Wir treffen etwa 20.000 Entscheidungen jeden Tag. Die meisten blitzschnell und ohne es mitzubekommen. Andere wiederum fallen schwer. Wir zeigen dir Methoden, die dir helfen Entscheidungen zu treffen.
Entscheidungen treffen: Fünf Tipps
Jeden Tag entscheiden wir uns unzählige Male: Aufstehen oder liegen bleiben? Zur Uni gehen oder zu Hause bleiben? Marmelade oder Gurkenscheiben aufs Brot? Die meisten Entscheidungen sind trivial. Die Entscheidungen, die uns leicht fallen, haben meist keine größeren Auswirkungen auf unser Leben.
Doch dann gibt es diese Entscheidungen, die wir manchmal hinauszögern, weil wir Angst vor den Konsequenzen haben oder weil sie uns unüberschaubar vorkommen. Oft können wir auch Konflikte vermeiden, indem wir eine Entscheidung hinauszögern, um Konfrontation zu entgehen – zumindest zeitweise.
Wir geben dir fünf Tipps, die helfen können, zum richtigen Zeitpunkt gute Entscheidungen zu treffen.
Tipp # 1: Komplexität reduzieren, um leichter eine Entscheidung zu treffen
Viele Entscheidungen fallen uns schwer, weil wir das Gefühl haben, wir müssten erst alle relevanten Informationen und Optionen überblicken. Manchmal sind die Optionen einer Entscheidung fast unbegrenzt: Willst du dich beispielsweise für einen Studiengang entscheiden, stehen dir etwa 14.500 Optionen offen.
Deshalb ist Folgendes bei vermeintlich unbegrenzten Optionen wichtig:
- Habe deine Ziele und nicht die Optionen im Blick.
- Frage dich: Was will ich mit meiner Entscheidung erreichen? Willst du vielleicht einen Beitrag zur Gesellschaft leisten, dich weiterentwickeln, etwas Neues ausprobieren oder anderen etwas Gutes tun? Erst wenn du dein Ziel definiert hast, ist es Zeit, dich auf auf Optionen zu konzentrieren, mit denen du es erreichen kannst. So werden sich deine Optionen schnell reduzieren.
Hast du eine überschaubare Anzahl von Optionen eingegrenzt oder gibt es von vornherein nur wenige davon:
- Definiere Kriterien, nach denen du deine Optionen gegeneinander abwägen kannst.
- Benutze dafür am besten Zettel und Stift, um deine Entscheidungsfindung nachzuvollziehen. (Wenn du dich beispielsweise für einen Urlaubsort entscheiden musst, könnte wichtig für dich sein, ob man diesen per Zug erreichen kann, er am Meer liegt oder Ähnliches.)
- Gewichte deine Kriterien („besonders wichtig“ = 4 Punkte bis „nur ein wenig wichtig“ = 1 Punkt)
- vergib Punkte an die verschiedenen Optionen,
- wähle dann die mit den meisten Punkten aus.
So kannst du recht überschaubar wichtige Entscheidungen treffen. Fühlst du dich aber mit deiner Wahl doch unwohl, folge Tipp #2!
Tipp # 2: Bauch UND Kopf benutzen um Entscheidungen zu treffen
Bei der Entscheidung für einen Partner würde man meinen, dass das Bauchgefühl oder das Herz uns den Weg zur richtigen Entscheidung weist. Sich für den richtige Beruf zu entscheiden wiederum sollte rational gut begründet sein – bei der Entscheidung sollte der Kopf helfen: Jein!
Gefühl und Verstand gehen bei einer guten Entscheidung Hand in Hand – egal ob es eine Herzensangelegenheit oder rationale Dinge sind.
- Gut beraten bist du, tatsächlich erstmal den Verstand für eine Entscheidung einzusetzen. Schreibe eine Pro-und Contra-Liste oder definiere Kriterien wie beschrieben für deine Optionen.
- Hast du dich entschieden, dann höre noch einmal in dich hinein:
- Was sagen dir deine Gefühle?
- Fühlst du dich unwohl bei der Vorstellung du hättest die Entscheidung schon getroffen?
- Achte wirklich auf alles, auch wenn dein Bauchgefühl dir irrational scheint – möglicherweise hat es gute Gründe, die dir nur nicht bewusst sind.
Ein praktischer Tipp: Schreibe die Optionen auf Karten, lege sie auf den Boden und stelle dich auf die Karte der Option, für die du dich entschieden hast. Schreibe deine Gefühle auf, die du empfindest während du da stehst. Du fühlst dich nicht wohl? Probiere andere Karten aus!
Achtung: Du könntest auch ein Unwohlsein verspüren, vor allem wenn deine Entscheidung ein großer Schritt ist, der viel Mut erfordert. Verwechsle das Gefühl nicht mit der Angst, die entsteht, wenn du deine Komfortzone verlässt.
Tipp # 3: Trau dich, deine Komfortzone zu verlassen
Einige Entscheidungen sind mit großen Veränderungen verbunden, die uns geradezu aus unserer Komfortzone katapultieren. Lass dir davon keine Angst machen.
Stelle dir vor, du hättest die Entscheidung getroffen und hättest die wichtigen Schritte bereits umgesetzt und deine Ziele erreicht: Eine gute Vorstellung? Dann tu es! Lese dir vorher noch diese Tipps durch, wie du deine Komfortzone verlassen kannst.
Tipp # 4: Schlaf drüber, bevor du eine Entscheidung triffst
Bauch und Kopf sind beide beteiligt und du hast eine Entscheidung getroffen. Super! Du bist einen großen Schritt weiter.
Schlafe dennoch eine Nacht darüber!
Nachts arbeitet unser Unterbewusstsein und füttert unser Gehirn mit Informationen, die wir im wachen Zustand nicht bedenken. Fühlst du dich am nächsten Morgen immer noch wohl mit deiner Entscheidung, dann solltest du diese treffen.
Tipp # 5: Setze dir eine Deadline für deine Entscheidung
Man könnte den Prozess „Optionen abwägen und Gefühle nachspüren“ unendlich oft für nur eine Entscheidung wiederholen. Dann würdest du wahrscheinlich nie eine treffen.
Setze dir deshalb eine Deadline, bis wann du deine Entscheidung treffen willst.
Fazit: Eine Entscheidung treffen heißt vereinfachen, denken und fühlen
Um eine gute Entscheidung zu treffen, reduziere zunächst die Komplexität deiner Optionen und schätze diese mit Hilfe deines Verstandes rational ein. Behalte dafür deine Ziele im Auge und sei dir bewusst, was dir bei der Entscheidung wichtig ist. Ignoriere nie deine Gefühle und aber trau dich auch, eine Entscheidung zu treffen, die dir vielleicht erstmal Angst macht. Und wenn es Zeit ist: Triff die Entscheidung, steh zu ihr und handle!
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English version available: Tough Decisions? How to Make Good Choices
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