Die Glühbirne ist Vergangenheit, die Energiesparlampe auch – die Zukunft gehört den LED-Lampen. Sie sind hell, bezahlbar, dimmbar, langlebig, sparen Energie und damit Geld.
Die früheren Energiesparlampen (eigentlich: Kompaktleuchtstofflampen) sind chemische Bomben, die hochgiftiges Quecksilber enthalten (lies dazu: Energiesparlampe kaputt – was tun?). Unsere Empfehlung lautet: Keine Energiesparlampen mit Quecksilber mehr kaufen! Stattdessen raten wir zu LED-Lampen. Sie haben die Energiesparlampen glücklicherweise schon fast vollständig verdrängt und sind dabei, sich als neuer Beleuchtungs-Standard zu etablieren.
LED-Lampen sind die neue Normalität
In der heute erhältlichen Form sind LED-Lampen seit 2007 auf dem Markt; die Herstellungskosten gingen allerdings bis 2015 noch einmal dramatisch zurück. Sehr erfreulich, denn LED-Birnen sind die stromsparendsten Beleuchtungsmittel, die die Menschheit bislang ersonnen hat. Auch sind sie mittlerweile in vielen Formen, Farben und Lichtstärken erhältlich – z.B. auch als sogenannte Filament-LED, die ganz ähnlich aussieht und leuchtet wie eine klassische Glühbirne.
- Was auf der Verpackung steht
- Bauformen und Fassungen
- Filament-LED – fast wie alte Glühlampen
- Sie LED-Birnen dimmbar?
- Wie hell sind sie?
- Wichtig: Farbtemperatur
- Shops und Kauftipps für LED-Birnen
- Die einzige LED-Lampe mit Blauem Engel
Bei klassischen Glühbirnen wurde ein dünner Wolframdraht zur Weißglut erhitzt und so zum Leuchten gebracht. Das konstante und angenehme Licht hatte sich jahrzehntelang bewährt. Die Glühlampe wandelte aber nur einen extrem geringen Teil der elektrischen Energie auch tatsächlich in Licht um, etwa 95 Prozent gingen in Form von Wärme verloren. Das machte die Glühlampe zu einem schlimmen Energieverschwender, sodass die EU 2008 beschloss, die Herstellung und den Vertrieb stufenweise einzustellen.
LED-Lampen: Vorteile & Nachteile
LED-Lampen dagegen setzen eine ganz andere Technik ein: Sie erzeugen Licht mittels Dioden. Gegenüber klassischen Glühlampen haben LED-Birnen deshalb aus unserer Sicht verschiedene Vor-, aber auch Nachteile.
Das sind die Vorteile:
- LED-Birnen sind langlebig.
- Sie erzeugen ein angenehmes Licht.
- Der Energieverbrauch ist sehr gering.
- Dadurch sparen sie Geld: Wo eine 75-Watt-Glühlampe durch eine vergleichbare LED-Birne ersetzt wird (900 Lumen, ca. 10 Watt), spart ein LED-Leuchtmittel bei vier Stunden Betrieb pro Tag im Jahr über 20 Euro an Stromkosten. Nimmt man alle Lampen der Wohnung zusammen, kommt dabei schon Einiges heraus! Je heller die alten Glühlampen waren, desto größer ist die Ersparnis.
Es gibt auch ein paar Nachteile:
- LED-Lampen sind teilweise noch etwas teurer (dafür aber auch langlebiger)
- sie verlieren im Nutzungsverlauf bis zu 20 Prozent ihrer Leuchtkraft.
Wir sind der Meinung, dass die Vorteile die Nachteile deutlich überwiegen. Wenn du noch klassische Glühbirnen oder Energiesparlampen im Einsatz hast, empfehlen wir dir, diese so bald wie möglich zu ersetzen. Selbst dann, wenn die Glühlampen noch ihren Dienst tun – du kannst sie ja herausschrauben und für später zurücklegen. LED-Birnen sind inzwischen günstig genug, damit sich der vollständige Umstieg lohnt: Die Kosten für die neuen Leuchtmittel wirst du schon nach wenigen Wochen in Form von Energieersparnis wieder eingespielt haben. Warte damit nicht unnötig lange.
Was muss auf der Verpackung von LED-Lampen stehen?
Laut einer EU-Verordnung sind es ganze 14 Detailinformationen, die dem Konsumenten auf der Verpackung einer LED-Birne zugänglich gemacht werden müssen. Nicht alle Informationen sind in der Praxis gleich bedeutend und nicht alle sind auf allen Packungen zu finden.
Zu den wichtigsten Angaben gehören die Größe der Lampenfassung, die Nennleistung und die erzielte Helligkeit in Lumen (die zugleich die Watt-Zahl als leicht erkennbaren Wert der Helligkeit ablöst). Außerdem müssen Informationen über die Farbtemperatur und die Richtung der Lichtabstrahlung vorhanden sein. Diese Daten werden von den Lampenherstellern teils auch im Internet zur Verfügung gestellt.
Utopia rät: Achte vor allem auf die Helligkeit in Lumen und die Farbtemperatur.
Bauformen und Fassungen
2007 kamen LED-Lampen für die verbreiteten E27- und E14-Sockel auf den Markt. Anfangs war die Lichtausbeute noch vergleichsweise klein und entsprach maximal der einer 30-Watt-Glühbirne, weswegen die energiesparenden Leuchtmittel bei manchen noch einen schlechten Ruf als trübe Funzeln haben – inzwischen völlig zu Unrecht.
Die Situation verbesserte sich um das Jahr 2010, als durch modernere Technologie sowohl die Helligkeit gesteigert als auch die Farbtemperatur für die menschliche Wahrnehmung verbessert werden konnte. 2014 kam das LED-Filament hinzu.
Inzwischen sind LED-Birnen in verschiedensten Bauformen (Birne, Tropfen, Globe, Kerze, Spot, Reflektor und Stiftsockel) sowie für alle gängigen Fassungen (E27, E14, GU10, G9, Gu5.3, GU4, G4 und R7s) erhältlich. Fast alle Glühlampen, und auch defekte Energiesparlampen, lassen sich heute durch leuchtstarke LED-Birnen ersetzen, und auch die Zeit der kalt-düsteren Lichter ist vorbei.
Utopia rät: Die üblichsten Bauformen sind E27 (normale „Glühbirne“) und E14 (kleine „Kerze“), besondere Bauformen braucht man selten. Achte auf die Fassung, die Angabe befindet sich meist im Inneren des Lampengehäuses oder auf der alten Glühbirne.
Sind LED-Lampen dimmbar?
Ja und Nein. Lampen mit Leuchtdioden sind dimmbar (auf der Packung oft: „dimmable“), wenn im eingebauten Netzteil zusätzliche Elektronik vorhanden ist, die auf die bei konventionellen Glühbirnen-Dimmern eingesetzte Phasenanschnittsteuerung reagiert.
Ob eine bestimmte LED-Birnen dimmbar ist, steht auf der Packung. Meist sind es nur die E27-Modelle, die dimmbar sind.
Dimmbare Lampen sind meistens etwas teurer als Leuchtmittel mit konstantem Licht. Zugleich findet man hier oft höhere Lumen-Zahlen als bei ungedimmten LEDs, sie sind also heller. Die Lampen können je nach Modell bei niedriger Energiezufuhr ein wärmeres Licht haben, genau wie Glühlampen, weil dann eben nur noch die rötlicheren/gelblicheren Leuchtdioden leuchten. Billige Modelle neigen aber im gedimmten Zustand zum Flimmern.
Utopia rät: Bitte auf keinen Fall nicht-dimmbare LEDs mit Dimmer einsetzen. Am Arbeitsplatz lieber „normale“ LEDs und keine dimmbaren Filament-LEDs verwenden, da ihr Licht ungleichmäßiger ist. Eine Filament-LED wird besser dort eingesetzt, wo man einen Raum beleuchten bzw. „gestalten“ möchte.
Wie hell sind diese Leuchtmittel?
Die Lichtleistung von LED-Lampen wird nicht mehr in Watt angegeben (weil sie ja viel weniger Watt verbrauchen), sondern in Lumen. Die Watt sind das, was wir an Strom investieren, die Lumen das, was wir an Licht erhalten. Eine 60-Watt-Glühbirne bringt es auf nur etwa 12 Lumen Licht pro Watt, weiße LED-Leuchtmittel hingegen bieten 80 bis 150 Lumen pro Watt, verbrauchen also oft nur ein Zehntel des Stroms wie alte Glühbirnen.
LED-Lampen sind effizienter – aber nicht automatisch heller. Das führt der folgende Vergleich vor Augen:
Gewünschte alte Watt-Zahl * 12 = Ungefähre neue Lumen-Zahl
Das ist wirklich nur eine Faustregel, mit der man aber schon sehr weit kommt. Hier ein paar Beispiele, die als Ungefähr-Werte zu verstehen sind:
Glühbirne | LED-Lampe |
25 Watt | 250 Lumen |
40 Watt | 500 Lumen |
60 Watt | 800 Lumen |
75 Watt | 1200 Lumen |
100 Watt | 1500 Lumen |
Die Energieeinsparungen sind enorm und die erzielbare Helligkeit lässt sich anhand der Packungsinformationen leicht nachvollziehen. Allerdings versteht es sich von selbst, dass Billiganbieter hier gelegentlich schummeln. Auch spielt die Bauform eine Rolle dabei, wie hell das Licht erscheint.
Auf der Packung ist auch die Wattanzahl angegeben (die Nennleistung), die aber nur als Information über den Energieverbrauch aber nicht als Vergleichsmaßstab mit konventionellen Glühlampen dient. Stets gilt: Wichtiger sind die Lumen!
Utopia rät: Ignoriere bei LED-Birnen die Watt-Angaben. Nimm stattdessen die gewünschte Wattzahl (einer alten Glühbirne) und multiplizierte sie mit 10 – und leg dann noch 20% drauf – das ist dann die gewünschte Lumen-Zahl.
Wichtig: die Farbtemperatur der LEDs
Jedes Licht hat stark vereinfacht gesagt eine Farbe. Damit ist die so genannte Farbtemperatur gemeint, die als Wellenlänge im Lichtspektrum definiert ist und in Kelvin angegeben wird. Die Sonne zum Beispiel hat eine andere Farbtemperatur als etwa der blaue Himmel oder eine Leuchtstofflampe. Im Alltag bemerken wir das nicht, weil unsere Sinne und unser Gehirn die Unterschiede ausgleichen und ein mehr oder weniger einheitliches Bild liefern.
Dennoch nehmen wir Farbtemperaturen wahr, vor allem relativ zur Umgebung. Warme Lichtfarben sind uns dabei angenehmer als kalte. Daher werden auch LED-Birnen in unterschiedlichen Farbtemperaturen hergestellt: tageslichtähnliche Leuchten haben eine Farbtemperatur von 5500 bis 6000 Kelvin, den Glühlampen nachempfundene Filement-LED, die „warmweißes“ Licht abgeben, liegen bei 2700 bis 3000 Kelvin, teils auch 2200 bis 2500 (also wärmer/rötlicher).
Utopia rät: Für die Wohnung wirst du normalerweise eine warmweiße LED-Birne kaufen, für den Arbeitsplatz sind tageslichtähnliche besser geeignet.
Energieeffizienz von LED-Lampen
Noch bis Herbst 2021 wurde die Energieeffizienz von LED-Lampen in Klassen von A++ (gut) bis E (schlecht) eingeteilt. Seitdem wurden allerdings neue EU-Energielabels für Lampen eingeführt, die nun zwischen A (gut) bis G (schlecht) liegen. Somit entfallen zukünftig die bisherigen „Plusklassen“. Allerdings dürfen die Hersteller noch bis Anfang 2023 die alte Energieeffizienzklassen auf ihre Verpackungen drucken. Die bisher sparsamsten LEDs mit Energieklasse A++ werden dann zukünftig mit den Klassen D bis F ausgewiesen. Damit sollen den Herstellern Anreize gegeben werden, die ohnehin schon sparsamen Lampen noch weiter zu verbessern.
Utopia rät: Achte beim Kauf auf das Energieeffizienzlabel A++ oder zumindest A+, bis das ausschließliche Ausweisen der neuen Klassen 2023 vollumfänglich zur Pflicht wird. Wenn du ein Label mit den neuen Energieeffizienklassen entdeckst, kannst du inzwischen auch schon LED-Birnen der höchsten Klasse A finden. Während des Umstiegs zu den neuen Energieeffizienzklassen galten aber auch D bis F als gut. Nach und nach finden sich aber auch wieder A-LEDs in den Regalen.
Licht plus Elektronik = Elektroschrott
Konventionelle Glühbirnen werden einfach in die Fassung geschraubt, der geschlossene Stromkreis bringt den Draht zum Leuchten. Bei LED-Birnen ist das etwas anders: da es sich um Leuchtdioden handelt, die mit Gleichstrom arbeiten (die Steckdose liefert Wechselstrom), befindet sich im Lampensockel ein kleines Stromversorgungsmodul, das auch Netzschwankungen ausgleicht und für konstantes Licht sorgt. Geht ein Leuchtmittel kaputt, dann meist nur die Elektronik; es ist zu hoffen, dass die reparierbare LED-Lampe Schule macht.
Utopia rät: Kaufe hochwertige Leuchtmittel von namhaften Anbietern. Achte auf sachgerechte Entsorgung – siehe Elektroschrott richtig entsorgen.
Kauftipps LED-Leuchtmittel
Bei der Auswahl deiner Leuchtmittel kannst du die EcoTopTen-Mindestkriterien des Öko-Institut e.V. für LED-Lampen berücksichtigen. Diese besagen, dass eine LED-Lampe folgende Eigenschaften haben sollte:
- Energieeffizienzklasse: mindestens A+ (Utopia rät: nach den neuen Energieffizienzklassen kannst du aber nach Lampen zwischen D bis F Ausschau halten)
- Lichtausbeute: mindestens 80 Lumen/Watt
- Lebensdauer: mindestens 20.000 Stunden
- Schaltfestigkeit mindestens 50.000 Ein- und Ausschaltungen.
Kaufen**: z.B. bei Memolife, Lampenwelt oder Amazon
Fazit: LED-Leuchtmittel bringen’s!
Der alten Energiesparlampe haftet der Ruf an, wenig und schlechtes Licht zu liefern. Mit den aktuellen LED-Lampen und Filament-LEDs gehört das aber der Vergangenheit an: Diese Leuchtmittel liefern ein helles und angenehmes Licht.
Autoren: Chris Haderer, Andreas Winterer, Lino Wirag
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