Für viele Menschen ist der Kaffee am Morgen auf leeren Magen Normalität. Dass das nicht die beste Idee ist, ist vielen bereits klar. Doch wusstest du, dass es weitere Lebensmittel gibt, bei denen du vorsichtig sein solltest? Und eines, dass du auf keinen Fall auf leeren Magen zu dir nehmen solltest?
Beim Frühstück scheiden sich die Geister: Während manche nie ohne ein vernünftiges Frühstück aus dem Haus gehen, bekommen andere morgens kaum etwas herunter – und wenn, dann ist es oft nur ein Kaffee auf leeren Magen. Nicht unbedingt die beste Idee.
Kaffee: Besser nicht auf leeren Magen trinken
Kaffee auf nüchternen Magen ist für viele Menschen im stressigen Alltag ein Klassiker. Doch nicht jeder Magen verträgt das: Denn Kaffee stimuliert die Produktion von Magensäure. Die zusätzliche Säure des Kaffees kann die Magenschleimhaut übermäßig reizen und zu Symptomen wie Sodbrennen oder Bauchschmerzen führen.
Es gibt allerdings wenige wissenschaftliche Studien, die mögliche negative Auswirkungen von Kaffee auf leeren Magen untersuchen. Wie Stoffwechselmediziner Stefan Kabisch in einem Interview mit der Zeit erklärt, liegt das unter anderem an dem hohen Aufwand, der dafür betrieben werden müsste.
Eine britische Studie hat im Jahr 2020 den Zusammenhang von schlechtem Schlaf und Kaffee auf den Blutzuckerspiegel untersucht und stellte fest: Ein starker Kaffee, der auf nüchternem Magen getrunken wurde, ließ den Blutzuckerspiegel bei den Probanden um rund 50 Prozent ansteigen. Ein konstanter Blutzuckerspiegel ist jedoch wichtig, um das Risiko für Krankheiten wie Diabetes oder Herzerkrankungen zu senken, so die Forscher. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann zudem Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit auslösen.
Zwar fehlt es an umfassenden Ergebnissen, die die Auswirkungen von Kaffee auf nüchternen Magen belegen, wenn du jedoch einen sensiblen Magen hast und bereits Symptome nach dem Trinken von Kaffee auf leeren Magen wahrgenommen hast, solltest du vor der ersten Tasse lieber erstmal ein kleines Frühstück zu dir nehmen – allerdings ist nicht jedes Lebensmittel geeignet, um es auf leeren Magen zu essen.
Scharfe Lebensmittel können Verdauungsbeschwerden auslösen
Bei scharfen Lebensmitteln wie Chili, Pfeffer, Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch oder Senf solltest du vorsichtig sein, wenn du sie auf leeren Magen isst. Denn sie können reizend wirken und Symptome wie Sodbrennen, Magenbeschwerden oder andere Verdauungsprobleme hervorrufen.
Verantwortlich dafür sind unterschiedliche Stoffe: Capsaicin in Chili, Piperin in Pfeffer, Gingerol im Ingwer. Manche Menschen reagieren sehr empfindlich auf diese Stoffe. Allerdings gibt es auch wissenschaftliche Hinweise darauf, dass genau diese Stoffe gut für den Magen sein können:
- Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 hat Capsaicin viele positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Unter anderem wirkt der Pflanzenstoff stärkend auf die Magenschleimhaut und lindert Schmerzen. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) hilft Capsaicin auch bei Verdauungsstörungen, weil es den Speichelfluss und die Magensaftsekretion anregt.
- Gingerol soll entzündungshemmend wirken und wie eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2020 zeigte, kann sich der Verzehr von Ingwer – und dem darin enthalten Gingerol – positiv auf Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft und auf Verdauungsbeschwerden auswirken.
Deshalb lässt sich keine pauschale Empfehlung für das Essen von scharfen Lebensmitteln auf leeren Magen aussprechen. Wie bei so vielem gilt auch hier: Beobachte deinen Körper. Wenn du empfindlich auf Scharfstoffe reagierst oder an Magen-Darm-Erkrankungen wie Entzündungen oder Hämorrhoiden leidest, solltest du vorsichtig sein und bereits eine Kleinigkeit im Magen haben, bevor du etwas Scharfes isst.
Besser nicht auf leeren Magen: Orangensaft und Smoothies
Orangensaft und andere säurehaltige Säfte auf leeren Magen zu trinken, ist für Menschen mit sensiblem Magen nicht zu empfehlen: Die Säuren können reizend wirken und zu Sodbrennen führen. Ebenso ist es nicht empfehlenswert auf leeren Magen Smoothies zu trinken: Im Gegensatz zum Obst in seiner Ursprungsform enthalten Smoothies nur noch geringe Mengen Ballaststoffe, dafür eine ganze Menge an (Frucht-)zucker. Das kann für Menschen mit Diabetes problematisch sein, weil der Blutzuckerspiegel schnell ansteigt und nicht optimal reguliert wird.
Wer keine Probleme mit dem Blutzucker oder einem sensiblen Magen hat, kann aber relativ bedenkenlos Säfte und Smoothies auf leeren Magen trinken. Wer dazu ein ausgewogenes Frühstück kombiniert, sorgt für einen weniger schnellen Blutzuckeranstieg und längere Sättigung.
Rohes Obst und Gemüse kann Verdauungsbeschwerden auslösen
Täglich ausreichend rohes Obst und Gemüse ist gesund und empfehlenswert: Es versorgt uns mit Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Für manche Menschen ist es trotzdem nicht empfehlenswert, Rohkost auf nüchternen Magen zu essen: Menschen mit empfindlichem Magen können mit Magenbeschwerden, Blähungen oder Unwohlsein reagieren. Zudem regen größere Mengen Rohkost die Verdauung und die Darmaktivität an, was zu Verdauungsbeschwerden und Durchfall führen kann. Probiere am besten aus, was dein leerer Magen verträgt und wo seine Grenze ist – sinnvoll ist es allemal ausreichend rohes Obst und Gemüse zu essen.
Apfelessig: Nur verdünnt auf nüchternen Magen
Vielleicht hast du auch schon vom Apfelessig-Trend gehört oder gelesen? Apfelessig am Morgen auf nüchternen Magen soll die Gesundheit fördern und beim Abnehmen helfen. Doch die Säure im Apfelessig auf leeren Magen kann zu Nebenwirkungen wie Reizungen von Speiseröhre und der Magenschleimhaut sowie zu Sodbrennen führen. Deshalb solltest du Apfelessig nie unverdünnt und am besten in Kombination mit einem ausgewogenen Frühstück zu dir nehmen.
Besonders gefährlich auf leeren Magen: Alkohol
Alkohol sollte man natürlich nicht zum Frühstück trinken. Doch um Kalorien zu sparen und schlank zu bleiben, haben es sich manche Menschen zur Gewohnheit gemacht, eine Mahlzeit auszulassen, wenn sie Alkohol trinken. Keine gute Idee! Schließlich schädigt jeder Tropfen Alkohol den Körper – dieses Bewusstsein verbreitet sich glücklicherweise in den vergangenen Jahren immer weiter. Doch wusstest du schon, dass Alkohol auf nüchternen Magen besonders schädlich ist?
Eine Studie aus dem Jahr 2024 hat anhand von 347.591 alkoholtrinkenden Menschen herausgefunden, dass bei denjenigen, die Alkohol auf nüchternen Magen tranken, das – durch Alkohol eh schon erhöhte – Risiko für Krebs im Magen-Darm-Trakt um zehn Prozent stieg. Aus gesundheitlicher Perspektive solltest du eigentlich eh keinen Alkohol trinken. Wenn du dich trotzdem dafür entscheidest, solltest du aber auf jeden Fall zuvor etwas gegessen haben.
Fazit: Achte auf dein individuelles Empfinden
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es – mit Ausnahme von Alkohol – keine allgemeingültigen Empfehlungen gibt, welche Lebensmittel auf leeren Magen gegessen werden können und welche nicht. Das Credo lautet: Jeder Mensch kann auf nüchternen Magen essen, was individuell vertragen wird. Wenn du jedoch Symptome feststellst, solltest du deine Ernährung entsprechend anpassen und die verursachenden Lebensmittel nicht auf leeren Magen essen.
Mehr Frühstückstipps findest du hier:
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