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Energie sparen: Erhöht eine abgesenkte Wassertemperatur die Legionellengefahr?

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Foto: CC0 / Pixabay / Khaligo

Immer mehr Menschen versuchen, im Haushalt Energie zu sparen und wollen daher ihre Warmwassertemperatur reduzieren. Doch ist das wirklich eine gute Idee – oder ist es gefährlich?

Die Auswirkungen der Gaskrise und insbesondere die steigenden Energiekosten bewegen immer mehr Menschen dazu, im Haushalt Energie sparen zu wollen. Viel Strom benötigt vor allem die Erwärmung des Wassers, das wir zum Duschen, Baden, Putzen und Waschen benötigen. Dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge ist Warmwasser nach Heizung und Auto einer der energieintensivsten Bereiche im Haushalt.

Laut dem Bayerischen Rundfunk kursiert im Internet aktuell der Tipp, die Wassertemperatur herabzusetzen, um so Energie und Geld zu sparen. Dies kann jedoch schwere gesundheitliche Folgen mit sich bringen.

Die richtige Wassertemperatur: Darum ist sie wichtig

Das UBA und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) stimmen darin überein, dass Trinkwasser mindestens auf 60 Grad erhitzt worden sein sollte, bevor es aus der Leitung kommt. Die Warmwassertemperatur sollte dementsprechend stets auf 60 Grad Celsius eingestellt sein. An deinem Warmwasserspeicher ist dies in der Regel die standardmäßige Voreinstellung.

Du kannst die Temperatur jedoch normalerweise selbst ändern. Nun erscheint es vielleicht eine gute Idee, die Temperatur auf 50 Grad abzusenken und so langfristig viel Energie einzusparen. Doch in diesem Fall können sich leicht Legionellen im Wasser vermehren.

Denn Legionellen fühlen sich besonders in warmem Wasser wohl. Laut dem Robert-Koch-Institut vermehren sich die Bakterien besonders gut zwischen 25 und 45 Grad Celsius. Ab 55 Grad Celsius breiten sie sich zwar nicht mehr aus, doch erst ab 60 Grad sterben sie wirklich ab.

Eine Infektion mit den Bakterien erfolgt dann, wenn sich sogenannte kontaminierte Aerosole bilden. Wenn das Wasser zum Beispiel aus dem Duschkopf kommt, zerstäubt es und die Legionellen kommen mit Luft in Kontakt. Die so entstehenden Aerosole kannst du schnell einatmen und dich so infizieren.

Infektion mit Legionellen: Das sind die Folgen

Bevor Trinkwasser aus der Leitung kommt, sollte es einmal auf 60 Grad Celsius erhitzt worden sein.
Bevor Trinkwasser aus der Leitung kommt, sollte es einmal auf 60 Grad Celsius erhitzt worden sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Caniceus)

Menschen, die sich mit Legionellen infiziert haben, können laut Angaben des RKI an der sogenannten Legionärskrankheit erkranken. Dabei handelt es sich um eine schwere Form der Lungenentzündung. Etwa fünf bis neun Prozent der Infizierten sterben in Deutschland an den Folgen der Erkrankung.

Ein weiteres Krankheitsbild, das von Legionellen ausgelöst wird, ist das Pontiac-Fieber. Dieses ist weniger gefährlich als die Legionärskrankheit. Denn es kommt zu keiner Lungenentzündung, sondern lediglich zu Fieber und anderen grippalen Symptomen. Gesunde Personen erholen sich in der Regel ohne eine zusätzliche Therapie, so das RKI.

Eine Infektion mit Legionellen ist laut dem RKI besonders für immungeschwächte Personen gefährlich. Das betrifft zum Beispiel Menschen, die an Diabetes, Herz- oder Lungenerkrankungen oder anderen Vorerkrankungen leiden. Auch ältere Menschen und Raucher:innen sind besonders gefährdet.

Um das Risiko für eine Ausbreitung von Legionellen gering zu halten, solltest du deine Warmwassertemperatur deshalb weiterhin auf 60 Grad Celsius einstellen. Du kannst jedoch in Bad und Küche Warmwasser sparsam einsetzen und so ganz ohne gesundheitliche Risiken Energie sparen. Mehr dazu erfährst du bei Warmwasser sparen: 5 Tipps, die du einfach umsetzen kannst.

Wenn du dir unsicher bist, kannst du dein Wasser auch auf Legionellen testen lassen – beispielsweise bei Wassertest Online**.

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