Mit den hohen Energiekosten wollen und müssen viele Menschen in Deutschland ihren Stromverbrauch reduzieren. Eine Idee für die Fastenzeit: Den eigenen Energieverbrauch kritisch unter die Lupe nehmen – und Energie fasten. Wir zeigen dir, wie du ganz einfach einige Gewohnheiten ändern und dabei weniger Energie verbrauchen und Geld sparen kannst.
Am Aschermittwoch, und damit 40 Tage vor Ostern, beginnt die Fastenzeit. Ein guter Zeitpunkt, Gewohnheiten zu überdenken und sich im Verzicht zu üben. Traditionell fasten wir in dieser Zeit Schokolade, Alkohol oder Bildschirmzeit. Warum aber nicht einmal den Fokus auf andere Gewohnheiten lenken und den eigenen Energieverbrauch einschränken?
Das Motto beim Energie fasten: Jede Kilowattstunde eingesparte Energie hilft. Der Umwelt und dem eigenen Geldbeutel. Sinn der Sache ist natürlich, die Angewohnheiten nach der Fastenzeit fest in den Alltag zu integrieren. An dieser Stelle wollen wir uns auf Tipps konzentrieren, die du schnell und unkompliziert umsetzen kannst.
Unser erster Tipp lautet deshalb: Nimm deinen Alltag ganz genau unter die Lupe. Wo lässt sich der Energieverbrauch reduzieren? Auf welche Geräte kannst du verzichten? Welche Gewohnheiten haben sich vielleicht verfestigt? Wo bist du vielleicht nach wie vor zu nachlässig?
Neben dem Bügeleisen ist der Föhn ein Gerät, das viel Strom braucht – und das wir uns in einigen Fällen sparen können. Wenn du das Haus nicht gleich verlässt, kannst du deine Haare auch an der Luft trocknen lassen.
#20: Elektrische Zahnbürste nicht dauerladen
Auch so eine Gewohnheit, die wir selten hinterfragen: Die elektrische Zahnbürste wird automatisch nach dem Zähneputzen auf die Ladestation gesetzt – und die ist im Dauerbetrieb. Es genügt, wenn du deine elektrische Zahnbürste einmal in der Woche lädst. Und: Mit der Hand putzen funktioniert ganz ohne Strom.
#21: Weniger Temperatur = mehr Umweltschutz
Hohe Temperaturen beim Wäschewaschen sind oft unnötig – und belasten die Umwelt und deinen Geldbeutel über die Maßen. Auch die Vorwäsche kannst du dir sparen.
#22: Mitfahrende suchen
Gewohnheitsmäßig steigen wir viel zu oft allein in unser Auto. Das ist doppelt schlecht für die Umwelt. Egal ob für den Ausflug in die Berge oder die Einkaufstour in den Nachbarort: Frag in deiner Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis herum, wer mitfahren möchte. So spart ihr gemeinsam Sprit und Energiekosten. Und habt mehr Spaß.
Wenn schon Auto, dann bitte nicht allein! Fahrgemeinschaften, die zudem noch langsam unterwegs sind, sparen Benzin undCO₂. (Foto: CC0 / Pixabay / cocoparisienne)
#23: Runter vom Gas!
Wenn wir Auto fahren, dann gerne (mindestens) mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Ob das Tempolimit jemals kommt, ist mehr als ungewiss – aber du kannst es ja freiwillig einhalten. Wer auf Autobahnen 100, außerhalb von Ortschaften 80 und innerorts 30 km/h fährt, spart nicht nur ein bisschen, sondern viel Benzin. Bei einem allgemeinen Tempolimit könnten wir bis zu 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel und 9,2 Millionen Tonnen CO₂ jährlich einsparen.
#24: Heizung nicht immer voll aufdrehen
Wenn du dir ein Grad weniger Wärme gönnst, kannst du bis zu sechs Prozent Energie sparen. Wenn du dafür im Haus nicht T-Shirts, sondern Pullover trägst, wirst du das eine Grad nur auf deiner Heizkosten-Abrechnung bemerken.
#25: Stromanbieter wechseln
Und, last but not least: Jede:r, der zu einem Ökostrom-Anbieter wechselt, steigert den Anteil an Erneuerbaren Energien im deutschen Strommix und handelt aktiv für den Klimaschutz. Mit Hilfe unseres Strompreisvergleichs und unserer Bestenliste findest du den für dich passenden Anbieter.
10 Prozent weniger Energie verbrauchen: gut zu wissen
Einfach, aber effektiv: Wenn du die Raumtemperatur um ein Grad senkst, sparst du dabei rund sechs Prozent.
Der Hinweis auf Stand-by ist zwar nicht neu – aber immens wichtig. Denn noch immer zahlt ein 3-Personen-Haushalt ungefähr 100 Euro Stromkosten im Jahr allein wegen des Stand-by-Modus. Ein Durchschnitts-Haushalt kann seinen Stromverbrauch um ca. 8 Prozent reduzieren, wenn er bei Nicht-Gebrauch die Geräte vom Netz trennt.
Besonders viel Strom benötigt übrigens auch unsere Kommunikation und die Unterhaltungselektronik: Fast ein Drittel des Stromverbrauchs eines Durchschnittshaushalts entsteht durch Fernsehen, Streaming, Laptop, Spielekonsolen etc.
Für 14 Prozent unseres Energieverbrauchs ist die Bereitung von warmem Wasser verantwortlich. Das To-Do für uns lautet deshalb: Die Zeiten, in denen warmes Wasser läuft, reduzieren. Das Wasser beim Einseifen und Zähne putzen abstellen, kürzer duschen, seltener baden und die Hände mit kaltem Wasser waschen.
Beim Backen kannst du Strom sparen, indem du die Umluft-Funktion nutzt. Das spart laut dem Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 15 Prozent Energie ein. Und wenn du leicht verschmutzte Wäsche bei 30 °C statt bei 60 °C wäschst, sparst du etwa 70 Prozent Strom.
Der kritische Blick auf die täglichen Abläufe zeigt dir, wo dein persönliches CO₂-Einspar-Potenzial liegt. Die gute Nachricht: Bei uns allen gibt es noch viele Schräublein, an denen wir drehen können.
Keine Frage, viele andere Maßnahmen wären zwar effektiver, sie sind aber nicht auf die Schnelle umsetzbar und erfordern zum Teil finanzielle Investitionen: Gebäudedämmung, Austausch der Gasheizung, Installation einer Wärmepumpe oder die Installation einer Solaranlage.
Eine Bitte: Lass dich nicht von der Tatsache frustrieren, dass jede Maßnahme für sich nur einige Euro und wenige Kilogramm CO₂-Treibhausgase einspart. Die Menge macht’s. Je mehr Menschen du in deinem Umfeld überzeugst und informierst, desto besser. So wird aus den vielen kleinen Schräublein ein großes Ganzes.
Gewohnheiten ändern: So klappt es mit der Umsetzung
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Mit Material von dpa.
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