Die Doku „Mode ohne Makel“ zeigt, wie sich faire Mode der schnelllebigen Textil-Industrie entgegenstellt. Nachhaltige Labels, Upcycling-Kleidung und Tauschkonzepte für Mode – die Slow-Fashion-Industrie ist vielfältiger als viele denken.
Die Modebranche entwickelt sich rasant. Wöchentlich werden neue Kollektionen auf den Markt gebracht, „alte“ Kleidung landet im Müll. Die großen Textil-Unternehmen erzielen riesige Gewinnspannen auf Kosten der Umwelt und der Arbeiter.
Mode ohne Makel: Doku über „Slow Fashion“
Nur zwei Prozent aller Kleidungsstücke werden derzeit fair produziert. Dabei sind die Konzepte der Slow-Fashion-Industrie vielfältig und innovativ. Die Doku „Mode ohne Makel“ gewährt einen Einblick in verschiedenen Textil-Produktionen:
- Das Mode-Label bleed verwendet ausschließlich nachhaltige Materialien. Dazu gehören Bio-Baumwolle, Hanf und Kork. In der Zukunft möchte Designer Michael Spitzbarth die Produktion nach Oberfranken zurückbringen, um lokal zu produzieren.
- Reet Aus, eine Upcycling-Designerin aus Estland, stellt ihre Kleidung aus Stoffresten der herkömmlichen Modeindustrie her. Dadurch verbraucht sie deutlich weniger Wasser und Energie, spart also viele Ressourcen. Sie sagt: „Du musst dir bewusst sein, dass dein Handeln Auswirkungen hat“.
- Genau so sehen es Thekla und Pola von Kleiderei. Weil fast die Hälfte unserer Kleidung kaum oder nie getragen wird, haben sie sich ein Sharingkonzept für Kleidung ausgedacht. Mode zum Mieten im Monatsabo.
Die Doku „Mode ohne Makel“ kannst du noch bis zum 17. März 2019 in der ZDF Mediathek schauen.
Warum Slow Fashion nicht konkurrenzfähig ist
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Die Ideen für Slow Fashion sind interessant, durchdacht und machen Lust auf faire Mode. Doch immer wieder wird dem Zuschauer bewusst: Um ernsthaft konkurrenzfähig mit den großen Playern der Textil-Industrie zu werden, liegen noch viele Anstrengungen vor den kleinen Mode-Labeln. Fraglich bleibt, ob dies überhaupt möglich ist.
Das Bewusstsein für faire Mode wächst, doch die Bekanntheit von Slow-Fashion-Labels und Designern fehlt. Die Gewinnspannen sind oftmals zu klein, um große Werbestrategien und große Stückzahlen umzusetzen.
Zudem kämpft Slow Fashion noch immer mit dem Vorurteil teuer und nicht schick genug zu sein. Kirsten Brodde von Greenpeace meint, dass jeder Einzelne schon jetzt auf faire Mode setzen sollte:
„Es gibt keinen Grund mehr grüne Mode nicht zu tragen. Es gibt was für jede Altersgruppe, jeden Stil und jeden Geldbeutel„.
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