergebnis des Schnelltests zu überprüfen.
Wenn du dich außerdem fragst, wohin mit gebrauchten Masken, Einweghandschuhen und dem Müll, der bei Infizierten anfällt, hier die Antworten im Schnellüberblick:
Wie werden OP- und FFP2-Masken entsorgt?
OP- und FFP2 Masken enthalten synthetische Fasern und sind nicht recycelbar. Damit gehören sie nicht in den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne und auch nicht in den Papiermüll. Wirf deine gebrauchte Maske in die Restmülltonne!
Wichtig zu wissen: Masken solltest du auf keinen Fall in der Toilette runterspülen. Das Vlies löst sich im Unterschied zu Toilettenpapier nicht auf und kann zu Verstopfungen in der Kanalisation führen.
Wie kann ich Einmalhandschuhe richtig entsorgen?
Einmalhandschuhe bestehen aus Latex, Vinyl oder Nitril. In allen Fällen gehören die gebrauchten Schutzhandschuhe nicht in die gelbe Tonne, sondern den Restmüll. „Das hat nicht nur mit der Hygiene zu tun, sondern auch damit, dass Handschuhe nicht als Verpackungen gelten“, erklärt die Initiative „Mülltrennung wirkt“.
Und was ist mit dem Corona-Müll, der bei infizierten Menschen und in der Quarantäne anfällt?
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat oder in häuslicher Quarantäne ist, sollte Abfälle, mit denen er oder sie in Kontakt war, in einen Plastikbeutel geben, diesen gut verschließen und über den Restmüll entsorgen. Hygieneabfälle wie Taschentücher etc. dürfen auf keinen Fall im Papier- oder Biomüll entsorgt werden. So schützt du die Mitarbeiter:innen der Entsorgungsunternehmen vor einer möglichen Infektion.
Glasabfälle, Pfandflaschen, Batterien etc. solltest du sammeln und erst wenn du wieder gesund bist bzw. die Quarantäne aufgehoben wurde, wie gewohnt ins Recycling geben.
Sicherheit geht vor …
Die Müllmengen, die durch Einmalmasken und Corona-Tests entstehen, sind enorm. Das sollte dich aber nicht daran hindern, deine Maske regelmäßig durch eine neue zu ersetzen und einen Corona-Schnelltest zu machen. In diesem Fall sind Gesundheit und Sicherheit für dich und deine Mitmenschen oberstes Gebot.
Es gibt jedoch viele andere Punkte, bei denen du im Alltag ganz einfach etwas für dem Umweltschutz tun kannst:
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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