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Deutscher Nachhaltigkeitspreis & Next Economy Award: Das sind die Gewinner 2023

Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2023
Foto: Christian Köster

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis zeichnete auch im Jahr 2023 wieder Unternehmen und Organisationen aus, die Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig transformieren wollen. Wir stellen dir die Gewinner:innen genauer vor.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) wurde von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis dieses Jahr zum 16. Mal vergeben. Der Preis soll Unternehmen, Organisationen, Initiativen, Kooperationen und einzelne Akteur:innen auszeichnen, die ihre Arbeit darauf ausrichten, die zentralen ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit mit kreativen und nachhaltigen Lösungen anzugehen. Laut eigenen Angaben ist der DNP „Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement“.

Der Preis wird in verschiedenen Kategorien vergeben. 2023 prämierte der DNP Vorreiter:innen der Nachhaltigkeit in den Kategorien Unternehmen, Architektur, Start-ups (NEA) und erstmalig Sport sowie Internationaler DNP. Seit 2020 nutzt die Stiftung für die Vergabe des Preises innerhalb der Kategorien zudem fünf „Transformationsfelder“. Dies betont die Dringlichkeit für ein schnelles Handeln: Wenn wir es in diesen fünf zentralen Bereichen nicht schaffen, eine wirkliche nachhaltige Transformation anzukurbeln, ist die Klimakrise kaum noch zu bewältigen.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2023: Transformationsfelder

Die Transformationsfelder leiten sich aus der Agenda 2030 der UN und der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ab. Sie umfassen die Bereiche Klima, Ressourcen, Natur, Wertschöpfungskette und Gesellschaft.

  • Transformationsfeld Klima: Es beschäftigt sich mit Innovationen, die zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen und eine klimaneutrale Zukunft fördern.
  • Transformationsfeld Ressourcen: Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis zeichnet in diesem Feld Projekte und Unternehmen aus, die sich auf ressourcenschonende Kreisläufe fokussieren.
  • Transformationsfeld Natur: In diesem Feld sind Unternehmen und Organisationen vertreten, die Ökosysteme regenerieren und die Biodiversität erhalten wollen.
  • Transformationsfeld Gesellschaft: Hier geht es um Akteur:innen und Unternehmen, die sich dafür einsetzen, soziale Ungerechtigkeiten zu mindern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
  • Transformationsfeld Wertschöpfungskette: Wertschöpfungsketten sind in unserer global vernetzten Welt oft lang und kaum vollständig bis zu ihrem Ursprung nachvollziehbar. Umso wichtiger, dass Unternehmen entlang der gesamten Produktionskette auf faire Arbeitsbedingungen achten.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2023: Kategorie Unternehmen

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wurde 2023 zum 16. Mal vergeben.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wurde 2023 zum 16. Mal vergeben.
(Foto: Christian Köster)

In dieser Kategorie prämiert der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Vorreiter aus der Wirtschaft, die Nachhaltigkeit als wesentlichen Aspekt ihres Geschäftsmodells verstehen und Verantwortung für positiven gesellschaftlichen Wandel übernehmen. Zum ersten Mal wurden 2023 die Preisträger:innen durch eine Kombination aus Bewerbungen und einer KI-gestützten Analyse öffentlich verfügbarer Nachhaltigkeitsdaten von über 5.000 Unternehmen ausgewählt. Anhand eines Scoringsystems wurden die besten Beiträge zur nachhaltigen Transformation in 100 Branchen in 20 Sektoren ermittelt. Ziel des DNP ist es, in allen Branchen Vorreiter zu identifizieren und den Wandel schnell auf die gesamte Wirtschaft zu übertragen.

Zu den diesjährigen Unternehmensgewinner:innen gehören:

Branche: Energiespeicher und -übertragungstechnik

Duesenfeld GmbH:

  • Die Duesenfeld GmbH gewinnt Lithium-Ionen-Batterien zurück und setzt dabei stark auf Materialrecycling, wodurch sie einen Beitrag zur CO2-Einsparung leistet.
  • Das Unternehmen hat einen einzigartigen Recyclingprozess entwickelt, der nicht nur übliche Metalle, sondern auch Graphit, Elektrolyte und Lithium für das Materialrecycling liefert. Ihr Fokus liegt auf nachhaltiger Mobilität.

Branche: Energieerzeugung und -handel

Bürgerwerke eG:

  • Die Bürgerwerke eG strebt danach, Erneuerbare Energie in die Hände der Bürger:innen zu legen.
  • Durch Förderung innovativer Projekte und die gemeinschaftliche Bündelung regionaler Energiegenossenschaften engagieren sie sich für die Energiewende, nachhaltige Kommunikation und den aktiven Ausbau von E-Mobilität. 

Die Bürgerwerke sind zudem Teil der Utopia-Bestenliste für Ökostromanbieter.

Branche: Nahrungs- und Genussmittel

Alnatura Produktions- und Handels GmbH:

  • Die Alnatura Produktions- und Handels GmbH fördert seit 1984 aktiv Bio-Landbau und Umweltschutz.
  • Unter dem Motto „Sinnvoll für Mensch und Erde“ setzt sich das Unternehmen für Tierwohl, bedrohte Ökosysteme und soziale und ökologische Gerechtigkeit entlang der Lieferkette ein.

Alnatura ist zudem Teil der Utopia-Bestenliste für Bio-Supermärkte

Branche: Verpackungen

reCup GmbH:

  • Die reCup GmbH betreibt Deutschlands größtes Mehrwegsystem für Coffee-to-go und Take-away-Food.
  • Ihr Ansatz der Kreislaufwirtschaft fördert langlebige Produkte, die am Ende recycelt und weiterverwertet werden können.

Branche: Rohstoffindustrie

GROWN bio BV:

  • GROWN bio produziert eine nachhaltige Alternative zu Plastikschaum auf Basis von Pilzen und recycelten landwirtschaftlichen Abfällen.
  • Ihr Produkt ist zu 100 % kompostierbar und bietet die gleiche Leistung wie Kunststoffschaum. 

Branche: Metall- und Mineralienverarbeitung

Fairever GmbH – Artisanal Gold:

  • Fairever ist auf fair gehandelte Edelmetalle spezialisiert und fördert verantwortungsvolle Goldgewinnung aus Kleinbergbau.
  • Durch Fairtrade– und Fairmined-zertifiziertes Gold verbessert das Unternehmen Arbeitsbedingungen, reduziert den Einsatz giftiger Chemikalien und minimiert Umweltauswirkungen.

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Branche: Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik

Vaillant GmbH:

  • Vaillant bietet Heiz- und Klimatechnologien für die Energie- und Wärmewende an.
  • Das Unternehmen verfolgt ein globales Nachhaltigkeitsprogramm und nutzt 100 % Ökostrom sowie Abwärme aus dem Produktionsbereich.

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Branche: Textilien

VAUDE Sport GmbH & Co. KG:

  • VAUDE Sport produziert seit 2022 „klimaneutrale“ Produkte und strebt an, ab 2024 den Großteil aus biobasierten oder recycelten Materialien herzustellen.
  • Das Unternehmen setzt sich für transparente Lieferketten, soziales Engagement und Kreislaufwirtschaft ein.

Vaude ist zudem Teil der Utopia-Bestenliste für Outdoor-Bekleidung.

Branche: Textileinzelhandel

Avocado Store GmbH:

  • Avocado Store ist ein Online-Marktplatz für nachhaltige Konsumgüter, mit Fokus auf faire Mode, nachhaltige Produkte und umweltfreundliche Alternativen.
  • Das Unternehmen betont klimaneutralen Versand und Retouren sowie die Wiederverwendung von Verpackungen.

Avocadostore ist zudem Teil der Utopia-Bestenliste für nachhaltige Online-Shops

Branche: Sportartikel

Patagonia Europe Coöperatief U.A., Germany Branch:

  • Patagonia spendet jährlich ein Prozent des Gesamtumsatzes an gemeinnützige Umweltschutzgruppen und engagiert sich für erneuerbare Energien und transparentes Wirtschaften.
  • Das Unternehmen setzt sich aktiv für die Reduktion von Unternehmensemissionen und den Wechsel zu erneuerbaren Energien ein.

Patagonia ist zudem Teil der Utopia-Bestenliste für Outdoor-Bekleidung

Branche: Wasch- und Reinigungsmittel

SONETT GmbH:

  • SONETT möchte die Branche der Wasch- und Reinigungsmittel Richtung Nachhaltigkeit transformieren.
  • Das Unternehmen bietet schadstofffreie und umweltverträgliche Wasch- und Reinigungsmittel mit Inhaltsstoffen aus ökologischem Anbau an und fördert ein Rücknahme- und Recyclingsystem.

Sonett ist zudem Teil der Utopia-Bestenliste für Bio-Waschmittel und -Waschpulver

Branche: Möbel und Einrichtung

Hartmann Möbelwerke GmbH:

  • Die Hartmann Möbelwerke GmbH produziert Wohn- und Esszimmermöbel aus Massivholz, setzt auf nachhaltiges Holz und erneuerbare Energie.
  • Das Unternehmen engagiert sich in der Wiederaufforstung und legt Wert auf Made in Germany.

Branche: Haushaltsgeräte

Miele & Cie. KG:

  • Miele arbeitet als Familienunternehmen an Nachhaltigkeitsthemen wie CO2-Neutralität und zirkuläre Wertschöpfungskette.
  • Das Unternehmen führt Projekte wie ein Zero-Waste-Haus durch und setzt auf nachhaltigere Stahlerzeugung.

      Die Sieger in den Transformationsfeldern

      Die Schott AG ist Vorreiter in nachhaltigerer Glasproduktion.
      Die Schott AG ist Vorreiter in nachhaltigerer Glasproduktion.
      (Foto: Christian Köster)

      Zusätzlich wählte die DNP-Jury branchenübergreifend jene Unternehmen aus, die in den wichtigsten Transformationsbereichen besonders wirkungsvolle und vorbildliche Beiträge geleistet haben.

      Das sind die Gewinner:

      Transformationsfeld Klima: Schott AG

      Die Schott AG, Hersteller von Spezialglas und Glaskeramik, zielt auf eine klimaneutrale Produktion bis 2030. Ihr Aktionsplan sieht den Übergang zu 100 Prozent Grünstrom, den Einsatz von grünem Wasserstoff und die Verbesserung der Energieeffizienz vor. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Elektrifizierung der energieintensiven Glasschmelze, um schädliche Emissionen zu reduzieren. Denn die Glasindustrie ist laut dem DNP eine der energieintensivsten Branchen in Deutschland.

      Transformationsfeld Natur: Alnatura

      Alnatura setzt sich durch biologischen Landbau für Umweltschutz und Biodiversität ein. Die „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ unterstützt Landwirt:innen bei der Umstellung auf Bio. Alnatura fördert zudem verschiedene Umweltprojekte, einschließlich der Renaturierung von Mangrovenwäldern. Der Alnatura Campus in Darmstadt dient als Beispiel für naturnahes Design und beheimatet diverse Tier- und Pflanzenarten.

      Transformationsfeld Ressourcen: Interzero Circular Solutions Germany GmbH

      Interzero strebt eine Welt ohne Abfall an und setzt auf geschlossene Kreisläufe sowie effizientes Kunststoffrecycling. Das Unternehmen betreibt fünf Sortieranlagen in Deutschland und entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für den gesamten Verpackungskreislauf. Ihr innovatives Konzept, die „Recycling-Allianz“, ermöglicht Unternehmen, aktiv Rohstoffkreisläufe zu schließen.

      Transformationsfeld Gesellschaft/Wertschöpfungskette: Vaude

      VAUDE setzt auf verantwortungsbewusstes Wirtschaften als Vorreiter der Gemeinwohl-Ökonomie. Das Unternehmen sichert faire Arbeitsbedingungen in der Lieferkette durch unabhängige Audits und ist Mitglied der Fair Wear Foundation. Durch den Green Shape Standard und ein umfassendes Umweltmanagement werden höchste Umwelt- und Sozialstandards eingehalten. Die Vaude Academy unterstützt andere Unternehmen bei ihrem Transformationsprozess.

      Next Economy Award 2023

      Der Next Economy Award prämiert Start-ups, die den sozialen und ökologischen Wandel vorantreiben, sowie etablierte Unternehmen, die mit nachhaltigen Start-ups kooperieren. 

      Gewonnen haben diese Unternehmen:

      • Concular GmbH: Die Bauindustrie ist für 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen und 60 Prozent der globalen Abfallproduktion verantwortlich, so der DNP. Concular stellt ein digitales Ökosystem für nachhaltiges Bauen dar, indem es zirkuläre Wertschöpfungsketten für Baustoffe schafft. Mithilfe ihrer Software digitalisieren sie bestehende Gebäude, erstellen Materialpässe und ermöglichen die Vermittlung von Baumaterialien, was laut der Jurybegründung bereits zu erheblichen Umwelt- und Kosteneinsparungen geführt hat.
      • Plastic Fischer GmbH: Plastic Fischer nimmt sich dem Problem der Plastikverschmutzung in Flüssen, um zu verhindern, dass der Müll in die Ozeane gelangt. Mit ihrer „TrashBoom“-Technologie, einer einfachen Lowtech-Barriere, reinigen sie Flüsse, indem sie lokal verfügbare Materialien und einen kosteneffizienten Ansatz nutzen. Das gesammelte Plastik wird in eigenen Anlagen sortiert und verarbeitet, wodurch Plastic Fischer nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch eine Abfallwirtschaftsinfrastruktur in Schwellenländern aufbaut und die Recycling-Rate erhöht. 

      Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2023

      Die U-Halle Mannheim ist eine ehemalige Lagerhalle der US-Streitkräfte, die den DNP Architektur 2023 für ihre nachhaltige Umnutzung erhalten hat. Das Projekt verwandelt die 700 Meter lange Halle in einen multifunktionalen Raum für Veranstaltungen, Ausstellungen und Gastronomie, wobei besonderer Wert auf den Erhalt und die Wiederverwendung von Bauteilen sowie die Schaffung nachhaltiger Freiräume gelegt wird.

      Laut dem DNP demonstriert das Projekt vorbildhaft, wie bestehende Strukturen nachhaltig umgewandelt werden können, anstatt sie abzureißen. Dies setzt nicht nur Impulse für moderne Nachnutzungskonzepte, sondern minimiert auch den klimaschädlichen Einfluss im Baubereich.

      Warum der Bausektor klimaschädlich sein kann:

      Klimaschädliche Praktiken im Bausektor entstehen oft durch den vorzeitigen Abriss bestehender Gebäude, was zur Freisetzung von Embodied Carbon führt. Bei traditionellen Konversionen werden Lagerhallen oft vorzeitig abgerissen, was eine Menge Energieverschwendung bedeutet. U-Halle Mannheim dagegen zeigt, wie durch den nachhaltigen Umgang mit vorhandenem Bestand und innovativer Umnutzung der klimaökologische Fußabdruck reduziert und positive Effekte für die Umwelt erzielt werden können.

      Zum ersten Mal vergeben: Internationaler Deutscher Nachhaltigkeitspreis

      Kaffeekoop GmbH mit Rwashoscco Ltd. (Ruanda) – Preisträger NEA
      Kaffeekoop GmbH mit Rwashoscco Ltd. (Ruanda) – Preisträger NEA
      (Foto: Dariusz Misztal)

      Der Internationale Deutsche Nachhaltigkeitspreis würdigt 2023 erstmals Unternehmen, die sich durch Kooperationen für Nachhaltigkeit engagieren und Verantwortung in ihren Lieferketten übernehmen. 

      Das sind die Gewinner: 

      • Jeckybeng mit Hermin Textile: Die Outdoor-Bekleidungsmarke Jeckybeng arbeitet mit dem taiwanesischen Textilhersteller Hermin Textile zusammen, um eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Textilproduktion zu entwickeln und effizientere Wege zur Herstellung von Stoffen im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft zu finden. Unter dem Namen „The Natural Laboratory“ haben sie ein Labor gegründet, das sich darauf konzentriert, funktionale Eigenschaften auf umweltfreundliche Textilien zu übertragen. Ihr Ziel ist es, ressourceneffiziente Materialien und Stoffe zu entwickeln, die eine Kreislaufstrategie für ihre Marke und die gesamte Textilindustrie unterstützen. Eine Innovation dieser Partnerschaft ist die Entwicklung biologisch abbaubarer und technisch recycelbarer wind- und wasserdichter Funktionsmaterialien. Das neueste Projekt „Beyond Natural Stretch“ konzentriert sich auf hochelastische Materialien aus 100 % Naturfasern und verzichtet auf den Einsatz von Elasthan.
      • Kaffee-Kooperative: Seit 2017 ist das Social-Business-Start-up Kaffee-Kooperative bestrebt, den Kaffeehandel durch die Umgestaltung traditioneller Strukturen fairer und nachhaltiger zu gestalten. In Zusammenarbeit mit der Kooperative Rwashoscco aus Ruanda etabliert das Unternehmen faire und transparente Wertschöpfungsketten, in denen Kleinbäuer:innen den gesamten Prozess der Kaffeeproduktion übernehmen. Dadurch sollen sie sich von Rohstofflieferant:innen zu selbstbestimmten Unternehmer:innen entwickeln, die von einer nachhaltigen Kaffeeproduktion gut leben können. Ein auf Blockchain basierendes Transparenz-Tool ermöglicht es den Kund:innen, Einblicke in die gesamte Lieferkette durch einen QR-Code zu gewinnen. Die Kaffeekooperative engagiert sich auch für Gleichberechtigung, indem sie mit der Marke Angelique’s Finest die faire Kaffeeproduktion durch Kaffeebäuerinnen unterstützt. 

      Kaffee-Kooperative ist zudem Teil der Utopia-Bestenliste für Bio-Kaffee & Fair-Trade-Kaffee

      Neu dabei: Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Sport

      Sieger Sport Kategorie "Nachhaltigkeitsheldinnen und -helden des Alltags": Badischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.
      Sieger Sport Kategorie "Nachhaltigkeitsheldinnen und -helden des Alltags": Badischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.
      (Foto: Dariusz Misztal)

      Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Sport zeichnet 2023 zum ersten Mal herausragende Initiativen und Produkte im Bereich Sport aus, um die Entwicklung nachhaltiger Praktiken in der Sportbranche voranzutreiben und zu fördern.

      Das sind die Gewinner:

      Kategorie Sportverbände und -vereine

      Sportvereinigung Feuerbach 1883 e.V. hat sich dem nachhaltigen Handeln verschrieben und bekennt sich dazu, die Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten. Als weltweit einziger Breitensportverein hat sie einen Gemeinwohlökonomie(GWÖ)-Bericht erstellt und ist durch ein externes Audit zertifiziert, was eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung einschließt. Der Verein legt dabei einen besonderen Fokus auf die Mitarbeiter:innen, verbessert kontinuierlich die Arbeitsbedingungen und berücksichtigt die soziale Wirkung im Stadtteil. Zudem setzt er im Klimaschutz auf erneuerbare Energien, emissionsfreie Technologien und fördert die Nutzung von ÖPNV und Fahrradverkehr.

      Kategorie Sportstätten und -anlagen aller Träger

      Der Landessportbund Hessen e.V. bietet mit seinem Öko-Check eine kostengünstige Klimaberatung für seine über 7.400 Mitgliedsvereine an, um ehrenamtlichen Mitarbeitenden Potenziale zur Ressourceneinsparung und im Klimaschutz aufzuzeigen. Durch eine spezielle Förderung für „Kosten- und Klimaschutzmaßnahmen im Sportverein“ werden Wassereinsparung und Klimaschutz in Sportanlagen gefördert, und seit 2021 ist die Prüfung der vollständigen Dekarbonisierung der Anlagen Teil der Beratung.

      Kategorie (Groß-)Veranstaltungen, Spieltage und Sportfeste

      Die Special Olympics World Games Berlin 2023, als größte inklusive Sportveranstaltung, fanden im Juni 2023 in Deutschland statt. Die Planungen waren darauf ausgerichtet, die Bedürfnisse der Athlet:innen zu berücksichtigen, die UN-Behindertenrechtskonvention zu implementieren und die UN-Nachhaltigkeitsziele zu fördern. Ein Schlüsselaspekt war die Einbindung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in Planung und Durchführung, um Bewusstsein zu schaffen, Vorurteile abzubauen und neue Wege in der Berichterstattung zu gehen.

      Kategorie Sportartikel, Sportgeräte und -kleidung

      Die Khulula AG strebt an, die immense Schadstoffbelastung im Outdoor-Wassersport zu reduzieren. Ihr erstes Produkt, der Eco_Optimist, ein Segelboot für Kinder und Jugendliche, besteht laut DNP zu 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und recycelten Materialien, hat einen 70 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck und ist zu 90 Prozent recycelbar. 

      Kategorie Sportmedien und Sportpublikationen

      Die mycrocast GmbH möchte die Inklusion sehbehinderter Menschen bei Live-Events durch ihren SaaS-Ansatz revolutionieren. Anstatt teurer spezieller Hardware ermöglicht die Nutzung von Standardgeräten wie Smartphones eine barrierefreie Audiodeskription mit unbegrenzter Zugänglichkeit für Fans, sowohl im Stadion als auch zuhause. Mit über 3,1 Millionen Zugriffen auf Liveübertragungen bei führenden Verbänden und Clubs trägt das Konzept von mycrocast nachweislich zur Inklusion und sozialen Nachhaltigkeit bei Sportveranstaltungen bei.

      Kategorie „Nachhaltigkeitsheldinnen und -helden des Alltags“

      Der Badische Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. (BBS) hat ein wegweisendes Ausbildungskonzept für Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt, bei dem sie als Co-Trainer:innen ausgebildet werden. Diese inklusiven Trainer-Tandems, die inzwischen in 33 badischen Sportvereinen aktiv sind, tragen dazu bei, Inklusion vorzuleben, die Gesellschaft zu sensibilisieren und die Sportwelt diverser zu gestalten, wodurch das Konzept nun auch bundesweit implementiert wird.

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      Überarbeitet von Annika Reketat

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