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Eichenholz: Verwendung und Eigenschaften des heimischen Holzes

Eichenholz Eiche
Foto: CC0 / Pixabay / RegalShave

Eichenholz hat viele positive Eigenschaften und ist vielfältig einsetzbar. Egal ob für die Terrasse oder als Massivholzmöbel – kaum ein anderes Holz ist bei uns so beliebt wie die heimische Eiche.

Stieleiche und Traubeneiche sind bei uns heimisch

Eichenholz stammt von der Eiche, einem Laubbaum, der 1,5 Meter breit und bis zu 50 Meter hoch werden kann. Nach der Rotbuche sind Eichen die zweithäufigste Baumart in deutschen Laubwäldern. Da die Bäume ein gemäßigtes Klima bevorzugen, sind sie in Europa, Nordamerika und Asien heimisch.

Die unterschiedlichen Eichenarten werden aufgrund ihrer Eigenschaften in drei Gruppen eingeteilt. Unterschieden werden Weißeiche, Roteiche und Immergrüne Eiche. In Europa heimisch ist allerdings nur die Weißeiche mit den beiden Vertretern Stiel- und Traubeneiche. Roteichen stammen ursprünglich aus Nordamerika und sind in deutschen Wäldern deutlich seltener anzutreffen.

Typische Eigenschaften von Eichenholz

Eichenholz ist sehr robust und langlebig.
Eichenholz ist sehr robust und langlebig.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Eichenholz ist ringporig mit einer gleichmäßigen Maserung. Das Holz ist grau- bis hellbraun und dunkelt mit der Zeit nach. Je nach Eichenart und Behandlung kann die Färbung allerdings stark variieren. Das Kernholz ist deutlich dunkler als der äußere dünne Ring am Rand (Splintholzring).

Eichenholz wird einerseits aufgrund seiner ansprechenden Optik geschätzt. Andererseits verfügt es über Eigenschaften, die es zu einem begehrten Holzwerkstoff machen:

  • Eichenholz ist sehr hart und robust mit einer durchschnittlichen Rohdichte von 0,65  Gramm pro Kubikzentimeter. Damit ist es im Vergleich zu anderen Hölzern relativ schwer.
  • Der Wassergehalt des Holzes liegt bei 12 bis 15 Prozent.
  • Das Holz ist widerstandsfähig und verzieht sich kaum.
  • Eichenholz ist witterungsbeständig und langlebig und wird auch gerne im Außenbereich eingesetzt. Vor allem das Kernholz der Weißeiche ist dafür geeignet, da es im Vergleich zur Roteiche weniger anfällig für Pilzbefall ist.
  • Unterschieden wird hartes und mildes Eichenholz: Mildes Eichenholz bezeichnet die langsam gewachsenen dünnen Jahresringe, während die breiten Jahresringe ein sehr viel härteres und schwerer zu bearbeitendes Holz ergeben.
  • Eichenholz muss langsam und schonend getrocknet werden, da sonst leicht Risse oder Verfärbungen entstehen können.
  • Es ist leicht zu bearbeiten und vergleichsweise pflegeleicht.
  • Aufgrund des geringen Funkenflugs eignet es sich außerdem gut als Brennholz.

Verwendung von Eichenholz

Fässer werden häufig aus Weißeiche hergestellt.
Fässer werden häufig aus Weißeiche hergestellt.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Eichenholz ist äußerst vielseitig einsetzbar, wobei meist nur das harte Kernholz verarbeitet wird. Häufig verwendet wird es für

  • Furniere,
  • Bodenbeläge wie Dielen oder Parkett,
  • Wandverkleidungen,
  • Türen,
  • Fenster,
  • Fachwerk,
  • Treppen oder 
  • Möbel.

Da das Holz der Weißeiche witterungsbeständig ist, wird es zudem im Außenbereich und im Wasserbau eingesetzt. So werden beispielsweise Schiffe, Brücken, Zäune oder Gartenterrassen aus Eiche gefertigt.

Auch Fässer werden aus Eichenholz gefertigt. Es soll Weinen, Cognac und Whisky bei der Fassreifung ihr besonderes Aroma verleihen. Hier kommen allerdings nur Weißeichen zum Einsatz, da Roteichen Nässe schlechter vertragen.

Eichenholz dient nicht nur als Bau- und Werkstoff, sondern eignet sich auch als Brennholz. Ferner sind Rinde und Eicheln des Baumes wertvoll. Eichenrinde wird aufgrund der Wirkung ihrer enthaltenen Gerbstoffe geschätzt und als Heilmittel verwendet. Eicheln werden als Tierfutter, beispielsweise in der Schweinezucht, genutzt.

Besondere Arten von Eichenholz

Astlöcher verleihen dem Holz eine rustikale Optik.
Astlöcher verleihen dem Holz eine rustikale Optik.
(Foto: CC0 / Pixabay / PIRO4D)

Immer wieder werden Eichenholzprodukte mit Bezeichnungen wie Balkeneiche, Asteiche oder Wildeiche beworben. Allerdings handelt es sich hier nicht um bestimmte Eichenarten, sondern um Holz mit einer speziellen Optik. Ast- und Wildeiche bezeichnen beispielsweise Eichenholz, das über besondere Wuchsmerkmale mit vielen Astlöchern verfügt und so besonders rustikal wirkt. Bei der Balkeneiche handelt es sich um zusammengesetzte Eichenholzbalken, die ebenfalls durch bestimmte Wuchsmerkmale eine auffällige Maserung aufweisen.

Übrigens: Unter Sauerstoffausschluss bleibt Eichenholz quasi ewig erhalten. Sogenannte Mooreichen, die Jahrhunderte im Moor verbracht haben, sind insbesondere für hochwertige Möbel gefragt. Das Holz einer Mooreiche ist sehr hart und zeichnet sich durch dunkle Verfärbungen aus.

Eichenholz nachhaltig kaufen: Darauf solltest du achten

Achte darauf, nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu kaufen.
Achte darauf, nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu kaufen.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Grundsätzlich ist Holz ein sehr nachhaltiges Material, da es sich um einen regional verfügbaren und nachwachsenden Rohstoff handelt. Eichenholz hat zudem den Vorteil, dass es sehr beständig ist – du kannst Möbel und andere Produkte daraus also lange nutzen. Zudem verbraucht die Produktion von Holzwerkstoffen in der Regel weniger Energie als das bei anderen Werkstoffen wie beispielsweise bei Kunststoffen oder Stahl der Fall ist. Holzreste und ausgediente Holzobjekte sind außerdem recycelbar.

Dennoch solltest du auch beim Holzkauf auf Nachhaltigkeit achten. Auch wenn Eichen in Deutschland heimisch sind, solltest du sicherstellen, dass das Eichenholz tatsächlich auch aus Deutschland stammt. Wichtig ist außerdem, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt. Das erkennst du an den entsprechenden Zertifizierungen. Die zwei wichtigsten Siegel sind hier das PEFC-Siegel (kurz für Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) und das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council).

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